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Nutzen und Risiken der kombinierten Radiochemotherapie

Nutzen und Risiken der kombinierten Radiochemotherapie Multimodale Behandlungskonzepte unter Einschluβ einer Strahlen- und Chemo-therapie bestimmen heute die Behandlung von malignen Lymphomen, kindlichen Neoplasien, Weichteilsarkomen und des kleinzelligen Bronchialkarzinoms. Daneben haben in den letzten Jahren kombinierte Radiochemotherapie-Konzepte bei soliden Tümoren zunehmend an Bedeutung gewonnen. Simultane Radiochemotherapien können das Schicksal von Patienten mit weit fortgeschrittenen Tümoren verbessern (z. B. Kopf-Hals-Region), verstümmelnde Operationen vermeiden (z. B. Analkarzi-nom), die Lokalrezidivquote senken (z.B. Rektumkarzinom) und die Heilungsraten erhöhen. Dafür ist eine erhöhte Behandlungsmorbidität in Kauf zu nehmen, sowohl wegen der zusätzlichen Nebenwirkungen der Chemotherapie als auch wegen einer Verstärkung der akuten Strahlenreaktion, die eine moderne supportive Therapie erfordern. Zur Vermeidung verstärkter Spätfolgen sind möglichst Substanzen zu verwenden, die keine spezifische Toxizität an den Risikoorganen in der Bestrah-lungsregion haben, und die Einzeldosis pro Tag ist zu reduzieren. Die Behandlung soil nur nach vorgegebenen Protokollen erfolgen mit exakter Dokumentation aller Nebenwirkungen. Jahrelange Nachkontrolle zur Erfassung möglicher Spätfolgen ist erforderlich. Die Effektivität neuer Radiochemotherapie-Konzepte muβ in rando-misierten Studien nachgewiesen werden. Bei Beachtung dieser Vorgaben können wir in den nächsten Jahren wahrscheinlich immer mehr Patienten mit soliden Tümoren helfen, ohne ihnen ein inadäquates Risiko aufzubürden. http://www.deepdyve.com/assets/images/DeepDyve-Logo-lg.png Oncology Research and Treatment Karger

Nutzen und Risiken der kombinierten Radiochemotherapie

Oncology Research and Treatment , Volume 17 (6): 5 – Jan 1, 1994

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Publisher
Karger
Copyright
© 1994 S. Karger AG, Basel
ISSN
2296-5270
eISSN
2296-5262
DOI
10.1159/000218488
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Abstract

Multimodale Behandlungskonzepte unter Einschluβ einer Strahlen- und Chemo-therapie bestimmen heute die Behandlung von malignen Lymphomen, kindlichen Neoplasien, Weichteilsarkomen und des kleinzelligen Bronchialkarzinoms. Daneben haben in den letzten Jahren kombinierte Radiochemotherapie-Konzepte bei soliden Tümoren zunehmend an Bedeutung gewonnen. Simultane Radiochemotherapien können das Schicksal von Patienten mit weit fortgeschrittenen Tümoren verbessern (z. B. Kopf-Hals-Region), verstümmelnde Operationen vermeiden (z. B. Analkarzi-nom), die Lokalrezidivquote senken (z.B. Rektumkarzinom) und die Heilungsraten erhöhen. Dafür ist eine erhöhte Behandlungsmorbidität in Kauf zu nehmen, sowohl wegen der zusätzlichen Nebenwirkungen der Chemotherapie als auch wegen einer Verstärkung der akuten Strahlenreaktion, die eine moderne supportive Therapie erfordern. Zur Vermeidung verstärkter Spätfolgen sind möglichst Substanzen zu verwenden, die keine spezifische Toxizität an den Risikoorganen in der Bestrah-lungsregion haben, und die Einzeldosis pro Tag ist zu reduzieren. Die Behandlung soil nur nach vorgegebenen Protokollen erfolgen mit exakter Dokumentation aller Nebenwirkungen. Jahrelange Nachkontrolle zur Erfassung möglicher Spätfolgen ist erforderlich. Die Effektivität neuer Radiochemotherapie-Konzepte muβ in rando-misierten Studien nachgewiesen werden. Bei Beachtung dieser Vorgaben können wir in den nächsten Jahren wahrscheinlich immer mehr Patienten mit soliden Tümoren helfen, ohne ihnen ein inadäquates Risiko aufzubürden.

Journal

Oncology Research and TreatmentKarger

Published: Jan 1, 1994

Keywords: Toxizität; Kombinierte Radiochemotherapie; Solide Tümoren; Behandlungsmorbidität

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