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Anhand einer retrospektiven Studie Über 74 Patienten werden PraktikabilitÄt, Wirksamkeit und Nebenwirkungen einer palliativen Spaltneutronenbestrahlung ausbehandelter, zumeist gut differenzierter Malignome des Kopf-Hals-Bereiches am Forschungsreaktor RENT («reactor neutron therapy») der Technischen UniversitÄt MÜnchen dargestellt. Die Behandlung umfasste 3 Neutronenboosts (Einzeldosen) mit je 2 Gy Tumorherddosis. In 32 Fallen konnte jeweils ein Zyklus kombinierter simultaner Radiochemotherapie mit 30 Gy Elektronen, Mitomycin C und 5-Fluoruracil vorgeschaltet werden. Die Remissionsraten waren bei der kombinierten Therapie geringgradig besser. Ein Anteil von etwa 50% Vollremissionen und Über 80% Ansprechen im bestrahlten Tumorareal auf die kaum belastende Therapie, die ambulant durchgefÜhrt wird, scheint einen palliativen Einsatz in alien ausbehandelten Fallen zu rechtfertigen. Aufgrund der grossen HeterogenitÄt sowohl des Krankenguts als auch der TherapiemodalitÄten sind statistische Aussagen allerdings nicht mÖglich. FÜr die Spaltneutronentherapie am RENT-Strahl werden folgende Behandlungsprinzipien definiert: 1. PrimÄrtherapie, primÄre Indikation. 2. PrimÄrtherapie, sekundÄre Indikation. 3. SekundÄre Therapie. Strahlenresistenz von Tumoren, hoher Differenzierungsgrad, fiÄchiges oberflÄchennahes Tumorwachstum sind Kriterien, die eine Spaltneutronenbestrahlung sinnvoll erscheinen lassen. Das gilt besonders fÜr folgende Tumoren: 1. Das adenoidzystische Karzinom der grossen KopfspeicheldrÜsen, insbesondere der Glandula parotis; 2. das Adenokarzinom, 3. das inoperable Basaliom; 4. das maligne Melanom; 5. Halslymphknotenmetastasenrezidive; 6. kutane Metastasen; 7. das rezidivierte follikulÄre SchilddrÜsenkarzinom.
Oto-Rhino-Laryngologia Nova – Karger
Published: Jan 1, 2010
Keywords: Spaltneutronen RENT; Kopf-Hals-Malignome; Neutronentherapie
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