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Palliativmedizinischer Kommentar zum Fall: „Darf einem Kind bei eingeschränkter Prognose eine Organtransplantation vorenthalten werden?“

Palliativmedizinischer Kommentar zum Fall: „Darf einem Kind bei eingeschränkter Prognose eine... Ethik Med (2018) 30:145–147 https://doi.org/10.1007/s00481-018-0485-9 FALL UND KOMMENTARE Palliativmedizinischer Kommentar zum Fall: „Darf einem Kind bei eingeschränkter Prognose eine Organtransplantation vorenthalten werden?“ Wolfgang Rascher Online publiziert: 4. Mai 2018 © Springer-Verlag GmbH Deutschland, ein Teil von Springer Nature 2018 Die Lebertransplantation gehört heute auch bei sehr kleinen Säuglingen zum Stan- dard in der Behandlung eines terminalen Leberversagens. Der Fallbericht beschreibt einen Säugling, bei dem wohl eine Cytomegalie-Embryopathie mit Hepatitis vor- liegt, die zu einem fortgeschrittenen Leberversagen geführt hat. Die Infektion ist ak- tuell im Griff, aber es droht ein terminales Leberversagen. Aus ethischer Sicht ist die Lebertransplantation als kurative Therapieoption bei einem Kind, das eine deutliche motorische und geistige Behinderung entwickeln wird, auf jeden Fall gegeben. Die klinische Erfahrung zeigt, dass Eltern von behinderten Kindern eine Organtransplan- tation als besonderes Geschenk empfinden und in Bezug auf die Immunsuppression besonders therapietreu sind. Dann ist das Risiko einer Transplantatabstoßung sehr gering. Dagegen ist zu bedenken, dass die Transplantation selbst eine deutliche und sehr belastende Therapieausweitung darstellt, die für Paul akut lebensgefährlich ist, und er infolge der Ausweitung der kurativen Therapie früher versterben kann. Deshalb ist vor Anmeldung zur Transplantation eine Abwägung aller möglichen Therapie- maßnahmen notwendig. Dabei richtet man sich am http://www.deepdyve.com/assets/images/DeepDyve-Logo-lg.png Ethik in der Medizin Springer Journals

Palliativmedizinischer Kommentar zum Fall: „Darf einem Kind bei eingeschränkter Prognose eine Organtransplantation vorenthalten werden?“

Ethik in der Medizin , Volume 30 (2) – May 4, 2018

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Publisher
Springer Journals
Copyright
Copyright © 2018 by Springer-Verlag GmbH Deutschland, ein Teil von Springer Nature
Subject
Medicine & Public Health; Medicine/Public Health, general; Gynecology; Intensive / Critical Care Medicine; Psychotherapy; Reproductive Medicine
ISSN
0935-7335
eISSN
1437-1618
DOI
10.1007/s00481-018-0485-9
Publisher site
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Abstract

Ethik Med (2018) 30:145–147 https://doi.org/10.1007/s00481-018-0485-9 FALL UND KOMMENTARE Palliativmedizinischer Kommentar zum Fall: „Darf einem Kind bei eingeschränkter Prognose eine Organtransplantation vorenthalten werden?“ Wolfgang Rascher Online publiziert: 4. Mai 2018 © Springer-Verlag GmbH Deutschland, ein Teil von Springer Nature 2018 Die Lebertransplantation gehört heute auch bei sehr kleinen Säuglingen zum Stan- dard in der Behandlung eines terminalen Leberversagens. Der Fallbericht beschreibt einen Säugling, bei dem wohl eine Cytomegalie-Embryopathie mit Hepatitis vor- liegt, die zu einem fortgeschrittenen Leberversagen geführt hat. Die Infektion ist ak- tuell im Griff, aber es droht ein terminales Leberversagen. Aus ethischer Sicht ist die Lebertransplantation als kurative Therapieoption bei einem Kind, das eine deutliche motorische und geistige Behinderung entwickeln wird, auf jeden Fall gegeben. Die klinische Erfahrung zeigt, dass Eltern von behinderten Kindern eine Organtransplan- tation als besonderes Geschenk empfinden und in Bezug auf die Immunsuppression besonders therapietreu sind. Dann ist das Risiko einer Transplantatabstoßung sehr gering. Dagegen ist zu bedenken, dass die Transplantation selbst eine deutliche und sehr belastende Therapieausweitung darstellt, die für Paul akut lebensgefährlich ist, und er infolge der Ausweitung der kurativen Therapie früher versterben kann. Deshalb ist vor Anmeldung zur Transplantation eine Abwägung aller möglichen Therapie- maßnahmen notwendig. Dabei richtet man sich am

Journal

Ethik in der MedizinSpringer Journals

Published: May 4, 2018

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