MEDIEN
Bücher
Geld macht doch glücklich
Wo die ökonomische Glücksforschung irrt
Autoren:
Joachim Weimann, Andreas Knabe,
Ronnie Schöb
Schäffer-Poeschel, 2012, 200 Seiten,
kartoniert, 29,95 Euro
Was ist wichtig im Leben?
Mit Richard Easterlins Beobachtung, dass sich
trotz steigender Einkommen die Zufrieden-
heit und das Glücksempfinden der Menschen
in den letzten Jahrzehnten nicht verändert
haben, hat die Glücksforschung das ökonomi-
sche Verständnis von Wirtschaftswachstum
erschüttert. Grundfesten der Ökonomie ste-
hen zur Debatte. Sollen wir uns wirklich noch
am Bruttoinlandsprodukt als Maß für unseren
Wohlstand orientieren? Ist mehr Konsum tat-
sächlich besser als weniger? Sollte der Staat
uns nicht besser durch hohe Steuern davon
abhalten, so viel zu arbeiten?
Kritik der Glücksforschung
Die Glücksforschung wird einer kritischen Wür-
digung unterzogen. Die Autoren verwenden
dabei auch eigene empirische Ergebnisse, die
klarmachen, dass die Dinge nicht so einfach
sind, wie es viele Glücksökonomen darstellen.
Drei zentrale Punkte werden herausgearbei-
tet: Die Glücksmessung ist zu fehleranfällig.
Das Glück gibt es nicht: das subjektive Wohl-
befinden ist mehrdimensional. Die Glücksfor-
schung eignet sich nicht zur Messung des
gesellschaftlichen Fortschritts. Ein spannen-
der Beitrag zu einer aktuellen Diskussion.
Der Einfluss von
Cloud Computing
auf IT-Dienstleister
Eine fallstudienbasierte Untersuchung
kritischer Einflussgrößen
Autor:
Raimund Matros
Springer Gabler, 2012. XX, 234 Seiten,
broschiert, 49,95 Euro
Die IT-Welt verändert sich
Noch steckt Cloud Computing in den Kinder-
schuhen, aber die Akzeptanz und Häufigkeit
der Nutzung wachsen rasant. Forscher aus
der Wirtschaftsinformatik sowie IT-Experten
aus der Praxis prognostizieren deshalb eine
durch Cloud Computing hervorgerufene
Transformation der IT-Dienstleister, die auch
eine Veränderung des Wettbewerbs und der
Wertschöpfungsarchitektur nach sich zieht.
Wie sieht die Zukunft aus?
Raimund Matros nimmt eine wissenschaftliche
Analyse von IT-Dienstleistern vor, die bereits
Cloud-Computing-Dienste anbieten oder eine
Einführung planen. Nach der Entwicklung einer
Cloud-Computing-Typologie mit allen relevan-
ten Wirkungseinflüssen führt der Autor eine
Marktstudie durch, die einen Ausblick auf neue
Cloud-Computing-Konkurrenten der traditio-
nellen IT-Dienstleister eröffnet. Ein spannender
Blick auf die Entwicklung und mögliche Zukunft
einer disruptiven Technologie, die schon heute
aus dem beruflichen und privaten Alltag vie-
ler Anwender kaum noch wegzudenken ist.
Smart Energy
Von der reaktiven Kunden verwal-
tung zum proaktiven Kunden-
management
Autor:
Christian Aichele
Springer Vieweg, 2012. XXIII, 273 Seiten,
broschiert, 39,95 Euro
Schlaue Zähler
In den kommenden zehn bis 15 Jahren wer-
den etwa 40 bis 45 Millionen digitaler Zähler
allein für Strom in deutschen Haushalten ein-
gebaut. Diese sogenannten „Smart Meter“
ermitteln sekundengenau die Verbrauchs-
und Leistungswerte und melden sie an den
Energieversorger. Für Unternehmen bietet
sich die Möglichkeit, die Effizienz ihrer
Geschäftsprozesse zu erhöhen.
Voraussetzung für die Energiewende
Aber auch das Verhältnis zwischen Anbieter
und Kunden kann sich durch die schlauen
Zähler verändern. So können Unternehmen
aufgrund dieser Entwicklung echte Mehr-
werte bieten. Sich selbst steuernde Netz-
werke (sogenannte Smart Grids) machen es
möglich, dezentral erzeugte regenerative
Energien zum richtigen Zeitpunkt in der rich-
tigen Menge zur Verfügung stellen. Der
Kunde wandelt sich damit vom reinen Konsu-
menten zum Verbraucher und Erzeuger in
einer Person. Das Buch beleuchtet die vielfäl-
tigen Facetten dieser neuen Technologie, die
in Zukunft möglicherweise unser Leben spür-
bar verändern wird.
WuM 04 . 2012
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Medien
DOI: 10.1365/s35764-012-0153-7