Access the full text.
Sign up today, get DeepDyve free for 14 days.
References for this paper are not available at this time. We will be adding them shortly, thank you for your patience.
litischen Offiziere gedient. Indem er die greifen und der temporäre Einsatz des se Außerungen mit großer Sorgfalt und einzigen organisierten Machtapparats in Sachke nntnis zusammenstellte, hat er das noch unausgewogene staatliche Le einen wesentlichen Beitrag zur Klärung ben fast unvermeidli ch. der über zwei Dutzend Militärputsche Der Verfasser schl ießt seine Schlußfol und -Regime und damit zur Zeitge gerungen mit dem Satz: "Pluralismus schic hte geliefert. und Militärdiktatur widersprechen ein Nach einem umfangreichen Kapitel über ander. Der angebliche "natürliche Kurs" die Militärrevolten und -Herrschaften einer Beherrschung des politischen, so in den einzelnen Ländern hat der Ver zialen und geistigen Lebens der arabi fasser in weiteren Kapiteln diese Regime sch en Völker durch das Offizierskorps klassifiziert, die Verwurzel ung der Mili führt in eine Sackgasse. Nicht die Mili tärherrschaft in der arabischen Vergan tärpolitiker werden ihre Völker in einem Geist der Toleranz dahin führen, genheit und im Islam skizziert, das Of fizierskorps der einzelnen Länder cha daß sie ihr Potential im Sinne der gro rakterisiert, die Motive der Militärpoli ßen Zukunft einsetzen, die sie erwar tiker untersucht, die Zusammenhänge tet". (S. 481). Dem muß jedoch die zum Sozialismus verfolgt und schließ Frage entgegengehalten werden, ob die lich seine Schlußfolger ungen gezogen. arabischen Verhältnisse heute und auf Anhänge bringen Übersichten über die absehbare Zeit einen solchen Pluralismus soziale Herkunft der ägyptischen Of zulassen oder ob sich nicht in Arabien fiziere, über die Ränge in den arabi nur eine autoritäre Militärdiktatur oder schen Armeen sowie über das wichtigste eine Einparteienherrschaft als Alterna tive zu den patriarchalischen Monarchien einschlägige Schr ifttum. anbietet. Conrad Oehlrich Wenn der Verfasser in seiner Zusam menfassung auch keineswegs zu der Fol gerung gelangen kann, daß den arabi schen Militärregimen, oder auch nur FRANZ SCHURMANN den wichtigsten von ihnen, einheitliche Ideology and Organization in Communist China Motive zugrunde liegen, so zitiert er doch eine Außerung von Halpern (S. 2nd enlarged edition. University of Ca 464), daß sich die Armee aus einer Prä lifornia Press, Berkely and Los Angeles 1968. torianergarde zu einem Vortrupp ge wandelt habe ; sie betrachte sich als Ver LII, 642 S. US $ 4,95 (broschiert) . körperung der neuen Mittelklasse und glaube sich dazu bestimmt, die Revo PING- TI Ho and TANG Tsou, editors lution zum Siege zu führen. Falls dieser China in Crisis Vol. 1: China's Heritage and the Com Anspruch den Gegebenheiten entsprä che, so könnte man vielleicht die Mili munist Political System. tärregime als ausgleichende und stabi The University of Chicago Press, Chicago 1968. lisierende Elemente betrachten, die den Fortschritt junger Staaten verbürgen, XIV, 803 S. (2 Halbbände). US $ 20,- solange zivile Organe wie Parteien und Parlamente noch nicht funktionieren. PING- TI Ho, editor Das vorliegende Werk bestätigt eine sol China in Crisis Vol. 2: China's Policies In Asia and che Annahme indessen nicht, zeigt viel mehr, daß persönlicher Egoismus bei America's Alternati ves. den Militärpolitikern durchaus über The University of Chicago Press, Chicago 1968. IX, 484 S., US $ 10,- wiegt. Trotzdem ist angesichts der Bemühun Das seit Erscheinen der ersten Auflage gen der jungen Staaten, aus der Enge im Jahre 19 66 als eine der besten Arbei und Starre überkommener Traditionen herauszufinden und den Anschluß an ten über die Volksrepublik China be kannte Werk Schurm anns legt man als das moderne Leben zu finden, das Ein- https://doi.org/10.5771/0506-7286-1970-3-407, am 21.10.2021, 11:41:34 Open Access - - http://www.nomos-elibrary.de/agb deutscher Leser mIt emem Gefühl der Widersprüche wirken - sei es zwischen "rot" und "sachkundig ", sei es zwischen Bedrückung aus der Hand: Wann wird die deutsche Chinaforsc hung wieder so Demokratie und Zentralismus, sei es zwischen Manager und Kader (dessen weit sein, derartigen Untersuchungen Funktion Schurmann in einer kühnen etwas Gleichwertiges zur Seite zu stel len? Die Arbeit Schurm anns ist aus Parallele mit der Funktion des Samurai im Japan des ausgehenden Tokugawa langjähriger intensiver Beschä ftigung mit dem Material und aus der Diskus Shogunats vergleicht) -, bildet den In halt der schon erwähnten Zentralkapi sion mit den Kollegen im Bereiche der an amerikanischen Hochschulen heute tel. fest etablierten gegenwartsbezogenen Die Wirklichkeitsnähe, die dieses un gewöhnliche Buch geradezu zu einer Chinaforschung entstanden und be weist, daß Analysen oberflächlich blei spannenden Lektüre macht, gipfelt in den beiden Schlußk apiteln über die Städ ben müssen, die man bei uns - aufge scheucht durch Ereignisse wie die Bil te und die Dörfer Chinas, deren Inhalt dung der Volkskommunen oder die die Entwicklung städtischer Volkskom munen und die Umwandlung der Große Proletarische Kulturrevolution - kurzfristig und marktgerecht vor Agrargesellsc haft von der Bodenreform legt!. bis zur Volkskommune bildet. Der eigentlichen organisatorischen Diese hier stichwortartig dargestellten Struktur des heutigen China hat Schur Kapitel kannte man im wesentlichen be reits aus der ersten Auflage von 19 66. mann die vier zentralen Kapitel (Partei; Regierung ; Management; Kontrolle) Daß so bald schon eine zweite Auflage gewidmet. Er stellt uns jedoch kein dür erschien, beweist den Eindruck, den das res Gerüst organisatorischer oder admi Buch in der Fachwelt hervorgerufen hat. nistrativer Zusammenhänge hin, son Eine neue Auflage wurde aber auch nö tig, weil die 19 66 begonnene Kultur dern erfüllt diese mit dem von der heu te in China vorherrschenden Ideologie revolution in China weitere Klärungen erfüllten Leben. Und der Darstellung ermöglicht hat und weil der Autor sei dieser Ideologie widmet er das einlei nen Kritikern recht gibt, denen in der tende Kapitel. Allein schon dieses Kapi ersten Auflage die SO er Jahre gegenüber tel ist eines der bedeutsams ten, das über den 60er Jahren zu sehr im Vorder den chinesischen Kommunismus ge grunde gestanden haben. Schurmann schrieben wurde, da es Begriffe defi fügt in der 2. Auflage deshalb eine Er gänzung an, in der er die Ereignisse vom niert und einordnet, die nur allzuoft mißverstanden und falsch angewendet "Großen Sprung nach vorn" bis zur werden. Vor allem das, was außerhalb "G roßen Proletarisc hen Kulturrevol u tion" mit seinen früheren Forschungser Chinas als " Maoismus" bekannt ist, fin det hier eine seiner Bedeutung entspre gebnissen konfrontiert. Er kommt dabei chende Erklärung. Die Stellung der "Ge zu Schlußfolger ungen, die im Wider danken Mao Tse-tu ngs" neben dem spruch zu landläufigen Auffassungen Marxismus-Leninismus und ihre Wand stehen, die aber gerade wegen der von ihm geleisteten Vorarbeit überzeugen. lungsfähigkeit, die " praktische" Ideolo gie Maos, die Handlungen hervorrufen Sch urmann vertritt zunächst die Mei nung, soll, seine Lehre von den Widersprü daß es nicht die pragmatisc he chen und seine Auffassung von "Demo "Anpassung" gewesen ist, mit der man kratie" sind es, die heute die Ideologie die Folgen des " Großen Sprungs " über Chinas beherrschen. wand und die man im Westen nicht sel Wie diese Ideologie die Organisationen ten mit einer Art Sch adenfreude zur des Staates, der Partei, der Wirtschaft Kenntnis genommen hat, die die 60er durchdringt, wie hier im einzelnen die Jahre kennzeichnete. Das Thema der 1 Vgl. dazu auch die Besprechung des Buches von Giovanni Blumer, "Die Chinesische Kulturrevolution 1965/67", VüR 1969, S. 241 f. https://doi.org/10.5771/0506-7286-1970-3-407, am 21.10.2021, 11:41:34 Open Access - - http://www.nomos-elibrary.de/agb 60er Jahre waren vielmehr der Neuauf nis Maos mit der Volksbefreiungsarmee und der Wiederbelebung des Milizsy bau der Parteiorganisation sowie die stems neu entstanden ist. Und gerade Festigung der Kontrolle und der Partei disziplin. Nicht soziale oder ökonomi in diesem Zusammenhang erweist sich sche Fragen, sondern ideologische und die allgemeine Bedeutung des Kampfes politische Probleme bestimmen die Dis zwischen Liu und Mao : Am Beispiel kussion. Damit wird es aber auch mög der USA zeigt Schurmann, daß die Ent lich, die Kulturrevolution, deren Bedeu fremdung zwischen dem immer mächti tung für die gesamte Menschheit Sch ur ger werdenden Staat und der Gesell mann hervorhebt (S. 521), in die Ent schaf t überall zunimmt. Diese Entfrem wicklung Chinas einzuordnen und den dung in erster Linie ist es, die Mao Tse Gegensatz zwischen Mao Tse-tung und tung bekämpft. Deshalb hat Schurmann Liu Shao-ch'i zu verstehen. nach Meinung des Rezensenten auch recht, wenn er sagt (S. 505) : "China hat Liu hatte versuc ht, die Kommunistische sich mit den Problemen der Moderni Partei, deren Einfluß im Großen Sprung sierung und Industrialisierung in einem und in den nachfolgenden Jahren zu weiteren und tieferen Ausmaß aus ein rückgegangen war, wieder zu stärken andergesetzt als irgendein anderes Land und sie durch schrittweise Beeinflussung der Welt. Selbst wenn die Chinesen der Zellen der chinesischen Gesellschaft diese Probleme nicht lösen, bleibt China wieder in ganz China fest zu veran mit allen seinen Erfolgen und Mißerfol kern. Liu glaubte, daß revolutionäres gen, mit seinen guten und bösen Seiten, Bewußtsein sich nur durch ideologisch ein Modell, das die Welt gut studier en und organisatorisch kontrollierte Ge sollte. " hirnwäsche aufbauen läßt. Er glaubte, geleitet durch seine pro-s owjetischen Die zweite Auflage seines Buches, das Neigungen, an den Zentralismus und an im übrigen mit einigen Abbildungen, die Herrschaft der Organisation (vgl. mit einer Zeittafel (1 920- 19 67) und mit S. 515 ff.). einem chinesischen Glossar ausgestattet Mao dagegen glaubt an die Massen. Er ist, findet ihre Ergänzung in einem Bei ist der überzeugung, daß die Volks trag des gleichen Autors zum Thema: kommunen nur überleben können, wenn "The Attack of the Cultural Revolu sie von den Bauern selbst kontrolliert tion on Ideology and Organizati on", in dem zweiten hier besprochenen Werk, werden. Er wendet sich gegen eine zu rasche Stabilisierung, die nur zur Herr das Beiträge zur Konferenz anläßlich der Gründung des Center for Policy schaft neuer Klassen führen und damit Study der Universität Chicago (1 966/ die für die Entwicklung Chinas nötige sch öpferische Unruhe abtöten muß. Da 67) zusammengefa ßt. Dieser Beitrag ent hält zunäc hst eine Zusammenfassung mit steht Mao Marx, Liu dagegen Le nin näher. Nicht Liu, wie im Westen des Hauptteils seines Buches und wendet sich dann der Kulturrevolution zu. Je gemeinhin angenommen wird, sondern Mao hat sich als der Pragmatiker erwie doch scheint er früher als die oben er sen. Ein Beweis dafür ist die stabile wähnte Ergänzung geschrieben worden zu sein, deren Erkenntnisse enger mit Lage der Landwirtschaft gerade wäh rend der Kulturrevolution, die sicherlich der chinesisc hen Entwicklung selbst ver knüpft sind, als dies im vorliegenden hätte zusammenbrec hen müssen, wenn es Liu gelungen wäre, den Einfluß der Beitrag der Fall ist. Dennoch ist auch Partei auf dem Lande durchzusetzen. dieser Beitrag lesens-und bedenkens wert, der die Kulturrevolution und die Die Kontrolle der Partei über die Volks kommunen hat in der chinesischen Ge in ihrem Verlaufe erfolgten Säuberun gen zu den großen Säuberungen Stalins sch ichte ihre Parallele in der Kontrolle der Gentry, die sich zwischen Bevölke in den dreißiger Jahren in Parallele rung und Staat geschoben hatte und ge setzt. Der erste, von Ping-ti Ho und Tang gen die sich die alte Institution der Bauern-Sold aten richtete, die im Bünd- Tsou herausgegebene Band enthält 13 https://doi.org/10.5771/0506-7286-1970-3-407, am 21.10.2021, 11:41:34 Open Access - - http://www.nomos-elibrary.de/agb Für Ping-ti Ho führt gewissermaßen die Beiträge Kwang- ching Lius, Albert ganze chinesische Geschichte auf das heu Feuerwerkers, Martin Wilburs, Benja min Schwartz' , Chalmers J ohnsons, tige Staatswesen zu. Denn erst die dem modernen Staat zur Verfügung stehen John Lewis', C. K. Yangs, Franz Schur den Kontrollmittel haben das immer manns, Francis L. K. Hsus, Ta-chung wieder erstrebte "Groß-Chi na" zu einer Lius, Alexander Ecksteins, S. N. Eisen· unumstößlichen Tatsache werden lassen; stadts und der beiden Herausgeber so das Ziel der chinesischen Geschichte ist wie die doppelte Anzahl von Kommen damit erreicht (S. 7). taren zu den Beiträgen von bekannten Autoren wie Derk Bodde, Herbert Fran Ho stellt drei Merkmale heraus, die sich ke, Ezra Vogel, Gungwu Wang u. a. durch die chinesische Geschichte hinzie Die Themen dieses Bandes erstrecken hen und aufgrund derer man auch die sich vom historischen Erbe des heutigen Ersche inungen in der heutigen Volksre China über die Revolutionsjahre vor publik nicht als umwälzend bezeichnen Ausbruch des chinesisch-japanischen kann: Krieges im Jahre 1937 und die Proble 1. Jede Dynastie in der chinesischen matik der Modernisierung bis hin zu Geschichte von 221 v. Chr. (Ch'in Fragen der ökonomischen Entwicklung Dynastie) bis zur Volksrepublik (seit der Volksrepublik und zur Kulturrevo 1949) gründete sich ohne Ausnahme auf lution. militärische Macht (S. 16 ). Der zweite, von Ping-ti Ho herausge 2. Die gesamte chinesische Geschichte gebene Band ist der Außenpolitik ge war durch ihren Herrscher -Kult gekenn widmet. Die Autoren dieses Bandes sind zeichnet. Weil eine Herrscherfigur im Richard Löwenthai, Uri Ra' anan, Nor alten Sinne fehlte, war die frühe repu ton Ginsburg, Hans Morgenthau, Ro blikanische Periode Chinas nach 191 1 bert Scalapino, Morton Halperin, Frank eine der chaotisc hsten der chinesischen Armbruster, Harold Hinton, Donald Geschic hte. Und der Grund dafür, daß Zagoria, Roger Hilsman, Davis Bobrow, die Volksrepublik China der Entstali David Mozingo, Ruth McVey, Wayne nisierung der Sowjetunion nicht folgt, Wilcox und A. M. Halpern. Die Merk ist nicht darin zu erblicken, daß China male der chinesischen Außenpolitik, die etwa politisch, ökonomisch, sozial oder "Zwei China"-F rage, das Problem der ideologisc h mit der Sowjetunion in den Atomwaffen sowie das Verhältnis Chi frühen Stalinjahren zu vergleichen ist, nas zu den USA, zu Vietnam, zu Indo sondern weil in China seit mehr als nesien und zu Japan sind Themen der 2000 Jahren ein Regierungssystem un Beiträge, die wiederum von einer Reihe denkbar ist, das nicht mit einer charis anderer Autoren kommentiert werden. matischen Führerpersönl ichkeit identifi Es ist nicht möglich, in dieser Rezen ziert werden könnte (S. 16 -1 8). sion auf alle diese Beiträge einzugehen. 3. Die absolutistis che Herrschaft in Deshalb soll vertretend für alle aus je China war niemals irgendwelchen insti dem der beiden Bände ein Beitrag aus tutionellen Kontrollen unterworfen. führlicher vorgestellt werden: Die Herrscher hatten immer die Mög Ping-ti Ho : Salient Aspects of China's lich keit, über die Regierung hinwegzu Heritage (Band I, S. 1 ff.) und Hans J. regieren, und noch in der Periode der Morgenthau : The United States and Nationalregierung lag die Scha ffung ver China (Band II, S. 93 ff.). Diese Aus sch iedener geheimer Behörden auf dieser wahl wurde von der Überlegung gelei historischen Linie (S. 18 -25). tet, daß in der öffentlichen Diskussion Für Ho lagert daher der "neue Wein" China allzuoft isoliert von seiner hi der maoistischen Ideologie und der bei storischen Entwicklung gesehen wird spiellosen Macht der Organisation nur und daß heute das chinesisch-amer ikani in den ,,2000 Jahre alten Schlä uchen " sche Verhältnis zu einer der entsche i des autoritären Staates (S. 25). denden internationalen Beziehungen Auch für den Konfuzianismus, der die werden kann. Geschichte Chinas geformt hat und der https://doi.org/10.5771/0506-7286-1970-3-407, am 21.10.2021, 11:41:34 Open Access - - http://www.nomos-elibrary.de/agb Auf amerikanischer Seite ist Ausgangs dem Menschen die Fähigkeit zuschreibt, seine Umwelt und damit den menschli punkt der Betrachtung die "Politik der offenen Tür", die anfangs dazu diente, chen Charakter zu formen und zu ver bessern, sieht der Autor eine Parallele den freien Wettbewerb um die Ausbeu im unerschütterlichen Glauben der chi tung Chinas zu gewährleisten. Bald je doch ging es den USA um die Erhaltung nesischen Kommunisten an die Allmacht des Menschen (5. 30 f.). des politischen Gleichgewichts in Asien, Die Frage, ob die Volksrepublik mit al das gestört worden wäre, wenn sich irgend eine europäisc he oder auch asia len ihren Äußerungen und Reaktionen nur eine Fortsetzung der chinesischen tische Macht mit dem gewaltigen Poten tial Chinas verbunden hätte (S. 97). Geschichte oder aber eine besonders ge Dieses Gleichgewicht mußte durch Stär fährliche Spielart der Anwendung kom kung Chinas erhalten werden. China munist ischer Ideologie darstellt, ist eine ungelöste Frage der Chinakunde. Her wurde damit zum Eckpfeiler dieser Gleichgewichtspolitik, bis die Kommuni bert Franke sieht denn auch die Gefahr, daß das Heimweh nach der Vergangen stische Partei die Regierungsgewalt heit die Tendenz nährt, die Auswirkun übernahm. Seitdem verfolgten die USA eine Politik der Isolierung und der Ein gen des Kommunismus zu verharmlo sen (5. 50 FN) . Er warnt vor einer zu dämmung. Die Politik der Isolierung ist ohne je weitgehenden Parallelisieru ng: Wir kön· nen zwar etwas über das Leben des den Erfolg geblieben, so daß auch nicht Volkes im heutigen China aussagen ; aber erwartet werden kann, daß ihre Aufga wir besitzen kein einziges Dokument be von China honoriert werden würde über das Leben des Volkes im alten (5. 99). Die Politik der militärischen Eindämmung geht von der falschen An China, das nicht durch die literarisc he Tradition verbrämt und möglich erwei nahme aus, daß eine militärische Bedro se verfälscht ist. hung vorliegt, der wie in Europa tat sächlich mit militärischen Mitteln begeg Es wäre jedoch sicher auch falsch, die net werden könnte. Die Bedrohung, die Volksrepublik isoliert von der chinesi von China ausgeht, ist jedoch politischer schen Geschichte zu sehen - und wenn Art und wirkt sich in erster Linie im es dem Laien nur dazu dient, festzustel Falle schwacher Regierungen und Ge len, warum das chinesische Volk wie sel sellsch aften aus. In solchen Fällen kann ten eines so geschichtsbewußt und stolz die militärisc he Eindämmung sogar eher auf seine Größe ist. das Gegenteil dessen bewirken, was sie Der zweite hier ausgewählte Beitrag beabsicht igt (5. 10 0 f.). über die chine sisch-amerikanischen Be ziehungen hat ein nicht minder um Morgenthau ist der Ansicht, daß die von den USA praktizierten Nadelstiche strittenes und sehr aktuelles Thema zum Inhalt: die chinesisc h-amer ikanischen an der Peripherie Chinas wirkungslos Beziehungen. Auch Morgenthau geht bleiben. Die Macht im Inneren Chinas müßte konsequenterweise zerstört wer von der chinesischen Geschichte aus. China hat sich immer als das Zentrum den. China als untere ntwickeltes Agrar land kann aber nur überwunden wer des politischen Universums gesehen, für das es nicht nötig ist, sich um ein Ver den, wenn es erobert wird (5. 10 1), was nicht möglich ist. Auch die nukleare st;indnis der Außenwelt zu bemühen (5. 94). Es scheint daher auch nicht ver Drohung der USA schreckt China so wunderlich zu sein, daß auch im heuti lange nid1t, Wie es unterentwickelt gen China das elementarste Verständnis bleibt. für die Außenwelt fehlt (5. 95). In Die USA müssen sich nach Meinung des einer zusammenwachsenden Welt kann Autors mit der Situation abfinden und jedoch erwartet werden, daß die chinesi die Politik der militärisc hen Eindäm schen Führer aus der Erfahrung lernen mung liquidieren. Da die chinesisc he Ex und ihre Politik den tatsächlichen Gege pansion politischer Natur ist, kann ihr benheiten anpassen werden. nur politisch begegnet werden, indem 41 1 https://doi.org/10.5771/0506-7286-1970-3-407, am 21.10.2021, 11:41:34 Open Access - - http://www.nomos-elibrary.de/agb man nämlich die Völker Asiens politisch, paradigm atische Bedeutung für andere neue, sich ebenfalls modernisierende sozial und ökonomisch stärkt und nicht versucht, sie gleichzeitig in gegen China Staaten haben. Die hochgesp annten Er wartungen werden jedoch arg ent gerichtete politische oder militärische Allianzen zu zwingen (S. 10 4). Die Poli täuscht ; es ist dem Verfasser nicht ge tik der militärischen Eindämmung muß lungen, das aus der Situation des Über nach Morgenthau früher oder später ganges zur Modernität resultierende zum Krieg mit China führen. Für die Spezifische der malaysischen Ideologie USA gibt es nur die Alternative, "ent herauszuarbeiten, und erst recht ist es weder die Mittel, die wir anzuwenden ihm nicht geglückt, das für andere sich bereit sind, unseren Zielen anzupassen, modernisierende Staaten Typische der oder unsere Ziele auf das Niveau der für Malaysia gewonnenen Erkenntnisse Mittel herabzusetzen, die wir anwen darzutun. Zwar fehlt es nicht an Ver den wollen" (S. 10 7). suchen in letzter Hinsicht (vgl. etwa Sollte die Politik der militärischen Ein 101, 10 3, 13 7, 19 2, 210 /212 ), aber sie dämmung fortbestehen, so gibt es nach wirken durchaus krampfhaft und über Morgenthau offenb ar nur einen Trost, zeugen nicht. der dem "Gleichgewicht des Sckreckens" Befragung von regelmäßig anderthalb nahekommt; Chinas Nuklearmacht wird Dutzend ausgewählter Bürokraten ist wachsen, damit aber auch verletzlicher der Weg, den der Verfasser für die Er werden. Wachsende Nuklearmacht und forschung der Ideologie Malaysias ge steigende Verletzlichkeit eines Landes wählt hat. Aber die Antworten der Be gehen Hand in Hand und veranlassen fragten lassen so gut wie nichts Spezifi die Politik zu vorsichtigerem Taktieren sches erkennen: Welcher Ministerialbe (S. 10 3). üb das jedoch einem Sieg der amter z. B. irgendwo und irgendwann Vernunft gleichzusetzen ist, darf füglich hätte sich niemals über seinen politi bezweifelt werden. schen Minister geärgert? (234 ) Morgenthau findet im Kommentar Paul Entsprechend verhält es sich mit den A. Vargs eine Kritik, die dem Leser Ergebnissen, die der Verf. vorführt. Be einen Hauch von der Diskussion ver sonders stolz scheint er auf die Entdek mittelt, die diese Konferenz der Univer kung einer Denkweise zu sein, die er sität Chicago beherrscht haben muß und durch das Bild vom "c onstant pie" zu deren Beiträge nicht nur wertvolle In bestimmen sucht. Gemeint ist hiermit formationen zum Verständnis des heu die Überzeugung einer Gruppe, daß das tigen China, sondern auch in reichem verfügbare Sozialprodukt unveränder Maße Stoff zum Nachdenken für den lich feststehe, und daß es ihren Mitglie am Problem China interessierten Bür dern somit nur noch darauf ankommen ger aller der Staaten geliefert hat, für könne, sich einen möglichst großen An die das Verhältnis zu China noch der teil an dem gleichbleib enden Kuchen zu klaren Stellung nahme harrt. sichern. Die Zuordnung eines solch en Bernhard Großmann Denkens zu Nationen, die sich zu Mo dernisierung entschlossen haben, sche int JAMES C. SCOTT mir geradezu falsd1 ; denn sinnvollerwei Political Ideology in Malaysia se setzt ein solcher Entschluß voraus, Reality and the Beliefs of an Elite, daß man von der Möglichkeit einer Stei New Haven and London, Yale gerung des Sozialproduktes überzeugt University Press 19 68, X + 302 S. ist und von dieser Möglichkeit energi Das Programm, das der Verfasser sich schen Gebrauch zu machen gedenkt. gesetzt hat, ist ehrgeizig und vielver Nach alledem ist es nicht gestattet, in spreche nd: Er will nicht nur die politi dem Buch einen förderlichen Beitrag sche Ideologie Malaysias als eines im zur Durch dringung der Probleme zu se Übergang zur Modernisierung befindli hen, die sich die neuen Staaten mit dem chen Landes erfassen, die Ergebnisse die Entschluß zur Modernisierung gestellt ses Bemühens sollen vielmehr überdies haben. Herbert Krüger https://doi.org/10.5771/0506-7286-1970-3-407, am 21.10.2021, 11:41:34 Open Access - - http://www.nomos-elibrary.de/agb
Verfassung in Recht und Übersee – Unpaywall
Published: Jan 1, 1970
You can share this free article with as many people as you like with the url below! We hope you enjoy this feature!
Read and print from thousands of top scholarly journals.
Already have an account? Log in
Bookmark this article. You can see your Bookmarks on your DeepDyve Library.
To save an article, log in first, or sign up for a DeepDyve account if you don’t already have one.
Copy and paste the desired citation format or use the link below to download a file formatted for EndNote
Access the full text.
Sign up today, get DeepDyve free for 14 days.
All DeepDyve websites use cookies to improve your online experience. They were placed on your computer when you launched this website. You can change your cookie settings through your browser.