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Die Überlieferung des Asopromans.

Die Überlieferung des Asopromans. Die Überlieferung des Asopromans. Der Asoproman hat in der Literaturgeschichte lange Zeit keinen festen Platz gehabt: aus der Antike wurde er gern nach Byzanz verbannt und von dort an den Orient weitergegeben. Wohl sind der Zusammenhang der überlieferten Texte mit dem antiken Asoproman und die Beziehungen zu anderen Sagenkreisen noch sehr problematisch, aber auf die nächstliegenden Fragen läßt sich schon aus einer einfachen Betrachtung der uns vorliegenden Texte eine klare Antwort gewinnen, wie sie August Hausrath in dem Artikel ,,Fabel" in der Real-Encyclopädie von Pauly-Wissowa VI 1708--1714 gegeben hat. Der Roman zerfallt in drei Teile: Der erste in Samps lokalisierte erzählt in einer eich stets überbietenden folge von Anekdoten in der Art unseres Till Eulenspiegel, wie der durch scharfen Mutterwitz ausgezeichnete Sklave Äsop seinen Herrn, den Philosophen Xanthos, durch allerhand lustige'Streiche, durch Wortverdrehungen und ähnliche ,,philosophische" Scherze äfft und ihn, den Vertreter der professionellen Weisheit, vielfach beschämt; gegen Ende dieses Teils erhebt sich Äsop dadurch, daß er den Samiern in großer Volksversammlung ein Vogelzeichen deutet und dafür endlich seine Freilassung erwirkt, bereits zu der politisch-öffentlichen Bedeutung, die ihn im dritten Teil auszeichnet. Hier spielt er eine Rolle, wie sie die griechische Phantasie den sieben Weisen zuerkennen mochte, als http://www.deepdyve.com/assets/images/DeepDyve-Logo-lg.png Byzantinische Zeitschrift de Gruyter

Die Überlieferung des Asopromans.

Byzantinische Zeitschrift , Volume 19 (2) – Jan 1, 1910

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Publisher
de Gruyter
Copyright
Copyright © 2009 Walter de Gruyter
ISSN
0007-7704
eISSN
1864-449X
DOI
10.1515/byzs.1910.19.2.383
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Abstract

Die Überlieferung des Asopromans. Der Asoproman hat in der Literaturgeschichte lange Zeit keinen festen Platz gehabt: aus der Antike wurde er gern nach Byzanz verbannt und von dort an den Orient weitergegeben. Wohl sind der Zusammenhang der überlieferten Texte mit dem antiken Asoproman und die Beziehungen zu anderen Sagenkreisen noch sehr problematisch, aber auf die nächstliegenden Fragen läßt sich schon aus einer einfachen Betrachtung der uns vorliegenden Texte eine klare Antwort gewinnen, wie sie August Hausrath in dem Artikel ,,Fabel" in der Real-Encyclopädie von Pauly-Wissowa VI 1708--1714 gegeben hat. Der Roman zerfallt in drei Teile: Der erste in Samps lokalisierte erzählt in einer eich stets überbietenden folge von Anekdoten in der Art unseres Till Eulenspiegel, wie der durch scharfen Mutterwitz ausgezeichnete Sklave Äsop seinen Herrn, den Philosophen Xanthos, durch allerhand lustige'Streiche, durch Wortverdrehungen und ähnliche ,,philosophische" Scherze äfft und ihn, den Vertreter der professionellen Weisheit, vielfach beschämt; gegen Ende dieses Teils erhebt sich Äsop dadurch, daß er den Samiern in großer Volksversammlung ein Vogelzeichen deutet und dafür endlich seine Freilassung erwirkt, bereits zu der politisch-öffentlichen Bedeutung, die ihn im dritten Teil auszeichnet. Hier spielt er eine Rolle, wie sie die griechische Phantasie den sieben Weisen zuerkennen mochte, als

Journal

Byzantinische Zeitschriftde Gruyter

Published: Jan 1, 1910

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