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Das immaterielle Kunstwerk. Gert Jonkes Gegenwart der Erinnerung und die romantische Tradition

Das immaterielle Kunstwerk. Gert Jonkes Gegenwart der Erinnerung und die romantische Tradition MARIANNE KESTING Gert Jonke, zweifellos einer der bemerkenswertesten Schriftsteller der gegenwärtigen österreichischen Literatur, hat im Jahre 1965 zunächst unter dem Titel Die Wiederholung des Festes, dann 1977 unter dem Titel Die Gegenwart der Erinnerung eine Erzählung veröffentlicht, welche die seit der Romantik virulente Frage des imaginären, entmaterialisierten Kunstwerks im Zusammenhang mit der Realitätsauffassung der Photographie zum Thema hat. Nebenthemen sind die Zeitlichkeit von Photographie und Kunst, ferner die Frage, welche entmaterialisierenden Verfahren der Literatur zur Verfügung stehen. Eine Inhaltsangabe dieser Erzählung scheint unmöglich, wenngleich die z. T phantastischen Ereignisse ihren internen Fortgang haben. Die Ergebnisse jedoch sind nicht um ihrer selbst willen da, sondern bilden Exempel der Auseinandersetzung. Zunächst geht es um die Photographie. Der Photograph Diabelli plant ein Fest, das die genaue Wiederholung eines Festes sein soll, das im vorausgegangenen Jahr stattfand. Das vorjährige Fest wurde von ihm photographiert, so daß man die Exaktheit der Wiederholung an den neuerlichen Photographien wird feststellen können. Das Ganze ist ein quasi photographisches Experiment eines Photographen, für den Wirklichkeit nur durch den Apparat existiert und Photographie Wirklichkeits- und Lebensersatz ist wie für viele Menschen im Zeitalter der Television. Für die Schwester des Photographen, Johanna, ist die Wiederholung des Festes ein Kinderspiel http://www.deepdyve.com/assets/images/DeepDyve-Logo-lg.png Arcadia - Internationale Zeitschrift für Literaturwissenschaft / International Journal for Literary Studies de Gruyter

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Publisher
de Gruyter
Copyright
Copyright © 2009 Walter de Gruyter
ISSN
0003-7982
eISSN
1613-0642
DOI
10.1515/arca.1993.28.2.131
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Abstract

MARIANNE KESTING Gert Jonke, zweifellos einer der bemerkenswertesten Schriftsteller der gegenwärtigen österreichischen Literatur, hat im Jahre 1965 zunächst unter dem Titel Die Wiederholung des Festes, dann 1977 unter dem Titel Die Gegenwart der Erinnerung eine Erzählung veröffentlicht, welche die seit der Romantik virulente Frage des imaginären, entmaterialisierten Kunstwerks im Zusammenhang mit der Realitätsauffassung der Photographie zum Thema hat. Nebenthemen sind die Zeitlichkeit von Photographie und Kunst, ferner die Frage, welche entmaterialisierenden Verfahren der Literatur zur Verfügung stehen. Eine Inhaltsangabe dieser Erzählung scheint unmöglich, wenngleich die z. T phantastischen Ereignisse ihren internen Fortgang haben. Die Ergebnisse jedoch sind nicht um ihrer selbst willen da, sondern bilden Exempel der Auseinandersetzung. Zunächst geht es um die Photographie. Der Photograph Diabelli plant ein Fest, das die genaue Wiederholung eines Festes sein soll, das im vorausgegangenen Jahr stattfand. Das vorjährige Fest wurde von ihm photographiert, so daß man die Exaktheit der Wiederholung an den neuerlichen Photographien wird feststellen können. Das Ganze ist ein quasi photographisches Experiment eines Photographen, für den Wirklichkeit nur durch den Apparat existiert und Photographie Wirklichkeits- und Lebensersatz ist wie für viele Menschen im Zeitalter der Television. Für die Schwester des Photographen, Johanna, ist die Wiederholung des Festes ein Kinderspiel

Journal

Arcadia - Internationale Zeitschrift für Literaturwissenschaft / International Journal for Literary Studiesde Gruyter

Published: Jan 1, 1993

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