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Aufstieg des Kulturrassismus: Von Huntington zuSarrazin

Aufstieg des Kulturrassismus: Von Huntington zuSarrazin In diesem Aufsatz wird aufgezeigt, dass die in den 1990er-Jahren durch Huntington in den USA etablierten Vorstellungen von abgegrenzten, sich einander bekämpfenden „Kulturkreisen“ auch in Deutschland zu unhinterfragten Paradigmen wissenschaftlicher wie politischer Debatten geworden sind, wie es sich beispielsweise in der Diskussion um Thilo Sarrazin zeigt. Dabei werden aus machtstrategischen Motiven bewusst oder weniger bewusst, dynamische und widersprüchliche Realitäten mit zustandsreduzierten und essentialistischen Konzepten erfasst. Dies führt zur Etablierung von festen Grenzen zwischen verschiedenen Menschengruppen als Etablierten und Außenseiter. Jegliches Entwicklungspotential bei den Mitgliedern der Außenseitergruppe wird durch die Einführung solcher statischen Kategorien geleugnet. Dadurch erhält der nicht tabuisierte aber undifferenzierte Begriff „Kultur“ dieselben wesenhaften Merkmale des Begriffs „Rasse“, daraus resultiert also eine Art „kultureller Rassismus“. http://www.deepdyve.com/assets/images/DeepDyve-Logo-lg.png Zeitschrift für Vergleichende Politikwissenschaft Springer Journals

Aufstieg des Kulturrassismus: Von Huntington zuSarrazin

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References (38)

Publisher
Springer Journals
Copyright
Copyright © 2017 by Springer Fachmedien Wiesbaden GmbH, ein Teil von Springer Nature
Subject
Social Sciences; Social Sciences, general; Political Science
ISSN
1865-2646
eISSN
1865-2654
DOI
10.1007/s12286-017-0363-8
Publisher site
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Abstract

In diesem Aufsatz wird aufgezeigt, dass die in den 1990er-Jahren durch Huntington in den USA etablierten Vorstellungen von abgegrenzten, sich einander bekämpfenden „Kulturkreisen“ auch in Deutschland zu unhinterfragten Paradigmen wissenschaftlicher wie politischer Debatten geworden sind, wie es sich beispielsweise in der Diskussion um Thilo Sarrazin zeigt. Dabei werden aus machtstrategischen Motiven bewusst oder weniger bewusst, dynamische und widersprüchliche Realitäten mit zustandsreduzierten und essentialistischen Konzepten erfasst. Dies führt zur Etablierung von festen Grenzen zwischen verschiedenen Menschengruppen als Etablierten und Außenseiter. Jegliches Entwicklungspotential bei den Mitgliedern der Außenseitergruppe wird durch die Einführung solcher statischen Kategorien geleugnet. Dadurch erhält der nicht tabuisierte aber undifferenzierte Begriff „Kultur“ dieselben wesenhaften Merkmale des Begriffs „Rasse“, daraus resultiert also eine Art „kultureller Rassismus“.

Journal

Zeitschrift für Vergleichende PolitikwissenschaftSpringer Journals

Published: Dec 1, 2017

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