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Koptische Kunst.

Koptische Kunst. Die Denkmäler der Kunst aus den zeitlichen Grenzgebieten zwischen Altertum und Mittelalter haben bisher keine rechte Heimstätte in der Kunstgeschichte finden können. Die klassische Archäologie verleugnete sie, indem sie es für unmöglich bezeichnete, dafs diese in der Regel so wenig anmutenden Gebilde die echten Nachkommen der Schöpfungen eines Phidias oder Polygnot sein könnten. Die neuere Kunstgeschichte hinwiederum war geneigt, etwa mit Karl dem Grofsen ein neues christlichgermanisches Zeitalter der Kunst anheben zu lassen, welches nach rückwärts von der Antike durch die Völkerwanderungs-Barbarei geschieden war. Die Werke dieser letzteren hätte man am liebsten den Prähistorikern überlassen, zumal ja ohnehin vermeintlich hier nordisch-, dort orientalisch-nationale Motive die Hauptrolle darin spielten. Man kann sagen, dafs erst seit de Kossis bahnbrechenden Untersuchungen über die altchristliche Kunst ein wissenschaftliches Interesse und liebevolles Verständnis für die Werke der altchristlichen Antike und des Frühmittelalters datiert. Aber hauptsächlich nur soweit hiefür das Abendland in Betracht kommt; verhältnismäfsig recht gering ist heute noch unsere Kenntnis, oder besser gesagt, unsere Erkenntnis von der byzantinischen Kunst, fast völlig fehlt es an einer Kunstgeschichte des frühmittelalterlichen Orients. An brauchbaren Vorarbeiten wäre zwar manches geleistet. Für Syrien liegen die Werke von de Vogüe seit mehreren Jahrzehnten vor, und es mufs nur http://www.deepdyve.com/assets/images/DeepDyve-Logo-lg.png Byzantinische Zeitschrift de Gruyter

Koptische Kunst.

Byzantinische Zeitschrift , Volume 2 (1) – Jan 1, 1893

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Publisher
de Gruyter
Copyright
Copyright © 2009 Walter de Gruyter
ISSN
0007-7704
eISSN
1864-449X
DOI
10.1515/byzs.1893.2.1.112
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Abstract

Die Denkmäler der Kunst aus den zeitlichen Grenzgebieten zwischen Altertum und Mittelalter haben bisher keine rechte Heimstätte in der Kunstgeschichte finden können. Die klassische Archäologie verleugnete sie, indem sie es für unmöglich bezeichnete, dafs diese in der Regel so wenig anmutenden Gebilde die echten Nachkommen der Schöpfungen eines Phidias oder Polygnot sein könnten. Die neuere Kunstgeschichte hinwiederum war geneigt, etwa mit Karl dem Grofsen ein neues christlichgermanisches Zeitalter der Kunst anheben zu lassen, welches nach rückwärts von der Antike durch die Völkerwanderungs-Barbarei geschieden war. Die Werke dieser letzteren hätte man am liebsten den Prähistorikern überlassen, zumal ja ohnehin vermeintlich hier nordisch-, dort orientalisch-nationale Motive die Hauptrolle darin spielten. Man kann sagen, dafs erst seit de Kossis bahnbrechenden Untersuchungen über die altchristliche Kunst ein wissenschaftliches Interesse und liebevolles Verständnis für die Werke der altchristlichen Antike und des Frühmittelalters datiert. Aber hauptsächlich nur soweit hiefür das Abendland in Betracht kommt; verhältnismäfsig recht gering ist heute noch unsere Kenntnis, oder besser gesagt, unsere Erkenntnis von der byzantinischen Kunst, fast völlig fehlt es an einer Kunstgeschichte des frühmittelalterlichen Orients. An brauchbaren Vorarbeiten wäre zwar manches geleistet. Für Syrien liegen die Werke von de Vogüe seit mehreren Jahrzehnten vor, und es mufs nur

Journal

Byzantinische Zeitschriftde Gruyter

Published: Jan 1, 1893

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