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X. Ein Fall diffuser chronischer Talgdrüsenhypertrophie

X. Ein Fall diffuser chronischer Talgdrüsenhypertrophie 166 M a r u l lo , Ein Fall diffuser chronischer Talgdrüsenhypertrophie. 2. Die Phototherapie liefert die schönsten kosmetischen Resultate, mit denen nur die Scarification einiger in assen zu rivali- siren vermag. 8. Die Phototherapie ist eine völlig schmerzfreie Behandlung. Ihre D auer kann, von den oben erwähnten Gesichtspunkten aus, als eine im Verhältniss zu sonstigen Verfahren abgekürzte be­ trach tet werden (von Radicaloperationen natürlich abgesehen). Die bereits gefundenen Vereinfachungen und die, welche zweifels­ ohne nachfolgen werden, werden das Verfahren mehr und mehr Gemeingut der Patienten aller Stände werden lassen. 4. Nichtsdestoweniger soll auch der nach E i n s e n eingerichtete A rzt in den Fällen, die wir bezeichnet haben, zunächst zu den Scarificationen, Thermokaustiken resp. der Exstirpation recurriren. 5. Doch sollen Scarification und Galvanopunktur nur während eines beschränkten Zeitraums zur Anwendung gelangen. Treten nach 2 —3 Monaten Behandlung und 1—2 Monaten Pause noch zahlreiche Recidive auf, so ist Lichttherapie indicirt. Allzulanger Gebrauch der vorgenannten Methoden nämlich producirt ein dichtes und unregelmässiges Narbengewebe, welches die W irkung einer eventuellen späteren Phototherapie beeinträchtigt. X. (Aus Professor L a s s a r ’s Klinik.) Ein Fall diffuser chronischer Talgdrüsenhypertrophie. (Adenoma sebaceum G a s p a r y , P r i n g l e etc.) Von Dr. A N T O N I N O M A R U L L O . (Hierzu Tafel 1.) Der im folgenden zu beschreibende Krankheitsfall ähnelt klinisch wie anatomisch einer Gruppe von Affektionen, über welche eine stattliche L itte ra tu r existiert: der Gruppe der soge­ nannten Adenomata sebacea. Die erste Publikation dieser A rt stammt von P o r t a , der 1859, unter dem Titel „ T u m o re e p i t e l i a l e u l c e r a t o d e l c o l l o “ einen Fall von Adenoma sebaceum im Sinne der später von B a l z e r (1885) und B a r l o w (1895) publizierten veröffentlichte. Des M a r n l l o , Ein Fall diffuser chronischer Talgdrüscnhypertrophie. 167 weiteren beschreiben C a s p a r y (1891), C r o c k e r (1892), P r i n g l e (1890), P o l l i t z e r (1892) ähnlich gelagerte Fälle ihrer Beobachtung, während Affektionen mit verwandten histologischen Befunden unter der Bezeichnung: Naevi sebacei von J a d a s s o h n (1895), B a n d l e r (1899), P i c c a r d i (1900) in den dermatologischen Archiven nieder­ gelegt sind. Die Krankengeschichte unseres Patienten ist die folgende: P.N., Schreiber, giebt an, dass die bei ihm auffallende Affektion seit seinem dritten Lebensjahre bestellt, jedoch erst seit wenigen Jahren sich derart bemerkbar machte, dass sie ihm unangenehm auffällt. Eltern beide am Leben und gesund, ebenso vier Geschwister. Insbesondere sind Hautleiden irgendwelcher Art niemals in der Ascendenz bemerkt. Statur: Junger, kräftig ge­ bauter Mann, in gutem Ernährungs­ zustände. Innere Organe ohne ab­ weichenden Befund. Die Farbe der Haut und der sichtbaren Schleimhäute ist normal, mit Ausnahme der Haut des Ge­ sichts und des Halses, welche die folgenden Veränderungen aufweist. (Eig. 1.) Die Nase, insbesondere die Gegend der Nasenflügel, die seit­ lichen Partien und die obere Hälfte des Nasenrückens sowie die Nasen­ spitze, des weiteren die beiden seitigen Nasolabialfalton und die an diese angrenzenden Wangen- partien derart, dass die bei Lupus erythematodes und R o s a c e a so häutige „Schmetterlingsform“ resul­ tiert, sind Sitz einer grossen Anzahl stccknadelkopf- bis linsengrosser, teils normalfarbener, teils gelblich- brauner oder blassrosa bis tiefrot­ gefärbter kleiner Tumoren. Diese Geschwürehen sitzen auf normaler Haut auf. Sie sind da, wo sie einzeln stehen, von nahezu kreisrunder Umgrenzung, während sie an Stellen, wo viele nebeneinander liegen, wie z. B. an den Nasenflügeln und der Nasenspitze, teilweise segmentiert erscheinen und zu flachdrüsigen Massen kontluieren. Die Mehrzahl der Tumore zeigt eine platte, etwas glänzende Ober­ fläche, inmitten welcher bei einer kleinen Anzahl die Ausführungsgänge von Talgdrüsen sichtbar werden. Die Konsistenz ist bei allen Gebilden eine derb elastische, bei einzelnen mit Talgdrüsenhaut versehenen kann durch Druck ein kleiner Sekretpfropf excimiert werden. Abgesehen von den erwähnten, in Schmetterlingsform gruppierten Eftlorescenzcn sitzen einzelne teils hirsekorn-, teils linsengrosse gleichartige Geschwülstchen unregelmässig verteilt au Stirne (etwa 7), linker Schläfen­ 168 M a r u llo , Ein Fall diffuser chronischer Talgdrüsenhypertrophie. gegend (etwa (>), rechter Unterkiefergegend und Kinn. An letzterem, wo kleine Ufflorescenzen vorwiegen, bilden sie die gleichen drüsigen Oberflächen­ erhebungen, die an den Nasolabialfalten auffallen. In der vorderen und seitlichen Halsregion zeigen sich einzelne gestielt aufsitzende, dunkelrot bis hellbraun gefärbte, etwa halblinsengrosse Tumoren, welche völlig das Bild des L ip o m a p e n d u t a n s ergeben. Ein einzelnes, etwas grösseres Exemplar sitzt links seitwärts, in der Gegend des vordem Randes des Sternocleidomastoideus. Die Haut über den im Gesicht befind­ lichen Tumoren ist von durchaus normaler Tastempfindung. Sensationen irgendwelcher Art in den Neubildungen sind dem Patienten selbst niemals aufgefallen. Histologischer Befund. Oie Oberhaut erscheint in der Umgebung des kleinen Tumors und über diesem selbst leicht abgeflacht; die Papillen niedrig oder verstrichen. Das Stratum Malpighi, von normaler Zellbeschaffen­ heit und mit gut erhaltenem Stachelsystem, weist fast überall eine Dicke von 6 bis 7 Zellreihen auf. Die Hornschicht, welche über­ all glatt, ohne irgendwelche Zeichen von Hyper- oder Parakera- tose dem Stratum granulosum aufliegt, weist normales Verhalten auf: sie ist von einer der Hautregion entsprechenden Dicke, eben­ so wie auch die K ö r n e r z o n e sich — wie gewöhnlich — aus zwei Zelllagen bestehend und mit den üblichen Tinktionen wohl dar­ stellbar erweist. (Tafel I, Fig. 2.) Die Basallage der Epidermis ist wohl entwickelt, sie formiert als schmale C y l i n d e r z e l l e n z o n e die Abgrenzungslinie gegen das P apillarstratum ; bei nicht gefärbten Schnitten fällt auf, dass sie so gut wie vollkommen des Pigmentes entbehrt. Im Gebiet des eigentlichen Tumors erweist sich die eigent­ liche Epidermis von sehr zahlreichen Talgdrüsenausführungsgängen durchsetzt. Diese Talgdrüsenfollikel, bei welchen sich fast nirgend Beziehungen zu Lanugohaaren nachweisen lassen, zeigen die ihnen zukommende, teils cylinder-, teils trichterförmige Beschaffenheit des Lumens; ein Teil von ihnen lässt noch Reste von verfetteten Epi- thelien und kleine Ansammlungen von Sebum erkennen. Die schmalen, zwischen diesen Follikeln noch bleibenden Epidermisbrücken sind, wie bereits erwähnt, etwas abgeflacht, im übrigen aber von normaler Zellbeschaffenheit. (Tafel I, Fig. 3.) Unterhalb dieser Follikel zeigt sich, als H auptbestandteil des Tumors, ein weites und reich verzweigtes Netz von Talgdrüsen­ massen, von denen sich in fortlaufenden Schnitten nachweisen lässt, dass sie sämtlich mit irgend einem der funktionierenden Follikelgänge in freier Verbindung stehen. Stärkere Yergrösserung lässt erkennen, dass die Talgdrüsen­ massen nicht nur normale Anordnung, Lage und Begrenzung be­ M a r tillo , Ein Fall diffuser chronischer Talgdrüsen hypertrophie. 169 sitzen, sondern dass auch die sie konstituierenden Zellen — na­ mentlich die der central gelegenen Anteile — die absolut typische netz- oder nabenförmige Protoplasm a-Struktur der echten Talg­ drüsenzelle eruieren lassen. Es hält nicht schwer, bei fast sämtlichen Talgdrüsen in kurzer Zeit den Funktionsweg vom Drüsenfundus bis zur Follikel­ mündung zu überblicken — ein Beweis für das ungestörte Funk­ tionieren der Drüsen, welcher den Fettnaclrweis mittelst Osmierung resp. Scharlach R, der wegen Knappheit des Materials nicht (lurch­ geführt werden konnte, zu ersetzen im Stande ist. Abgesehen von diesen wohl ausgebildeten Talgdrüsen waren irgendwelche soliden epithelialen Massen im Tumorgebiet nicht vorhanden; es zeigten sich nur hie und da vereinzelt, nach S tru k tu r, Grösse und Position noimal, Knäuel und Ausführungsgänge von Schweissdrüsen. Das Bindegewebe-Substrat des Tumors besteht aus wellen­ förmigen, normal angeordneten Collagenfibrillen, von denen nament­ lich die im mittleren Teil der Cutis sich findenden ein festes, netz­ förmiges Gefüge bilden, ohne dass es jedoch — was besonders zu betonen ist — zu irgend welcher Kapselbildung rings um die T algd rüse n -L app en k äm e. H ier und da, besonders entlang der Wand der kleinen A r­ terien und Venen, findet sich zeitige Infiltration, welche die Ge- fässe eine gewisse Strecke ihres Laufs begleitet, ohne dass letztere selbst verändert wären. Diese Infiltrationen bestehen zumeist aus hypertrophischen Bindegewebszellen mit runden oder spindel­ förmigen Kernen, welche meist gut mit basischen Farben tingiert werden können. Hin und wieder zeigen sich einzelne, aus der Adventitia stammende Zellen, dagegen sind die P la s m a z e ll e n oder M a s t ­ z e l l e n im U n n a 'sch e n Sinn nicht vorhanden. Anteile von Infiltrationen finden sich auch inmitten der Talgdrüsenmassen und längs des lymphatischen Systems, sie sind indessen an keiner dieser Stellen von irgend welcher Mächtigkeit. Tinktion mit s a u r e m O r c e i n zeigt das elastische Gewebe in einer im ganzen normentsprechenden Anordnung. Es ergiebt sich, dass wie gewöhnlich im Gebiet der Infiltrat­ partien das Elastin resorbiert ist, während in den übrigen Partien der Efflorescenz das Faserbild ein normales ist und nur die direkt subepithelialen Anteile der Cutis eine gewisse Verfilzung aufweisen. P o l. M e t h y l e n b l a u - T a n n i n f ä r b u n g (welche bekanntlich die von U n n a als „ E l a c i n “ bezeichnete degenerative Umformung pes Collagens tinktoriell vor Augen führt, ergiebt, dass sich aller­ 170 M a r u llo , Ein Fall diffuser chronischer Talgdrüsenhyportrophie. dings Elacin, jedoch nur in ganz geringen Spuren in den tieferen Cutisanteilen vorfindet. Dagegen fehlen weitere Epithel- oder Bindegewebsdegenerationen, nach welchen sorgfältig gesucht wurde, vollständig. Aus den gepflogenen mikroskopischen Untersuchungen ergiebt sich demnach, dass es sich in unserem Falle um eine chronische, verbreitete, einfache Hypertrophie des Talgdrüsengewebes handelt, welche in Form kleiner circumscripter Tumoren über das Gesicht zerstreut ist. (Tafel I, Fig. 5.) Das histologische Bild, welches — bis auf das Freibleiben des Gefässsystems — an das des Rhinophyms erinnert, zeigt, was vorhin schon betont wurde, keinerlei proliferative Epithelbildungen, welche ev. zur Bezeichnung Adenom oder Epitheliom Anlass geben könnten. Klinisch und histologisch bietet unsere Beobachtung — sobald wir frühere Publikationen zum Vergleich heranziehen — eine ziemlich hervorstechende Aehnlichkeit mit den Fällen C a s p a r y ’s und P r i n g l e s. Diese sind als Adenoma sebaceum bezeichnet, wie man vor B a r l o w ’s Monographie überhaupt ziem­ lich freigebig mit dem Namen Adenom zu sein pflegte. Es ist B a r lo w 's Verdienst, auf die Notwendigkeit strengerer pathologischer Schlussfolgerung bei der Klassifizierung derartiger Tumorbildungen hingewiesen zu haben. Nach den histologischen Definitionen, welche nämlich L ü c k e , Z i e g l e r und B a r l o w hinsichtlich des „Adenom“-Begriffes ge­ geben haben, kann diese Bezeichnung nur solchen drüsenähnlichen Gebilden zugeteilt werden, welche funktionslos sind; Fälle gleich den oben geschilderten, welche in ihrem mikroskopischen Verhalten deutlich den Schluss auf vorhandene Funktion zulassen, sind nicht als Adenome, sondern als Drüsenhypertrophien zu rubrizieren. Ein weiteres Charakteristikum desAdenoms imSinn B a r l o w ’s, Vorhandensein einer echten bindegewebigen Kapsel, welche den Tumor gegen seine Unterlage abgrenzt, wird in unserem Falle gleichfalls vermisst. Ein fernerer, gegen die Adenom-Diagnose sprechender Faktor ist in der Abwesenheit jeder irgendwie soliden, dem gewöhnlichen Epithel-Typus ähnelnden Proliferationspartien zu erblicken, viel­ mehr geben die im Bilde erscheinenden Drüsen in allen ihren Zellen absolut den Eindruck echter typischer Talgdrüsenzellen. Auch der Mangel jeglicher degenerativer Epithelmetam or­ phose (colloide, hyaline Degeneration) spricht im gleichen Sinne gegen die Annahme eines Talgdrüsen-Adenoms. M a r u l l o , Ein Fall diffuser chronischer Talgdrüsenhypertrophie. 1 /1 Erschien so die Diagnose Adenoma sebaceum durch die anatomischen Befunde nicht gerechtfertigt, so konnte doch an die Möglichkeit eines „ N a e v u s sebaceus“, eines Talgdrüsen-Nävus gedacht werden. Es war J a d a s s o h n , der zuerst in seinen Bemerkungen zur Histologie der systematischen Nävi und über „Talgdrüsen-Nävi“ auf die klinisch-histologische Berechnung des genannten Begriffes hingewiesen und betont hat, „dass es Nävi giebt, welche ganz oder zu einem wesentlichen Teile aus Talgdrüsen bestehen, die an sich normal und nur in ihrer Grösse und Massenhaftigkeit für die Stelle der H au t abnorm sind.“ Diese A rt Nävi, welche sich ähnlich den Naevi piliferi, nicht aus einem früh-embryonalen, sondern vielmehr aus einem bereits differenzierten Gewebe entwickeln, und bei welchen die ent­ standenen Gebilde (Haare, Talgdrüsen, etc.) funktionstüchtig sein können, geben histologisch — abgesehen vom Verfallen des Pig­ mentes — ein dem unsern durchaus ähnelndes Bild. Gegen die Diagnose Nävus sebaceus spricht jedoch der mangelnde Nachweis eines kongenitalen Ursprungs. P. will den ersten Beginn seines Leidens zwar bis in sein drittes Lebensjahr zurück datieren, giebt jedoch an, dass eine wesentliche Verschlimme­ rung, die es erst auffällig machte, erst vor einigen Jahren — also um die Pubertätszeit — erfolgt sei. Des ferneren die sehr diffuse, nur anscheinend symmetrische Lokalisation — während bei echten Nävis die Anordnung eine mehr oder weniger scharf begrenzte und umschriebene zu sein pflegt — beides Thatsachen, die nament­ lich von B a n d l e r hervorgeboben werden. Fügen wir noch hinzu, dass eine für Nävus sprechende Be­ obachtung, auf welche H a l l o p e a u und L e r e d d e besonderen W ert legen: das Vorhandensein nervöser Störungen, bei unserem Patienten gleichfalls fortfällt, so kann der Annahme eines Nävus aus den erwähnten Gründen unserem Patienten nicht wohl das W ort gesprochen werden. W ir glauben uns vielmehr nach den Ergebnissen des histo­ logisch-klinischen Befundes berechtigt, unsern Fall als einfache, chronisch auftretende H ypertrophie des Talgdrüsensystems auf­ zufassen. Zum Schluss danke ich meinem hochverehrten Lehrer und Chef, Herrn Prof. Dr. 0 . L a s s a r , dass er mir g estattet hat, diesen Fall zu studieren, sowie meinem Kollegen, H errn Dr. Th. M a y e r, für dessen thätige Hilfe bei dieser Arbeit. Dermatologische Zeitschrift. Bd. IX. Heft 2. 12 172 S c h i l d , Das Atoxyl (Metaarsensäureanilid), ein neues L i t t e r a t ur. 1. P o r t a , Tumore sebaceo epitheliale ulcerato del collo. 1859. 2. B a isse r und M é n é t r i e r , Etude sur un cas d’adénomes sébacés de la face et du cuir chevelu. Archives de physiologie normale et patho­ logique. 1895. 3. C a s p a r y , Ueber Adenoma sebaceum. Archiv für Derm. undSyph. 1891. Bd. XXIII. 4. C r o c k e r , Adenoma sebac. Wien, intern. II. Kongr. f. Derm. 1892. 5. P o l l i t z e r , Journ. of. cut. and genit. urin. diseases 1893. 6. U n n a , Histopathologie der Hautkrankheiten. 7. U n n a , Elastin und Elacin. Monatsh. f. prakt. Derm. Bd. XIX. 8. L ü c k e , Pitha B i l l r o t h , Handbuch der spez. Chirurg. 9. Z i e g l e r , Handbuch der path. Anat. 1882. 10. P r i n g l e , A case of congenital adenoma sebaceum. Brit. Journ. of Derm. 1890. 11. B a r l o w , Ueber Adenomata sebacea. Deutsches Archiv für klinische Medizin, Bd. LV. 12. J a d a s s o h n , Bemerkungen zur Histologie der systematisierten Naevi und über „Talgdrüsen-Naevi“. Archiv f. Denn. u. Syph. 1895. 13. H a l l o p e a u , Annales de Dermat. 1895. No. 5. 14. B a n d l e r , Zur Histologie des Naevus sebaeeus. Archiv f. Dorm. u. Syph. 1899. Bd. XLIX. 15. P i c c a r d i, Giornale italiano delle malattie venere e della pelle. 1900. Bd. XXXV. 16. P i c k , W a l t e r , Ueber das Epithelioma adenoides cysticum etc. Archiv f. Derm. u. Syph. 1901. ßd. LVIII. Die Erklärung der Abbildungen ergiebt sich aus dem Text. XI. (Aus Professor L a s s a r ’s Klinik.) Das Atoxyl (Metaarsensäureanilid), ein neues Arsenpräparat, und dessen dermatotherapeutische Verwendung.1 ) Von Dr. W A L T H E R S C H I L D in Berlin. (Vortrag, gehalten in der Berliner medicin. Gesellschaft am 5. März 1902.) Meine Herren! So wenig der durch die heutige Zeit gehende D D O Zug zu billigen ist, immer neue Präparate anzupreisen, welche vor altbewährten Medicamenten, die sie ersetzen sollen, nichts ') Erscheint ausserdem in der Berl. klinischen Wochenschrift No. 13, 1902. Dermatologische Zeitschrift. Bd. IX. Tafel I Verlag von S. Karger in Berlin NW. 6. M a r tillo , Ein Fall diffuser chronischer Talgdrüsenhypertrophie. http://www.deepdyve.com/assets/images/DeepDyve-Logo-lg.png Dermatology Karger

X. Ein Fall diffuser chronischer Talgdrüsenhypertrophie

Dermatology , Volume 9 (2): 7 – Jan 1, 2009

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Publisher
Karger
Copyright
© 1902 S. Karger AG, Basel
ISSN
1018-8665
eISSN
1421-9832
DOI
10.1159/000241948
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Abstract

166 M a r u l lo , Ein Fall diffuser chronischer Talgdrüsenhypertrophie. 2. Die Phototherapie liefert die schönsten kosmetischen Resultate, mit denen nur die Scarification einiger in assen zu rivali- siren vermag. 8. Die Phototherapie ist eine völlig schmerzfreie Behandlung. Ihre D auer kann, von den oben erwähnten Gesichtspunkten aus, als eine im Verhältniss zu sonstigen Verfahren abgekürzte be­ trach tet werden (von Radicaloperationen natürlich abgesehen). Die bereits gefundenen Vereinfachungen und die, welche zweifels­ ohne nachfolgen werden, werden das Verfahren mehr und mehr Gemeingut der Patienten aller Stände werden lassen. 4. Nichtsdestoweniger soll auch der nach E i n s e n eingerichtete A rzt in den Fällen, die wir bezeichnet haben, zunächst zu den Scarificationen, Thermokaustiken resp. der Exstirpation recurriren. 5. Doch sollen Scarification und Galvanopunktur nur während eines beschränkten Zeitraums zur Anwendung gelangen. Treten nach 2 —3 Monaten Behandlung und 1—2 Monaten Pause noch zahlreiche Recidive auf, so ist Lichttherapie indicirt. Allzulanger Gebrauch der vorgenannten Methoden nämlich producirt ein dichtes und unregelmässiges Narbengewebe, welches die W irkung einer eventuellen späteren Phototherapie beeinträchtigt. X. (Aus Professor L a s s a r ’s Klinik.) Ein Fall diffuser chronischer Talgdrüsenhypertrophie. (Adenoma sebaceum G a s p a r y , P r i n g l e etc.) Von Dr. A N T O N I N O M A R U L L O . (Hierzu Tafel 1.) Der im folgenden zu beschreibende Krankheitsfall ähnelt klinisch wie anatomisch einer Gruppe von Affektionen, über welche eine stattliche L itte ra tu r existiert: der Gruppe der soge­ nannten Adenomata sebacea. Die erste Publikation dieser A rt stammt von P o r t a , der 1859, unter dem Titel „ T u m o re e p i t e l i a l e u l c e r a t o d e l c o l l o “ einen Fall von Adenoma sebaceum im Sinne der später von B a l z e r (1885) und B a r l o w (1895) publizierten veröffentlichte. Des M a r n l l o , Ein Fall diffuser chronischer Talgdrüscnhypertrophie. 167 weiteren beschreiben C a s p a r y (1891), C r o c k e r (1892), P r i n g l e (1890), P o l l i t z e r (1892) ähnlich gelagerte Fälle ihrer Beobachtung, während Affektionen mit verwandten histologischen Befunden unter der Bezeichnung: Naevi sebacei von J a d a s s o h n (1895), B a n d l e r (1899), P i c c a r d i (1900) in den dermatologischen Archiven nieder­ gelegt sind. Die Krankengeschichte unseres Patienten ist die folgende: P.N., Schreiber, giebt an, dass die bei ihm auffallende Affektion seit seinem dritten Lebensjahre bestellt, jedoch erst seit wenigen Jahren sich derart bemerkbar machte, dass sie ihm unangenehm auffällt. Eltern beide am Leben und gesund, ebenso vier Geschwister. Insbesondere sind Hautleiden irgendwelcher Art niemals in der Ascendenz bemerkt. Statur: Junger, kräftig ge­ bauter Mann, in gutem Ernährungs­ zustände. Innere Organe ohne ab­ weichenden Befund. Die Farbe der Haut und der sichtbaren Schleimhäute ist normal, mit Ausnahme der Haut des Ge­ sichts und des Halses, welche die folgenden Veränderungen aufweist. (Eig. 1.) Die Nase, insbesondere die Gegend der Nasenflügel, die seit­ lichen Partien und die obere Hälfte des Nasenrückens sowie die Nasen­ spitze, des weiteren die beiden seitigen Nasolabialfalton und die an diese angrenzenden Wangen- partien derart, dass die bei Lupus erythematodes und R o s a c e a so häutige „Schmetterlingsform“ resul­ tiert, sind Sitz einer grossen Anzahl stccknadelkopf- bis linsengrosser, teils normalfarbener, teils gelblich- brauner oder blassrosa bis tiefrot­ gefärbter kleiner Tumoren. Diese Geschwürehen sitzen auf normaler Haut auf. Sie sind da, wo sie einzeln stehen, von nahezu kreisrunder Umgrenzung, während sie an Stellen, wo viele nebeneinander liegen, wie z. B. an den Nasenflügeln und der Nasenspitze, teilweise segmentiert erscheinen und zu flachdrüsigen Massen kontluieren. Die Mehrzahl der Tumore zeigt eine platte, etwas glänzende Ober­ fläche, inmitten welcher bei einer kleinen Anzahl die Ausführungsgänge von Talgdrüsen sichtbar werden. Die Konsistenz ist bei allen Gebilden eine derb elastische, bei einzelnen mit Talgdrüsenhaut versehenen kann durch Druck ein kleiner Sekretpfropf excimiert werden. Abgesehen von den erwähnten, in Schmetterlingsform gruppierten Eftlorescenzcn sitzen einzelne teils hirsekorn-, teils linsengrosse gleichartige Geschwülstchen unregelmässig verteilt au Stirne (etwa 7), linker Schläfen­ 168 M a r u llo , Ein Fall diffuser chronischer Talgdrüsenhypertrophie. gegend (etwa (>), rechter Unterkiefergegend und Kinn. An letzterem, wo kleine Ufflorescenzen vorwiegen, bilden sie die gleichen drüsigen Oberflächen­ erhebungen, die an den Nasolabialfalten auffallen. In der vorderen und seitlichen Halsregion zeigen sich einzelne gestielt aufsitzende, dunkelrot bis hellbraun gefärbte, etwa halblinsengrosse Tumoren, welche völlig das Bild des L ip o m a p e n d u t a n s ergeben. Ein einzelnes, etwas grösseres Exemplar sitzt links seitwärts, in der Gegend des vordem Randes des Sternocleidomastoideus. Die Haut über den im Gesicht befind­ lichen Tumoren ist von durchaus normaler Tastempfindung. Sensationen irgendwelcher Art in den Neubildungen sind dem Patienten selbst niemals aufgefallen. Histologischer Befund. Oie Oberhaut erscheint in der Umgebung des kleinen Tumors und über diesem selbst leicht abgeflacht; die Papillen niedrig oder verstrichen. Das Stratum Malpighi, von normaler Zellbeschaffen­ heit und mit gut erhaltenem Stachelsystem, weist fast überall eine Dicke von 6 bis 7 Zellreihen auf. Die Hornschicht, welche über­ all glatt, ohne irgendwelche Zeichen von Hyper- oder Parakera- tose dem Stratum granulosum aufliegt, weist normales Verhalten auf: sie ist von einer der Hautregion entsprechenden Dicke, eben­ so wie auch die K ö r n e r z o n e sich — wie gewöhnlich — aus zwei Zelllagen bestehend und mit den üblichen Tinktionen wohl dar­ stellbar erweist. (Tafel I, Fig. 2.) Die Basallage der Epidermis ist wohl entwickelt, sie formiert als schmale C y l i n d e r z e l l e n z o n e die Abgrenzungslinie gegen das P apillarstratum ; bei nicht gefärbten Schnitten fällt auf, dass sie so gut wie vollkommen des Pigmentes entbehrt. Im Gebiet des eigentlichen Tumors erweist sich die eigent­ liche Epidermis von sehr zahlreichen Talgdrüsenausführungsgängen durchsetzt. Diese Talgdrüsenfollikel, bei welchen sich fast nirgend Beziehungen zu Lanugohaaren nachweisen lassen, zeigen die ihnen zukommende, teils cylinder-, teils trichterförmige Beschaffenheit des Lumens; ein Teil von ihnen lässt noch Reste von verfetteten Epi- thelien und kleine Ansammlungen von Sebum erkennen. Die schmalen, zwischen diesen Follikeln noch bleibenden Epidermisbrücken sind, wie bereits erwähnt, etwas abgeflacht, im übrigen aber von normaler Zellbeschaffenheit. (Tafel I, Fig. 3.) Unterhalb dieser Follikel zeigt sich, als H auptbestandteil des Tumors, ein weites und reich verzweigtes Netz von Talgdrüsen­ massen, von denen sich in fortlaufenden Schnitten nachweisen lässt, dass sie sämtlich mit irgend einem der funktionierenden Follikelgänge in freier Verbindung stehen. Stärkere Yergrösserung lässt erkennen, dass die Talgdrüsen­ massen nicht nur normale Anordnung, Lage und Begrenzung be­ M a r tillo , Ein Fall diffuser chronischer Talgdrüsen hypertrophie. 169 sitzen, sondern dass auch die sie konstituierenden Zellen — na­ mentlich die der central gelegenen Anteile — die absolut typische netz- oder nabenförmige Protoplasm a-Struktur der echten Talg­ drüsenzelle eruieren lassen. Es hält nicht schwer, bei fast sämtlichen Talgdrüsen in kurzer Zeit den Funktionsweg vom Drüsenfundus bis zur Follikel­ mündung zu überblicken — ein Beweis für das ungestörte Funk­ tionieren der Drüsen, welcher den Fettnaclrweis mittelst Osmierung resp. Scharlach R, der wegen Knappheit des Materials nicht (lurch­ geführt werden konnte, zu ersetzen im Stande ist. Abgesehen von diesen wohl ausgebildeten Talgdrüsen waren irgendwelche soliden epithelialen Massen im Tumorgebiet nicht vorhanden; es zeigten sich nur hie und da vereinzelt, nach S tru k tu r, Grösse und Position noimal, Knäuel und Ausführungsgänge von Schweissdrüsen. Das Bindegewebe-Substrat des Tumors besteht aus wellen­ förmigen, normal angeordneten Collagenfibrillen, von denen nament­ lich die im mittleren Teil der Cutis sich findenden ein festes, netz­ förmiges Gefüge bilden, ohne dass es jedoch — was besonders zu betonen ist — zu irgend welcher Kapselbildung rings um die T algd rüse n -L app en k äm e. H ier und da, besonders entlang der Wand der kleinen A r­ terien und Venen, findet sich zeitige Infiltration, welche die Ge- fässe eine gewisse Strecke ihres Laufs begleitet, ohne dass letztere selbst verändert wären. Diese Infiltrationen bestehen zumeist aus hypertrophischen Bindegewebszellen mit runden oder spindel­ förmigen Kernen, welche meist gut mit basischen Farben tingiert werden können. Hin und wieder zeigen sich einzelne, aus der Adventitia stammende Zellen, dagegen sind die P la s m a z e ll e n oder M a s t ­ z e l l e n im U n n a 'sch e n Sinn nicht vorhanden. Anteile von Infiltrationen finden sich auch inmitten der Talgdrüsenmassen und längs des lymphatischen Systems, sie sind indessen an keiner dieser Stellen von irgend welcher Mächtigkeit. Tinktion mit s a u r e m O r c e i n zeigt das elastische Gewebe in einer im ganzen normentsprechenden Anordnung. Es ergiebt sich, dass wie gewöhnlich im Gebiet der Infiltrat­ partien das Elastin resorbiert ist, während in den übrigen Partien der Efflorescenz das Faserbild ein normales ist und nur die direkt subepithelialen Anteile der Cutis eine gewisse Verfilzung aufweisen. P o l. M e t h y l e n b l a u - T a n n i n f ä r b u n g (welche bekanntlich die von U n n a als „ E l a c i n “ bezeichnete degenerative Umformung pes Collagens tinktoriell vor Augen führt, ergiebt, dass sich aller­ 170 M a r u llo , Ein Fall diffuser chronischer Talgdrüsenhyportrophie. dings Elacin, jedoch nur in ganz geringen Spuren in den tieferen Cutisanteilen vorfindet. Dagegen fehlen weitere Epithel- oder Bindegewebsdegenerationen, nach welchen sorgfältig gesucht wurde, vollständig. Aus den gepflogenen mikroskopischen Untersuchungen ergiebt sich demnach, dass es sich in unserem Falle um eine chronische, verbreitete, einfache Hypertrophie des Talgdrüsengewebes handelt, welche in Form kleiner circumscripter Tumoren über das Gesicht zerstreut ist. (Tafel I, Fig. 5.) Das histologische Bild, welches — bis auf das Freibleiben des Gefässsystems — an das des Rhinophyms erinnert, zeigt, was vorhin schon betont wurde, keinerlei proliferative Epithelbildungen, welche ev. zur Bezeichnung Adenom oder Epitheliom Anlass geben könnten. Klinisch und histologisch bietet unsere Beobachtung — sobald wir frühere Publikationen zum Vergleich heranziehen — eine ziemlich hervorstechende Aehnlichkeit mit den Fällen C a s p a r y ’s und P r i n g l e s. Diese sind als Adenoma sebaceum bezeichnet, wie man vor B a r l o w ’s Monographie überhaupt ziem­ lich freigebig mit dem Namen Adenom zu sein pflegte. Es ist B a r lo w 's Verdienst, auf die Notwendigkeit strengerer pathologischer Schlussfolgerung bei der Klassifizierung derartiger Tumorbildungen hingewiesen zu haben. Nach den histologischen Definitionen, welche nämlich L ü c k e , Z i e g l e r und B a r l o w hinsichtlich des „Adenom“-Begriffes ge­ geben haben, kann diese Bezeichnung nur solchen drüsenähnlichen Gebilden zugeteilt werden, welche funktionslos sind; Fälle gleich den oben geschilderten, welche in ihrem mikroskopischen Verhalten deutlich den Schluss auf vorhandene Funktion zulassen, sind nicht als Adenome, sondern als Drüsenhypertrophien zu rubrizieren. Ein weiteres Charakteristikum desAdenoms imSinn B a r l o w ’s, Vorhandensein einer echten bindegewebigen Kapsel, welche den Tumor gegen seine Unterlage abgrenzt, wird in unserem Falle gleichfalls vermisst. Ein fernerer, gegen die Adenom-Diagnose sprechender Faktor ist in der Abwesenheit jeder irgendwie soliden, dem gewöhnlichen Epithel-Typus ähnelnden Proliferationspartien zu erblicken, viel­ mehr geben die im Bilde erscheinenden Drüsen in allen ihren Zellen absolut den Eindruck echter typischer Talgdrüsenzellen. Auch der Mangel jeglicher degenerativer Epithelmetam or­ phose (colloide, hyaline Degeneration) spricht im gleichen Sinne gegen die Annahme eines Talgdrüsen-Adenoms. M a r u l l o , Ein Fall diffuser chronischer Talgdrüsenhypertrophie. 1 /1 Erschien so die Diagnose Adenoma sebaceum durch die anatomischen Befunde nicht gerechtfertigt, so konnte doch an die Möglichkeit eines „ N a e v u s sebaceus“, eines Talgdrüsen-Nävus gedacht werden. Es war J a d a s s o h n , der zuerst in seinen Bemerkungen zur Histologie der systematischen Nävi und über „Talgdrüsen-Nävi“ auf die klinisch-histologische Berechnung des genannten Begriffes hingewiesen und betont hat, „dass es Nävi giebt, welche ganz oder zu einem wesentlichen Teile aus Talgdrüsen bestehen, die an sich normal und nur in ihrer Grösse und Massenhaftigkeit für die Stelle der H au t abnorm sind.“ Diese A rt Nävi, welche sich ähnlich den Naevi piliferi, nicht aus einem früh-embryonalen, sondern vielmehr aus einem bereits differenzierten Gewebe entwickeln, und bei welchen die ent­ standenen Gebilde (Haare, Talgdrüsen, etc.) funktionstüchtig sein können, geben histologisch — abgesehen vom Verfallen des Pig­ mentes — ein dem unsern durchaus ähnelndes Bild. Gegen die Diagnose Nävus sebaceus spricht jedoch der mangelnde Nachweis eines kongenitalen Ursprungs. P. will den ersten Beginn seines Leidens zwar bis in sein drittes Lebensjahr zurück datieren, giebt jedoch an, dass eine wesentliche Verschlimme­ rung, die es erst auffällig machte, erst vor einigen Jahren — also um die Pubertätszeit — erfolgt sei. Des ferneren die sehr diffuse, nur anscheinend symmetrische Lokalisation — während bei echten Nävis die Anordnung eine mehr oder weniger scharf begrenzte und umschriebene zu sein pflegt — beides Thatsachen, die nament­ lich von B a n d l e r hervorgeboben werden. Fügen wir noch hinzu, dass eine für Nävus sprechende Be­ obachtung, auf welche H a l l o p e a u und L e r e d d e besonderen W ert legen: das Vorhandensein nervöser Störungen, bei unserem Patienten gleichfalls fortfällt, so kann der Annahme eines Nävus aus den erwähnten Gründen unserem Patienten nicht wohl das W ort gesprochen werden. W ir glauben uns vielmehr nach den Ergebnissen des histo­ logisch-klinischen Befundes berechtigt, unsern Fall als einfache, chronisch auftretende H ypertrophie des Talgdrüsensystems auf­ zufassen. Zum Schluss danke ich meinem hochverehrten Lehrer und Chef, Herrn Prof. Dr. 0 . L a s s a r , dass er mir g estattet hat, diesen Fall zu studieren, sowie meinem Kollegen, H errn Dr. Th. M a y e r, für dessen thätige Hilfe bei dieser Arbeit. Dermatologische Zeitschrift. Bd. IX. Heft 2. 12 172 S c h i l d , Das Atoxyl (Metaarsensäureanilid), ein neues L i t t e r a t ur. 1. P o r t a , Tumore sebaceo epitheliale ulcerato del collo. 1859. 2. B a isse r und M é n é t r i e r , Etude sur un cas d’adénomes sébacés de la face et du cuir chevelu. Archives de physiologie normale et patho­ logique. 1895. 3. C a s p a r y , Ueber Adenoma sebaceum. Archiv für Derm. undSyph. 1891. Bd. XXIII. 4. C r o c k e r , Adenoma sebac. Wien, intern. II. Kongr. f. Derm. 1892. 5. P o l l i t z e r , Journ. of. cut. and genit. urin. diseases 1893. 6. U n n a , Histopathologie der Hautkrankheiten. 7. U n n a , Elastin und Elacin. Monatsh. f. prakt. Derm. Bd. XIX. 8. L ü c k e , Pitha B i l l r o t h , Handbuch der spez. Chirurg. 9. Z i e g l e r , Handbuch der path. Anat. 1882. 10. P r i n g l e , A case of congenital adenoma sebaceum. Brit. Journ. of Derm. 1890. 11. B a r l o w , Ueber Adenomata sebacea. Deutsches Archiv für klinische Medizin, Bd. LV. 12. J a d a s s o h n , Bemerkungen zur Histologie der systematisierten Naevi und über „Talgdrüsen-Naevi“. Archiv f. Denn. u. Syph. 1895. 13. H a l l o p e a u , Annales de Dermat. 1895. No. 5. 14. B a n d l e r , Zur Histologie des Naevus sebaeeus. Archiv f. Dorm. u. Syph. 1899. Bd. XLIX. 15. P i c c a r d i, Giornale italiano delle malattie venere e della pelle. 1900. Bd. XXXV. 16. P i c k , W a l t e r , Ueber das Epithelioma adenoides cysticum etc. Archiv f. Derm. u. Syph. 1901. ßd. LVIII. Die Erklärung der Abbildungen ergiebt sich aus dem Text. XI. (Aus Professor L a s s a r ’s Klinik.) Das Atoxyl (Metaarsensäureanilid), ein neues Arsenpräparat, und dessen dermatotherapeutische Verwendung.1 ) Von Dr. W A L T H E R S C H I L D in Berlin. (Vortrag, gehalten in der Berliner medicin. Gesellschaft am 5. März 1902.) Meine Herren! So wenig der durch die heutige Zeit gehende D D O Zug zu billigen ist, immer neue Präparate anzupreisen, welche vor altbewährten Medicamenten, die sie ersetzen sollen, nichts ') Erscheint ausserdem in der Berl. klinischen Wochenschrift No. 13, 1902. Dermatologische Zeitschrift. Bd. IX. Tafel I Verlag von S. Karger in Berlin NW. 6. M a r tillo , Ein Fall diffuser chronischer Talgdrüsenhypertrophie.

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DermatologyKarger

Published: Jan 1, 2009

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