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Ruhm und Ewigkeit

Ruhm und Ewigkeit Ruhm und Ewigkeit steht an achter und vorletzter Stelle der Dionysos˗Dithyramben. Es handelt sich um einen Zyklus aus vier voneinander abgesetzten Gedichten. Ursprünglich war es wie auch Von der Armut des Reichsten für Ecce homo vorgesehen, wurde aber letztlich in die Dionysos˗Dithyramben eingefügt. Vgl. Christoph König, Zweite Autorschaft. Philologie, Poesie und Philosophie in Friedrich Nietzsches ‚Also sprach Zarathustra‘ und ‚Dionysos-Dithyramben‘, Göttingen 2021, 210. Nietzsche hielt Ruhm und Ewigkeit für sein „non plus ultra“, von dem er sich eine gewaltige Wirkung erwartete: „Man stirbt daran, wenn man’s unvorbereitet liest …“ (KSB 8, 566, Nr. 1227).Ruhm und Ewigkeit steht paradigmatisch für das Verfahren von Nietzsches „zweiter Autorschaft“, wie Christoph König diese umfänglich beschrieben hat. Es ist von einer sozialen Aktualisierung des „Sehnsuchtsparadoxes“ bestimmt, König, Zweite Autorschaft, 28, 62 ff. das dadurch entsteht, sich aus der menschlichen Gemeinschaft hinaus zu sehnen, von dieser Sehnsucht aber ebenso wie von der erfolgreichen Abkehr an ein unbestimmtes Publikum zu sprechen. Diese gegenläufige Orientierung prägt die Rede in den vier Gedichten wie auch das Ringen um Selbstgenügsamkeit im Selbstgespräch, die nur um den Preis der glückenden Absage an die Gesellschaft erlangt werden kann. Dass dabei Material und Motive aus dem Zarathustra wie aus anderen Stücken der Dionysos˗Dithyramben wiederverwendet werden, bestätigt die These http://www.deepdyve.com/assets/images/DeepDyve-Logo-lg.png Nietzscheforschung de Gruyter

Ruhm und Ewigkeit

Nietzscheforschung , Volume 29 (1): 7 – Dec 1, 2022

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Publisher
de Gruyter
Copyright
© 2022 Walter de Gruyter GmbH, Berlin/Boston
ISSN
2191-9259
eISSN
2191-9259
DOI
10.1515/NIFO-2022-013
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Abstract

Ruhm und Ewigkeit steht an achter und vorletzter Stelle der Dionysos˗Dithyramben. Es handelt sich um einen Zyklus aus vier voneinander abgesetzten Gedichten. Ursprünglich war es wie auch Von der Armut des Reichsten für Ecce homo vorgesehen, wurde aber letztlich in die Dionysos˗Dithyramben eingefügt. Vgl. Christoph König, Zweite Autorschaft. Philologie, Poesie und Philosophie in Friedrich Nietzsches ‚Also sprach Zarathustra‘ und ‚Dionysos-Dithyramben‘, Göttingen 2021, 210. Nietzsche hielt Ruhm und Ewigkeit für sein „non plus ultra“, von dem er sich eine gewaltige Wirkung erwartete: „Man stirbt daran, wenn man’s unvorbereitet liest …“ (KSB 8, 566, Nr. 1227).Ruhm und Ewigkeit steht paradigmatisch für das Verfahren von Nietzsches „zweiter Autorschaft“, wie Christoph König diese umfänglich beschrieben hat. Es ist von einer sozialen Aktualisierung des „Sehnsuchtsparadoxes“ bestimmt, König, Zweite Autorschaft, 28, 62 ff. das dadurch entsteht, sich aus der menschlichen Gemeinschaft hinaus zu sehnen, von dieser Sehnsucht aber ebenso wie von der erfolgreichen Abkehr an ein unbestimmtes Publikum zu sprechen. Diese gegenläufige Orientierung prägt die Rede in den vier Gedichten wie auch das Ringen um Selbstgenügsamkeit im Selbstgespräch, die nur um den Preis der glückenden Absage an die Gesellschaft erlangt werden kann. Dass dabei Material und Motive aus dem Zarathustra wie aus anderen Stücken der Dionysos˗Dithyramben wiederverwendet werden, bestätigt die These

Journal

Nietzscheforschungde Gruyter

Published: Dec 1, 2022

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