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Chinese Business Law , by Yuanshi Bu (Herausgeber). (München: C.H. Beck, 2010)

Chinese Business Law , by Yuanshi Bu (Herausgeber). (München: C.H. Beck, 2010) European Review of Private Law 5-2010[1035-1036] © Kluwer Law International BV | Printed in the Great Britain Yuanshi Bu (Herausgeber), Chinese Business Law (München: C.H. Beck, 2010), 390 Seiten, EUR 128 ANDRÉ JANSSEN Dass das chinesische Recht für jeden Praktiker, der mit dem Land der Mitte Geschäftskontakte unterhält, von großem Interesse ist, bedarf schon aufgrund der immensen wirtschaftlichen Bedeutung und Dynamik Chinas wohl keiner weiteren Erläuterung mehr. Aber auch für die ausländische Rechtswissenschaft übt das sich entwickelnde chinesische Rechtssystem eine große Faszination aus; entsteht hier doch mittels Übernahme verschiedener Erfahrungen und Modelle anderer Länder, insbesondere der USA und europäischer Staaten (und hier vor allen Dingen Deutschland), ein neuartiges und für viele nur schwer zu durchschauendes juristisches Mischsystem. Des Weiteren muss man sich immer vor Augen führen, dass es sich bei China immer noch um ein Land mit sozialistischer Tradition im Übergangsstadium handelt und sich diese Tatsache selbstredend auch auf die dortige derzeitige Rechtsentwicklung auswirkt. Die Herausgeberin des hier zu besprechenden Werkes Chinese Business Law, Yuanshi Bu, ist in Deutschland und China längst keine Unbekannte mehr. Sie hat den Lehrstuhl für Internationales Wirtschaftsrecht mit Schwerpunkt Ostasien an der Universität Freiburg im Breisgau und ist Autorin zahlreicher Abhandlungen zum chinesischen Recht. Bislang ist sie aber publizistisch überwiegend in deutscher Sprache, unter anderem mit ihrer sehr gelungenen ,,Einführung in das Recht Chinas" (C.H. Beck, München 2009, 338 Seiten) in Erscheinung getreten. Nunmehr wagt sie sich als Herausgeberin und Mitautorin das erste Mal an eine englische Gesamtzusammenstellung des chinesischen Wirtschaftsrechts. Sie hat dabei eine Gruppe von zehn weiteren europäischen und chinesischen Autoren um sich versammelt, die aufgrund ihrer Ausbildung und ihres Tätigkeitsbereichs ausgewiesene Experten auf ihrem jeweiligen Fachgebiet sind und darüber hinaus eine gute Melange aus Forschern und Praktikern internationaler Rechtsanwaltskanzleien bilden. Das Buch umfasst insgesamt zwölf Kapitel. Das erste Kapitel mit dem Titel China's Accession to WTO von Carlos Esplugues Mota bildet den Ausgangspunkt des Buches, da der Beitritt Chinas zur Welthandelsorganisation, so die Herausgeberin selbst, als ,,driving force behind the changes of the Chinese legal landscape in recent years" angesehen werden kann. Den Hauptteil des Werkes bilden im Anschluss daran die Kapitel zwei bis zehn. Dieser umfasst Umschreibungen desjenigen chinesischen Wirtschaftsrechts, das für den internationalen Wirtschaftsverkehr mit China unerlässlich ist. Diese sind im Einzelnen die Kapitel ,,Corporations and Partnerships" (Simon Werthwein), ,,Foreign Investment Law" (Wenbin Wei), ,,Securities" (Li Guo), ,,Mergers and Acquisitions" (Lawrence Shu/Liang Zhao), ,,Antitrust" (Yuanshi Bu/Lawrence Shu), ,,Secured Transactions" (Changfeng Tu), ,,Bankruptcy" (Hui Zheng), ,,Labor Relations and Labor Disputes" (Guang Li) und ,,Intellectual Property in Transactions" (Yuanshi Bu). Den Schlussakkord bilden dann die beiden Kapitel ,,Outbound Investment from China" (Qi Ge/Hui Zheng) und ,,Offshore Investment Vehicles" (Lawrence Shu/Hui Zheng). Nunmehr jeden einzelnen Beitrag des Buches in Gänze zu besprechen, würde freilich den Rahmen dieser Anmerkung sprengen. Der Rezensent beschränkt sich daher auf eine Beschreibung der grundlegenden Struktur, die jedem Beitrag zugrunde liegt und einigen allgemeinen Observationen. Jeder Beitrag, mit Ausnahme der beiden letzten Kapitel, stellt eine zumeist sehr ausführliche und aktuelle Literaturliste zum jeweiligen Sachgebiet voran. Die Mehrheit der Beiträge besteht aus einem allgemeinen Überblick beziehungsweise einer Einführung in die Thematik, gefolgt von einem weiteren Abschnitt, in dem vertiefend die wichtigsten Fragen und Probleme des jeweiligen Sachgebiets erörtert werden. In dieser Ver tiefung wird sowohl der wissenschaftlichen als auch den praktischen Perspektive Platz eingeräumt; dies aber aus nachvollziehbaren Gründen nicht immer zu gleichen Teilen. So überwiegt in Bereichen, in denen die wissenschaftliche Durchdringung nur eine untergeordnete Rolle spielt (zum Beispiel beim Unternehmenskauf), die praktische Sichtweise, während dies in anderen Gebieten mangels (ausreichender) Praxiserfahrungen genau umgekehrt der Fall ist (wie etwa im Bereich des Kartelloder Insolvenzrechts). Am Ende eines jeden Kapitels werden die verwendeten offiziellen Materialien wie etwa Gesetze oder Regulierungen in englischer und chinesischer Sprache aufgeführt. Von einem Abdruck dieser Dokumente, sei es in der Originalsprache oder in englischer Übersetzung, wurde wohl aus Platzgründen abgesehen. Dies erscheint auch vor dem Hintergrund, dass die meisten chinesischen Bestimmungen, entweder kostenlos oder zumindest kommerziell, in englischer Übersetzung bei diversen Datenbanken erhältlich sind, entbehrlich. Das Buch vermittelt sowohl dem praktisch tätigen Juristen als auch dem interessierten Rechtswissenschaftler einen exzellenten Überblick über den Status Quo des gesamten chinesischen Wirtschaftsrechts. Dass bei manchen Rechtsgebieten dieser Überblick recht komprimiert ausfallen muss (wie etwa beim Unternehmenskauf oder beim Kartellrecht mit jeweils etwas über 30 Druckseiten), ist bei der Vielzahl der behandelten Rechtsgebiete nicht weiter verwunderlich und dem Konzept des Buches geschuldet. Wer vertieftes Spezialwissen benötigt, muss ergänzend deshalb wesentlich größere (und deshalb auch teurere) Werke wie etwa den China Master Business Law Guide, Commentary & Analysis von Jianfu Chen/ Michael Moser (Wolters Kluwer Law & Business, New York 2009 mit 1776 Seiten) zu Rate ziehen. Dies nimmt jedoch nichts vom Charme des vorliegenden Werkes als vorzügliche und kompakte Gesamtdarstellung des chinesischen Wirtschaftsrechts. Das Fazit kann daher zusammenfassend nur lauten, dass das Buch von Yuanshi Bu eine große Bereicherung für alle darstellt, die sich mit dem Wirtschaftsrecht in China befassen. Eine Anschaffung dieses verlässlichen Ratgebers kann demzufolge allen interessierten Kreisen nur wärmstens ans Herz gelegt werden. http://www.deepdyve.com/assets/images/DeepDyve-Logo-lg.png European Review of Private Law Kluwer Law International

Chinese Business Law , by Yuanshi Bu (Herausgeber). (München: C.H. Beck, 2010)

European Review of Private Law , Volume 18 (5) – Oct 1, 2010

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Publisher
Kluwer Law International
Copyright
Copyright © Kluwer Law International
ISSN
0928-9801
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Abstract

European Review of Private Law 5-2010[1035-1036] © Kluwer Law International BV | Printed in the Great Britain Yuanshi Bu (Herausgeber), Chinese Business Law (München: C.H. Beck, 2010), 390 Seiten, EUR 128 ANDRÉ JANSSEN Dass das chinesische Recht für jeden Praktiker, der mit dem Land der Mitte Geschäftskontakte unterhält, von großem Interesse ist, bedarf schon aufgrund der immensen wirtschaftlichen Bedeutung und Dynamik Chinas wohl keiner weiteren Erläuterung mehr. Aber auch für die ausländische Rechtswissenschaft übt das sich entwickelnde chinesische Rechtssystem eine große Faszination aus; entsteht hier doch mittels Übernahme verschiedener Erfahrungen und Modelle anderer Länder, insbesondere der USA und europäischer Staaten (und hier vor allen Dingen Deutschland), ein neuartiges und für viele nur schwer zu durchschauendes juristisches Mischsystem. Des Weiteren muss man sich immer vor Augen führen, dass es sich bei China immer noch um ein Land mit sozialistischer Tradition im Übergangsstadium handelt und sich diese Tatsache selbstredend auch auf die dortige derzeitige Rechtsentwicklung auswirkt. Die Herausgeberin des hier zu besprechenden Werkes Chinese Business Law, Yuanshi Bu, ist in Deutschland und China längst keine Unbekannte mehr. Sie hat den Lehrstuhl für Internationales Wirtschaftsrecht mit Schwerpunkt Ostasien an der Universität Freiburg im Breisgau und ist Autorin zahlreicher Abhandlungen zum chinesischen Recht. Bislang ist sie aber publizistisch überwiegend in deutscher Sprache, unter anderem mit ihrer sehr gelungenen ,,Einführung in das Recht Chinas" (C.H. Beck, München 2009, 338 Seiten) in Erscheinung getreten. Nunmehr wagt sie sich als Herausgeberin und Mitautorin das erste Mal an eine englische Gesamtzusammenstellung des chinesischen Wirtschaftsrechts. Sie hat dabei eine Gruppe von zehn weiteren europäischen und chinesischen Autoren um sich versammelt, die aufgrund ihrer Ausbildung und ihres Tätigkeitsbereichs ausgewiesene Experten auf ihrem jeweiligen Fachgebiet sind und darüber hinaus eine gute Melange aus Forschern und Praktikern internationaler Rechtsanwaltskanzleien bilden. Das Buch umfasst insgesamt zwölf Kapitel. Das erste Kapitel mit dem Titel China's Accession to WTO von Carlos Esplugues Mota bildet den Ausgangspunkt des Buches, da der Beitritt Chinas zur Welthandelsorganisation, so die Herausgeberin selbst, als ,,driving force behind the changes of the Chinese legal landscape in recent years" angesehen werden kann. Den Hauptteil des Werkes bilden im Anschluss daran die Kapitel zwei bis zehn. Dieser umfasst Umschreibungen desjenigen chinesischen Wirtschaftsrechts, das für den internationalen Wirtschaftsverkehr mit China unerlässlich ist. Diese sind im Einzelnen die Kapitel ,,Corporations and Partnerships" (Simon Werthwein), ,,Foreign Investment Law" (Wenbin Wei), ,,Securities" (Li Guo), ,,Mergers and Acquisitions" (Lawrence Shu/Liang Zhao), ,,Antitrust" (Yuanshi Bu/Lawrence Shu), ,,Secured Transactions" (Changfeng Tu), ,,Bankruptcy" (Hui Zheng), ,,Labor Relations and Labor Disputes" (Guang Li) und ,,Intellectual Property in Transactions" (Yuanshi Bu). Den Schlussakkord bilden dann die beiden Kapitel ,,Outbound Investment from China" (Qi Ge/Hui Zheng) und ,,Offshore Investment Vehicles" (Lawrence Shu/Hui Zheng). Nunmehr jeden einzelnen Beitrag des Buches in Gänze zu besprechen, würde freilich den Rahmen dieser Anmerkung sprengen. Der Rezensent beschränkt sich daher auf eine Beschreibung der grundlegenden Struktur, die jedem Beitrag zugrunde liegt und einigen allgemeinen Observationen. Jeder Beitrag, mit Ausnahme der beiden letzten Kapitel, stellt eine zumeist sehr ausführliche und aktuelle Literaturliste zum jeweiligen Sachgebiet voran. Die Mehrheit der Beiträge besteht aus einem allgemeinen Überblick beziehungsweise einer Einführung in die Thematik, gefolgt von einem weiteren Abschnitt, in dem vertiefend die wichtigsten Fragen und Probleme des jeweiligen Sachgebiets erörtert werden. In dieser Ver tiefung wird sowohl der wissenschaftlichen als auch den praktischen Perspektive Platz eingeräumt; dies aber aus nachvollziehbaren Gründen nicht immer zu gleichen Teilen. So überwiegt in Bereichen, in denen die wissenschaftliche Durchdringung nur eine untergeordnete Rolle spielt (zum Beispiel beim Unternehmenskauf), die praktische Sichtweise, während dies in anderen Gebieten mangels (ausreichender) Praxiserfahrungen genau umgekehrt der Fall ist (wie etwa im Bereich des Kartelloder Insolvenzrechts). Am Ende eines jeden Kapitels werden die verwendeten offiziellen Materialien wie etwa Gesetze oder Regulierungen in englischer und chinesischer Sprache aufgeführt. Von einem Abdruck dieser Dokumente, sei es in der Originalsprache oder in englischer Übersetzung, wurde wohl aus Platzgründen abgesehen. Dies erscheint auch vor dem Hintergrund, dass die meisten chinesischen Bestimmungen, entweder kostenlos oder zumindest kommerziell, in englischer Übersetzung bei diversen Datenbanken erhältlich sind, entbehrlich. Das Buch vermittelt sowohl dem praktisch tätigen Juristen als auch dem interessierten Rechtswissenschaftler einen exzellenten Überblick über den Status Quo des gesamten chinesischen Wirtschaftsrechts. Dass bei manchen Rechtsgebieten dieser Überblick recht komprimiert ausfallen muss (wie etwa beim Unternehmenskauf oder beim Kartellrecht mit jeweils etwas über 30 Druckseiten), ist bei der Vielzahl der behandelten Rechtsgebiete nicht weiter verwunderlich und dem Konzept des Buches geschuldet. Wer vertieftes Spezialwissen benötigt, muss ergänzend deshalb wesentlich größere (und deshalb auch teurere) Werke wie etwa den China Master Business Law Guide, Commentary & Analysis von Jianfu Chen/ Michael Moser (Wolters Kluwer Law & Business, New York 2009 mit 1776 Seiten) zu Rate ziehen. Dies nimmt jedoch nichts vom Charme des vorliegenden Werkes als vorzügliche und kompakte Gesamtdarstellung des chinesischen Wirtschaftsrechts. Das Fazit kann daher zusammenfassend nur lauten, dass das Buch von Yuanshi Bu eine große Bereicherung für alle darstellt, die sich mit dem Wirtschaftsrecht in China befassen. Eine Anschaffung dieses verlässlichen Ratgebers kann demzufolge allen interessierten Kreisen nur wärmstens ans Herz gelegt werden.

Journal

European Review of Private LawKluwer Law International

Published: Oct 1, 2010

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