Chefredakteur Peter Pagel
WuM 03 . 2009
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EDITORIAL
Sind Sie sicher?
IT-Sicherheit ist eines der Themen, über die in der Tagespres-
se am häufigsten geschrieben wird. Meist geht es dann um
den Missbrauch vertraulicher Daten oder das Hacken von
Bankverbindungen. So leicht wie noch vor wenigen Jahren
machen es heute die wenigsten privaten Internetnutzer den
Online-Kriminellen – WLAN-Zugänge sind mittlerweile fast
flächendeckend verschlüsselt. Gleichzeitig wächst die Er-
kenntnis: Absolute Sicherheit gibt es nicht. Jedes System kann
prinzipiell geknackt werden. Die Frage ist lediglich, ob der
dazu nötige Aufwand den möglichen Nutzen übersteigt.
Das gilt genauso für Unternehmen. Hier taucht Sicherheit
zunächst als reiner Kostenfaktor auf. Eine erfolgreiche Inves-
tition in IT-Sicherheit zeichnet sich ja gerade dadurch aus,
dass eben nichts passiert. Man merkt also erst dann etwas,
wenn man nicht genug Geld in die Hand genommen hat.
Noch brisanter wird das Ganze in Verbindung mit dem The-
ma Compliance. Wenn aufgrund mangelnder Sicherheits-
einrichtungen staatliche Regularien nicht erfüllt werden,
kann das im schlimmsten Fall das Aus für ein Unternehmen
bedeuten.
Investitionen in IT-Sicherheit sind also unverzichtbar –
auch in Zeiten, in denen jegliche Geldausgabe infrage
gestellt wird. Was aber keinesfalls vergessen werden darf:
Sicherheit beschränkt sich nicht auf die richtige Technik.
Eines der größten Risiken für Unternehmen geht von den
eigenen Mitarbeitern aus. Ist der Datenzugriff innerhalb
der Firma allzu großzügig geregelt, darf man sich nicht
wundern, wenn demnächst die Konkurrenz mit Insider-
Informationen versorgt wird. Klassisch ist beispielsweise
der Fall, dass Auszubildende, die ja verschiedene Abtei-
lungen im Unternehmen durchlaufen, nach einem Jahr
Zugriffsrechte für nahezu jeden Bereich im Unternehmen
haben. Also, nicht vergessen: Rechtevergabe ist wichtig –
Rechterücknahme aber mindestens genauso …
Kommen Sie sicher nach Hause,
Ihr Peter Pagel
Sind Sie sicher?