Access the full text.
Sign up today, get DeepDyve free for 14 days.
References for this paper are not available at this time. We will be adding them shortly, thank you for your patience.
XXVIII. TAGUNG DER SCHWEIZERISCHEN GESELLSCHAFT FÜR DERMATOLOGIE UND VENEREOLOGIE d e n 21. 22. S e p t e m b e r 1946 in M o n tr e u x XXVIIIÈ M E CONGRÈS DE LA SOCIÉTÉ SUISSE DE DERMATOLOGIE ET DE VÉNÉRÉOLOGIE le 21 22 s e p t e m b r e 1946 à M o n tr e u x (Schluß - Fin) Aus der Dermatologischen Klinik der Universität Bern. (Direktor: Prof. I.)r. /'. Robert) Die Wirkung der synkardialen Massage bei Zirkulations störungen der Extremitäten Von M a u r i c e FU CIIS. Da w ie d e rh o lt a u s g e l ü h r le und eingehende e xperim entelle U n t e rs u c h u n g e n (L e b e r und S tä v e , R a u ch en , K o s t, LH je s tr a n d , E ic h en b e rg e r, K a ise r u. a.) gezeigt haben, d a ß die übliche M a ss a g e , bei d e r die Im pulse w illk ü rlic h und ohne R ü c k s ic h t auf den physiologisch rythm ischen M echanism us d e rC ie iäß a rb e it bei d e r Blutz.irkulation a u s g e f ü h r t w erden, keinen o d e r n u r un b e de ute nde n Krnfluß auf die Illutzirkulation und den S to ffw e c h s e l hat, w u r d e z u r B e ha ndlung von periphe re n D u r c h b lu t u n g s s tö r u n g e n eine neue Methode, die sogenannte ,,S p n k a r d ia le M a s s a g e “ ( L u c h s ) , a n g e w a n d t, die am hier und M enschen ex p e rim e n tell nachgew ie se ne rm a sse n die p e rip h e re Blutzirku- lalion w e s e n tlich ve rbe sse rt. Bei dieser Methode werden die physiologisch-rhythmischen Konstrik tionen der Gefäße, also die Gefäß-Systolen, durch kurze pneumatische Dermatologica. Voi. 94. No. 3 (1947). 12 138 Fu c h s , Die W irk ung der synkardialeii Massage Druckimpulse, die im physiologischen Herzrhyilnmis der behandelten Per son aui! die Gefäße ausgeübt werden!, von außen unterstütz^, und zwar wirken diese Druckimpulse nur während der Gefäß-Systole. Während de • physiologischen Gefäßdilatationen, also während der Herzsystolc, wird dabei kein Druck auf die Gefäße ausgeübt, so daß die Pulswelle unbehin dert ihre für die Zirkulation so wichtige gefäßerweiternde Funktion ver richten kann. Dadurch werden die Gefäße an der behandelten Stelle zur Ausführung von größeren Exkursionen in ihrem physiologischen Rhyth mus gebracht und der Blutströmung eine zusätzliche Beschleunigung erteilt. Nach jedem synkardialcn Druckimpuls entfalten die Gefäße der behan delten Stelle eine Sogwirkung, die gleichfalls die Strömung der Säfte begünstigt. Diese Verbesserung der Strömung findet gleichzeitig sowohl in den Arterien und Venen als auch in den Lymphgefäßen des behandelten Or ganes statt, denn im Moment, wo die synkardialen Impulse auf die Gefäße einwirken, also während der I ierzdiastole, bestimmen die dann geschlosse nen Aortenklappen sowie die Venen- und l.ymphklappen die R chümg der Strömung, d. h. in den Arterien zentrifugal und in den Venen und Lymph gefäßen zentripetal. Es entsteht somit dadurch sowohl eine bessere Zufuhr von arteriellem Blut zu den Kapillaren, dem Ort des Stoffwechselaus tausches, als auch ein besserer Rückfluß von venösem Blut und Lymphe zum Herzen, also ein besseres Wegschaffen von Schlacken und verbrauch ten Abbauprodukten. Die dabei gleichzeitig stattfindende funktionelle Übung d r Gefäße in ihrem physiologischen Rhythmus und die bessere Durchblutung und Ernährung der Gefäßwand selber via vasa vasorum zeitigt eine über die Behandlungszeit hinaus anhaltende Wirkung auf die Funktionstüchtigkeit dieser Gefäße und trägt dadurch zur Genesung des erkrankten Gewebes bei. Das w e s e n tlic h e Neue an d e r s y n k a rd ia le n M ethode Be s te h t also darin, d a ß die physiologischen K o n s tr ik tio n e n der G e fä ss e rh y th m is c h u n t e r s t ü t z t w erden, zum U n te rs c h ied zu d e r s o n s t bei d e r B e ha ndlung von p e rip h e re n D u r c h b lu tu n g s s tö r u n g e n üblichen Beeinflussung d e r G e fä ßdilata tion. Leitend w a r dab ei d e r G edanke, d a ß von den zwei rhythm ischen Be wegungen, die die G e f ä ß w ä n d e bei d e r B lu tzirk u la tio n a u s f ü h re n ( D ila tatio n und K o n s trik tio n ) , die K o n s t r i k t i o n ja die eigentliche und u n m itte lb a r e .Mitursache, die durch ihre rhyth m ischen Im pulse die Z irk u la tio n u n terh ä lt, d a rs t e ll t. D ruc k im pulse von außen, die in d ies e r P ha se d e r G e f ä ß -T ä tig k e it und im individuellen H e rz -R h y th m u s d e r behandelten P e r son auf die P e r ip h e r ie d e r G e fä ss e e inw irken, m ü ss e n d a h e r die physiologische G e fä ß-L e istung u n te r s tü tz e n , ihre hämo- dyna m isc he W i rk u n g steigern und so die B lu tz irk u la tio n ver bessern, v o r a u s g e s e tz t alle rdings, d a ß diese D r uc kim pulse n u r w ä h r e n d d e r Z e i t d e r G e f ä ß k o n tr a k tio n auf die Gefäße e in w ir ken und d a ß w ä h r e n d d e r physiologischen GefäßdiilaLationcn, hei Zirkulationsstörungen der Extremitäten 139 also w ä h r e n d d e r 1 lerz-SvsloIe, diese D ru c k im p u lse ganz auf hören, d a m i t die P u ls w e lle <lann ungehindert die A rte rie n e r w e i t e r n kann. Die synkardiale Massage wird mittels eines speziellen Apparates, „Syiikanlon“ * genannt, ausgeführt, der über angelegte Manschetten pneu matische Druckimpulse von regulierbarer Stärke (20 -200 m m H g ) und Fig. I Dauer (0,1 0 ,4 ” ) auf die Peripherie der Gefälle der behandelten Stelle ausübt, wobei der Rhythmus der erteilten Impulse vom Herzrhvthmus oder genauer g e s a g t von der R-Zacke des EKG der behandelten Person gesteuert wird. Dadurch wird eine genaue Anpassung der synkardialcn Impulse an den physiologischen und individuellen Rhythmus der Gefäße erreicht. Die Abnahme der R-Zacke erfolgt mittels Elektroden in den üblichen Ableitungen. — D a'die R-Zacke für unsere Zwecke zu früh ein- set/t, d. h. bevor die Pulswelle die peripheren Gefälle erweitert hat, und da anderseits die gefäßerweiternde Pulswelle ja nach der Entfernung der behandelten Stelle vom Herzen zeitlich verschieden auftritt, ist am Syn- kardon eine regulierbare Verzögerungsvorrichtung vorgesehen, die es ermöglicht, den Zeitpunkt des Eintretens der Druckimpulse an der be handelten Stelle entsprechend zu regulieren, so daß diese Impulse an jedem Körperteil zu Beginn der Gefäß-Systole einwirken (Fig. 1). I hann.rstralie 25. * Herstellerin: James J a t / t t c t AG , Basel, 140 F u c li S , Die Wirkung der synkarclialen Massage Das Synkardon wirkt also wie ein peripheres auxiliäres Herz, das die physiologische Arbeit der Gefäße im physiologischen Rhythmus der be handelten Person unterstützt- Die Handhabung des Apparates ist einfach, aber folgende Punkte müssen genau beachtet und eingehalten werden, um befriedigende Re sultate mit dieser Methode zu erlangen: 1. Der Patient imili ruhig und bequem liegen. Bewegungen des Pa tienten während der Behandlung können die Übertragungen des physio logischen Rhythmus stören. 2. Die Elektroden müssen so angelegt werden, daß sie einen guten Kontakt mit der Haut haben. Zu diesem Zwecke soll die Hautstelle zuerst gut mit konzentriertem Alkohol abgerieben amd abgetrocknet werden, um Fettspuren, die isolierend wirken können, zu entfernen. Zwischen den Elek troden und der Haut kommt eine Schicht Baumwollgewebe, die gut mit konzentrierter Kochsalzlösung getränkt ist. Die Elektroden werden am besten mit einer elastischen Binde in einer der drei Ableitungen befestigt. 3. Die Massagemanschette soll satt anliegen, darf aber im unge füllten Zustand, d. h. bevor der Apparat die Impulse erteilt, keinen Druck auf die zu behandelnde Stelle ausüben, da sonst eine Stauung erzeugt wird, was unter allen Umständen vermieden werden muß. Denn mit der syn- kardialcn Massage soll keine Bier’sche Stauung erzeugt werden, sondern eine bessere Zirkulation- Man überzeuge sich zu diesem Zwecke, ob man an beiden Enden der angelegten Manschette noch gut einen Finger ein führen kann. Durch Umwickeln mit einer elastischen Binde kann die angelegte Manschette besser fixiert werden. 4. Die Einstellung der Druckstärke und Druckdauer der einzelnen Impulse sowie auch die Verzögerung gegenüber der steuerenden R-Zacke soll individuell erfolgen. Auf Grund der bisherigen Erfahrungen haben wir folgendes Schema der Einstellungen aufstellen können: Druckstärke: 50 bis 100 m m H g , amd zwar je nach dem systolischen Blutdruck des Patienten, d. h. je höher der Blutdruck, um so niedriger sollte im allgemeinen die Druckstärke der synkardialen Impulse eingestellt werden. Druckdauer der Impulse: Bei einer Pulsfrequenz unter 50: 0,2 Sek., zwischen 50—60: 0,18 Sek.; zwischen 60—70: '0,15 Sek.; zwischen 70—80: 0,13 Sek.; über 80: 0,1 Sek. In bezug auf die Einstellung der Ver- zögerungs-Skala ist folgendes zu sagen: Die Zeitverzögerung gegenüber der steuernden R-Zacke hat, wie angegeben, den Zweck, den Moment der synkardialen Impulserteilung dem Beginn der Gefäß-Systole anzu passen. Da aber die Pulswellengeschwindigkeit und somit das Erscheinen der gefäßerweiternden Pulswelle an einer bestimmten Körperstelle, in gewissen Grenzen variiert, ist eine fixe Einstellung der Verzögerungsskala nicht zweckmäßig. Auf Grund zahlreicher gleichzeitiger Registrierung der Pulswelle an einer Extremität amd der erteilten synkardialen Impulse an der zweiten Extremität in gleicher Entfernung vom Herzen konnte eine mittlere Skaleneinstellung eruiert werden, die in den meisten Fällen unserem Zwecke genügte, nämlich: an Fuß und Unterschenkel: 0,3 bis 0,35 Sek., an Hand und Vorderarm: 0,2 bis 0,25 Sek. In Fällen, in denen die Fortpflanzungsgeschwindigkeit der Pulswelle bei Zirkulationsstörungen der Extremitäten 141 abnorm klein war, genügte diese Zeitverzögerung gegenüber der R-Zack'c allerdings nicht, um die Pulswelle d o rt unbehindert durchzulassen, und jegliche Stauungserscheinung zu vermeiden. In solchen Fällen mußte zur Zeitverzögerung eine höhere Skaleneinstellung gewählt werden, etwa 0,4 bis 0,45 Sek. für die unteren, bzw. 0,3 bis 0,35 Sek. für die oberen Ex tremitäten. Bei richtiger Einstellung werden die synkardialen Impulse vom Pa tienten als angenehm empfunden und es treten dabei keine Parästhesien auf. Bei eventuell auftretenden Parästhesien soll zuerst die Verzögerungs skala (durch Drehen des entsprechenden Knopfes) auf eine höhere Zahl gestellt werden. Wo das zur Beseitigung der Parästhesien nicht genügt, was nur selten der Fall ist, muß mit der Druckstärke und eventuell auch mit der Druckdauer etwas zurückgegangen werden, bis die Parästhesien verschwinden. In der Kegel werden die Patienten täglich während 20 Minuten be handelt. Ausnahmsweise wurde manchmal die Behandlung auf .eine ' ■ > Stunde ausgedehnt, wobei aber die Druckstärke entsprechend reduziert wurde. Die Massagemanschetten wurden prinzipiell an der erkrankten Stelle angelegt, nur wo dies wegen lokalen entzündlichen Erscheinungen nicht ratsam schien, wurden sie proximal oder distal möglichst nahe an der erkrankten Stelle appliziert. B isher w u r d e n experim entell und klinisch folgende W i r k u n g e n d e r s y n k a rd ia le n M a ss a g e f e s t g e s t e l l t : a) Am Hund (gem essen m it d e r R e in’sehen S t r o m u h r ) , S te ig e r u n g s o w o h l der a rte rie lle n als auch d e r v e n ö se n D u rch b lu tu n g in d e r behandelten E xtrem ität* . b) Am Menschen. 1. Die bei D u r c h b lu tu n g s s tö r u n g e n im e r k r a n k te n G liede s e h r oft a u ftr e te n d e n heftigen S c h m e r z e n v e rs c h w in d e n bei d e r s y n k a rd i a le n M a s s a g e a uffallend schnell. I n te r e s s a n t ist in diesem Z u sa m m e n h an g , d a ß d e r nach Ü b e ra n stren g u n g e n a u f t r e t e n d e so g e n an n te M u s k e l k a t e r nach e tw a zehn M inuten s y n k a r d i a l e r M a s s a g e v e rs c h w in d e t. Ebenso schnell v e r s c h w i n d e t d e r P r u r i t u s . 2. Die Z y a n o s e nim m t nach einigen M inuten Behandlungs- z.eit deutlich ab, um i n manchen Fällen v o lls tän d ig zu ver sc h w in d en . Die H a u t w i r d rötlic h und fühlt sich w a r m an. S u b j e k ti v geben die P a tie n te n an, ein \ \ ärm egefühl im b e h a n delten Glied zu empfinden. A uffallend ist, d a ß diese R ö tu n g und W ä r m e n a ch d e r B ehandlung noch zunimmt, um die ganze N a c h t h in d u rc h anzuhalte n. 3. Die Ila u lte m fy e ra lu r an d e r behandelten S te lle steigt be trä c h tlic h an. Diese T c m p e r a tu r s te i g e r u n g , die m it einem * Diese Untersuchungen wurden gemeinsam mit Herrn Dr. F. Groß im Physiologischen Institut Bern ausgeführt. 142 F u c h s , Die Wirkung der synkardialen Massage geeichten D iffe rc n tia lth e rm o e le m e n t u n te r gleichbleibenden Be din gungen v o r und nach d e r Behandlung gem essen w urde , v a riie r te von Fall zu Fall von '2 In m anchen Fällen stieg die T e m p e r a t u r viel höher. 4. Bei D u r c h b lu tu n g s s tö r u n g e n an den F x lre m itä te n (M or bus Buerger, R aynaud, cla udicatio inte rm ittons usw .) ver u rsa c h t b ekanntlich eine lo ka l? W ä r m e z u fu h r vielfach s t a r k e Sc h m erz en , und ist in solchen Fällen schädlich ( B a rk e r, S ilb e r ! ). W a h rs c h e in l ic h liegt die U rsache d i e s e r Ü berem pfindlichkeit gegen W ä r m e z u f u h r d a rin, d a ß die W ä r m e den lokalen S toff wechsel b e d e u te n d erhöht, ohne d a ß die b e re its u n zureichende B lutzirkula tion den d u rch die W ä r m e v e ru r s a c h te n M e h r b e d a rf an S a u e r s t o f f in e n ts p re ch e n d e m M aße liefern kann und ohne d a ß die g e s te ig e r te A nhäufung von A b b a u p ro d u k te n e n ts p r e c h e n d s c h n e lle r w e g g e s c h a f f t w e rd e n ka nn. Ks e nt s te h t so ein a n o x ä m is ch e r, d a s e r k r a n k t e G e w eb e s c h äd ig e n d er Z u s ta n d , d e r sich in den heftigen Schm erzen ä u ß e rt. F s w u r d e k lin isch festgestellt, d a ß nach einigen Behandlungen m it d e r s y n k a rd i a le n M a ss a g e d a s e r k r a n k t e Glied a n s t a n d s los eine lokale W ä r m e a p p l ik a t io n (H eizkissen, heiße Bäder u s w .) e r t r ä g t und d a ß die W ä r m e dann s o g a r d i r e k t w ohl tuend em pfunden w ird , w ä h r e n d vo r d e r Behandlung jegliche W ä r m e z u f u h r auch von w e it n i e d r ig e r e r 'T e m p e r a tu r s o fo r t heftige und u n e rtr ä g lic h e Schm erzen ve rursa chte . Das be sse re V e r tr a g e n von W ärm e nach, d e r s y n k a rd ia le n M assage ist zw eifelsohne auf eine b e s s e r e D u rc h b lu tu n g des behandelten G liedes z u rü e k z u f iih re n . 5. D e r G e fä ß -S p a s m u s , w ie e r zum Beispiel bei digitus m o rl u u s a u f t r it t, w ird rasch gelöst. (i. S c h lec h te O s z illa tio n s w e r te b e s se r te n sich u n t e r d e r s y n k a rd ia le n M a s s a g e merklich, ln manchen Fällen, speziell bei A r t e r i o s k l e r o s e mit röntg enologisch na c h g e w ie s e n e r s t a r k e r V e r k a lk u n g d e r A rterien , blieb diese B esserung d e r O szilla tio n s w e r te aus, und z w a r m e r k w ü r d i g e r w e i s e tro tz s u b je k tive r und o b j e k t iv e r Besserung. 7. B eträchtliche A bna hm e bis völliges V e r s c h w in d e n beste h e n d e r O ed em e. ii. W e i t g e h e n d e Besserungen und ü b e rr a s c h e n d schnelle H eilu n g en be i sc h w e re n , j e d e r so nstigen 'Therapie tro tz en d e n Fällen von: M o r b u s B ue rge r (Heilungen 8, B esserungen 2, w i r k u n g s l o s I). M o rb u s R a y n a u d (Heilungen I, Besserungen fünf). C la u d ic a tio i n te r m itte n s (Heilungen 6, B es s e ru n g e n 4). hei Zirkulationsstörungen der Extremitäten 143 D igitu s m o rlu u s (Heilungen 3, Besserungen 3). G a n g rä n (Hei lungen 5, Besserungen 1). M alum p e rf o r a n s pedis (Heilungen 2). Pernionen (Heilungen 1). Bei torpiden Ulcera e r u r i s m it verödeten G e lä ß e n haben w i r bis je t z t keine b e sondere W i r k u n g d e r s y n k a rd ia le n M a s sage festste lle n können. In d ik a tio n e n : Z irk u l a ti o n s s t ö r u n g e n in den E x tre m itä te n , w ie B a y n a u d ’se.he und B u e rg e r’sehe K rankheit, C la udic a tio i n te r m itle n s , A k ro e y a n o se , dig itu s m ortuus, P ernionen, T r o - phon c u ro s c n , Ciangrän a r t e r i o s k le r o ti s c h e r und d i a b e tis c h e r N a tu r. Gefäß-Spasm en. F e r n e r I n a k tiv itä ts a tro p h ie , p e rip h e re Lähm ungen, N euralgien, s o w ie p o s to p e ra tiv e und p o s t t r a u m atis c h e Oedeme. W e i t e r e Indikationen w e r d e n angegeben w e rde n, sobald die diesbezüglichen U nte rsuc hunge n und V e r suche abgeschlossen sind. Mittels entsprechender Massageorgane, die dem Synkardon an ge schlossen werden, kann die synkardiale Massage auch bei inneren O r ganen, wie Uterus; Prostata usw. angewendet werden. Es sind Unter suchungen im Gange, um die Wirkung der synkardialen Massage auf die Herz-, Hirndurchblutung, d e Durchblutung der Kopforgane und der Lunge (über ein angeschlossenes Inhalatorium) sowie auch auf die Resorption und Ausscheidung von lokal applizierten Therapeutica und Wärme (siehe oben Wärmeapplikation) festzustellen. K o n tr a in d ik a lin n e n : A k u t entzündliche Z u s tä n d e , T h r o m b o phlebitis, frische, noch nicht k o n s o lid ie r te Thrombosen» flo- rid e eitrige A ffektionen, r a p i d sich a u s b re ite n d e G a n g r ä n m it toxischen Begleiterscheinungen, sc h w e re Kachexie. Einige Beispiele seien h ie r k u r z angeführt. Eine a u s f ü h r liche K a s u istik ersc he int an a n d e r e r Stelle. fa ll / : K. Albert, geh. 1892, Landarbeiter. Trug im Herbst 1941 bei kaltem Wetter durchnäßte Handschuhe. Die Finger seien dabei kalt und blau geworden. Danach anhaltendes Kältegefühl und starke Schmerzen in den Fingern, speziell der linken Hand, so daß er nicht mehr schlafen konnte. Im Sommer 1913 Rückgang der lokalen Erscheinungen, die Schmerzen in den Fingern der linken Hand, die der Patient als stechend, wie wenn er Dornen in den Fingern hätte, und als unerträglich bezericb- nete, hielten jedoch an. Sie verschlimmerten sich ebenso wie das Kälte gefühl in den Fingern immer imehr und hielten auch bei größter Hitze an. Die Finger wurden zeitweise ganz weiß, wie tot, so daß er dann warme Handschuhe anzog. Die leiseste Berührung der Finger, z. B. mit der Bett decke, verursachte äußerst heftige Schmerzen, so daß die Ausübung der beruflichen Arbeiten immer schwieriger wurde. Berührung mit kaltem Wasser oder am kalten Luftzug verschlimmerte sofort das Leiden. Auf regungen und Gemütsbewegungen sollen dagegen keinen Einfluß auf das Leiden gezeigt haben. Nach den Angaben des Meisters ist der Patient 144 F u c h s , Die Wirkung der synkardialen Massage nicht wehleidig, ordentlich, nüchtern, arbeitsam. Trotz starken Schmer zen in den Fingern weigert sich der Patient lange, ins Spital einzutreten, da er seine Arbeit nicht liegen lassen möchte. Konsultation am 5. Februar 19-16: Allgemeiner lief und: Kräftiger Mann von mittlerem Wuchs; innere Organe normal; neuro'ogischer Befund o. B.; psychisch normal; erblich nicht belastet; kein ähnliches Leiden in seiner Familie; keine Geschlechtskrankheiten, kein Alkoholabusus, Nicht raucher. Blut, Harn o. B. A. brachialis r. und I. gut fühlbar. Lokal-Befund: Linke Hand stark zyanotisch, eiskalt, besonders 3., 4. und 5. Finger. Sehr druckempfindlich. Fingerkuppen leicht ulzeriert und mit einer derben Kruste bedeckt. Wegen der starken Schmerzen kön nen die Finger kaum bewegt werden, Faustmachen unmöglich. Nachts über werden die Finger weiß, wie tot. Röntgcnbilder der Handskelette zeigen keine pathologischen Veränderungen. Therap'e: Gefäßerweiternde Mittel, Salbenverbände. Wegen der starken Schmerzen und der damit ver bundenen Schlaflosigkeit Analgctica innerlich und Watteverbäiule. Wäh rend 14 Tagen angewandt, ohne jeden Erfolg. Am 18. Februar Beginn mit der synkardialen Massage, unter Weglassung aller andern Mittel. Schon nach der ersten Behandlung (20 Minuten) gibt der Patient an, daß die Schmerzen in den Fingern vollständig verschwunden sind; er kann die Finger bereits gut bewegen und die Faust machen; in den Fingern gar keine Druckempfindlichkeit mehr; Zyanose hat deutlich abgenommen; linke Hand ist nun wärmer als die rechte. Fortsetzung der Behandlung jeden zweiten Tag während 20 Minuten. Nach 12 Tagen kann der Patient die Hand normal gebrauchen und stundenlang kalte Temperaturen mit unbe deckter Hand anstandslos ertragen. Eintauchen der linken Hand in kaltes. Wasser löst keine Schmerzen mehr aus. Am 9. März geheilt entlassen. Nach letzthin cingezogenen Informationen hält die Heilung an. Fall 2: M. Arthur, geh. 1879, Bäcker. Malum perforans pedis an der Dorsalseite beider Großzehen. Zu wiederholten Malen in Spitalbehandlung, gewöhnlich mehrere Monate. Die Lilcera rezidivierten aber immer wieder; ihre Behandlung wurde mit jedem Rezidiv schwieriger und langwieriger. Letzte Spitalbehandlung vom 27. Januar 1945 bis 12. Juni 1945. Im Oktober 1945 neues Auftreten derselben Ulcera an der dorsalen Seife der Großzehen. Spitaleintritt am 12. Dezember 1945. Lokalstalus: Am rechten und linken Fuß plantar über dem Inter- phalangealgelenk der Großzehen symmetrisch je ein rundliches Ulcus mit scharfen Rändern und gelbrötlich schmierigem Grund von 2 cm Durch messer und 0,5 cm Tiefe. Großzehengelenke in ihrer Beweglichkeit herab gesetzt. Bewegung schmerzhaft. Haut der Kleinzehen sowie der Groß zehenballen rötlichbläulich verfärbt, etwas geschwollen, fühlt sich kalt an. Die Zyanose reicht über den ganzen Fuß und verliert an der Innen seite beider Unterschenkel nach oben zu allmählich über eine kleinfleckige, mäßig ausgeprägte Rötung mit deutlich hämorrhagischem Charakter. Artcria dorsal, ped. ist rechts deutlich, links etwas schwächer fühlbar. Art. tib. post, beidseits deutlich zu fühlen. Therapie: Synkardiale Massage, täglich 20 Minuten. Am 27. Dezem ber 1945 haben sich die Ulcera bereits gereinigt und granulieren gut. Hauttemperatur ist subjektiv und objektiv seit Beginn der Behandlung beträchtlich gestiegen. Am 14. Januar 1946 Ulcera an beiden Zehen ge hei Zirkulationsstörungen der Extremitäten 145 schlossen. Die Füße fühlen sich dauernd wann an; ebenso gibt der Pa tient an, so warme Füße wie sonst noch nie zu haben. Keine Schmerzen mehr; Bewegung der Gelenke vollkommen frei und schmerzlos; Gehen ganz normal. Weiter täglich synkardialc Massage. Am I. Februar 1946 geheilt entlassen. Bis zum 3. September 1917 hat sich der Patient nicht mehr gemeldet. Fig. 2: Morbus Ruerger a) Vor Behandlung b) Nach Behandlung l a l l 3*: W. W., Mechaniker, 42j. Seit 1933 Murbtts Ruerger an den unteren Extremitäten. Seit etwa zehn Jahren hat sich das Leiden so ver schlimmert, daß der Patient wegen den offenen Wunden an den Füßen, die jeden Schritt zur unerträglichen Qual gestalteten, meist bettlägrig war. Lange klinische und private Behandlung ohne wesentlichen Einfluß auf das Leiden. 3. Dezember 1946. Status praesens: Linker Fuß cvanotisch, geschwol len, 2. und 3. Zehe spontan devarkiert, die andern Zehen und Fußspitze im Fäulniszustand, zum Teil mit mißfarbigen Ulcerationen bedeckt, sehr schmerzhaft und druckempfindlich. Abdeckung und Freilegung des Fußes verursacht sehr starke Schmerzen. Am rechten Fuß unterhalb des Malleo!, ext. eine tiefe, zirka 8 zu 2 cm messende, sehr druckempfindliche Ulcc- ration von rötlich schmutziger Farbe mit wulstartig erhabenen Rändern (Fig. 2a). Therapie: Ab 4. Dezember 1946 täglich synkardialc Massage wäh rend 20 Minuten. Die Schmerzen verschwinden schnell; die Wunden hei len auffallend rasch. Nach einigen Tagen kann der Patient bereits das Bett verlassen und schmerzfrei gehen. Am 30. Dezember 1946 linker Fuß * Der zuweisende Arzt, Dr. IV. Stutder, der den Fall sonst haupt sächlich behandelt hat, wird über diesen Fall an anderer Stelle ausführlich berichten. 146 F h c li s geheilt, Haut glatt, von normaler Farbe, nicht druckempfindlich, (ichen normal und vollkommen schmerzfrei (Fig. 2 b). Wunde am rechten Füll bis auf einen kleinen Rest, der noch nicht ganz epitelisiert isst, geheilt:. Auf Wunsch der Angehörigen, die mit Rücksicht auf die Schwere des Falles einen Rückfall befürchten, bleibt der Patient noch 2'., Monate in der Klinik. Er, ist den ganzen Tag auf den Beinen und kann beschwerde frei größere Spaziergänge machen, ohne daß ein Rezidiv eint ritt. Nach Verlassen der Klinik (IS. März 1947) wird der Patient angewiesen, alle S 14 Tage zur Nachbehandlung mit der synkardialen Massage in die Klinik zu kommen. Letzte Beobachtung (3. Sept. 1 <447): Wunden ge heilt, Patient vollkommen beschwerdefrei. Z u s a m m e n fa s s u n g Ks w e rden P rin z ip und T e c h n ik d e r s y n k a rd ia le n M assage genau g e s ch ild ert, deren Indik atio nen e r ö r t e r t und a ls Belege je ein mit Krl'olg b e h a n d e l te r Kall von M orbus R aynaud, M ala perl'orantia und M o rb u s B ue rge r k u r z beschrieben. S u m m a r y T h e p rinc iple and technique of sync ardiac a l m assa ge are d e m o n s tra te d , its indications discussed, a n d the favourable r e s u l ts there by o b taine d in the t r e a t m e n t of cases of M orbus R aynaud, Malum p e rf o r a o s and M o rb u s B ue rge r described. R é s u m é A p r è s la d e s c r ip tio n du principe e t de la technique du m as s a g e s y n c a r d ia l (m éthode inventée p a r l’a u te u r ) , les indi cations de c ette m éthode s o n t discutées. S u c c è s t h é r a p e u tiq ue é v id e n t d a n s un cas d e m aladie de R aynaud, d ’ulcère t ro p h iq u e e t de m aladie de Buerger. lA le r a h ir v e r z e ic h n is Harker, N. W .: J. A. M. A. 104, 2147— 2T49 (Juni 15.), I ‘>35. LAchenberger: Z. phvsik. 'Hier. 41 (1031). — lu ch s, AI.: Selnv. mecl. Wscli. 1045, Nr. 24, p. 542 und Nr. 44, p. 071, ( ivnaecologia, Vol. 122. Fase. 5, p. 280. — Kaiser: Expcr. Unters, über Wirkung v. Massage, 1. A. I). Zürich 1928. — K < > r sl: Z. phvsik. Ther. 33 (1027). l.eher und S/iivc: Berl. klin. W scli 1806. Uljeslraiid und Slenslröm: Skand. Arch. Physiol. 42 (1022). Rancken: Skand. Arch. Physiol. 23 (1010). — Silbert, S-: Journ. Mf. Sinai Hosp., VII, 5, 1041.
Dermatology – Karger
Published: Jan 1, 1947
You can share this free article with as many people as you like with the url below! We hope you enjoy this feature!
Read and print from thousands of top scholarly journals.
Already have an account? Log in
Bookmark this article. You can see your Bookmarks on your DeepDyve Library.
To save an article, log in first, or sign up for a DeepDyve account if you don’t already have one.
Copy and paste the desired citation format or use the link below to download a file formatted for EndNote
Access the full text.
Sign up today, get DeepDyve free for 14 days.
All DeepDyve websites use cookies to improve your online experience. They were placed on your computer when you launched this website. You can change your cookie settings through your browser.