Editorial
Green IT
Da war doch was? Vor drei bis vier Jahren konnte man das
Thema Green IT kaum umgehen. In jeder Fachzeitschrift,
auf Konferenzen und Messen, überall war die Rede von der
„grünen“, also ressourcenschonenden, effizienten Informa-
tionstechnologie. Inzwischen ist es um dieses Thema etwas
ruhiger geworden. Ist es deshalb weniger wichtig? Im
Gegenteil.
Wie bei Hype-Zyklen üblich, ist die Phase, in der über
ein Thema nicht mehr so viel geredet wird, oft identisch
mit der, in der das Beschriebene tatsächlich umgesetzt wird.
Das ist auch wenig verwunderlich. Hat erst einmal eine aus-
reichend große Zahl an Menschen verstanden, dass tatsäch-
lich Potenzial in einer Idee steckt, braucht man über das Ob
eben nicht mehr zu sprechen. Über das Wie und Wo dafür
um so mehr. Und genau das geschieht zurzeit bei Green IT.
Ein großes Thema sind dabei sicherlich die sogenannten
Smart Grids – also die intelligenten Stromnetze – schon
wegen des beschlossenen Ausstiegs aus der Kernenergie
und der verstärkten Nutzung erneuerbarer Energien. Rea-
listische Chancen auf Umsetzung haben diese Pläne nur,
wenn es gelingt, die unumgänglichen Kapazitätsschwan-
kungen von Energiequellen wie Wind oder Sonne über ent-
sprechende IT-Systeme intelligent zu managen. Green IT
hat also Zukunft, auch deshalb, weil sich bei steigenden
Energiekosten die Investition in Effizienz immer schneller
rechnet.
Ein grünes Jahr 2012 wünscht
Ihr Peter Pagel
Green IT
Chefredakteur Peter Pagel
WuM 01 . 2012
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DOI: 10.1365/s35764-012-0100-7