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Cusanus und Schleiermacher

Cusanus und Schleiermacher Assistent Wolfgang Sommer, Berlin 37, Süntelsteig 27 Walter Dreß in dankbarer Verehrung Auf der Schwelle vom Mittelalter zur Neuzeit hat der Kardinal Nikolaus von Kues in seinem alle Wissensgebiete der Zeit umfassenden Denken Impulse ausgelöst, die mehr im Verborgenen und Anonymen, aber doch durch die Jahrhunderte nach seinem Tode in der Geistesgeschichte ihre Wirkungskraft bewiesen haben. Wenn die Stellung und Bedeutung des Cusaners in der Philosophiegeschichte auch recht unterschiedlich beurteilt wird, wobei die jeweilige Sicht und Wertung der Leitgedanken des cusanischen Denkens eine erhebliche Rolle spielt, so ist doch in der neueren Cusanusforschung deutlich geworden, wie das neuzeitliche Denken seit der Renaissance über Giordano Bruno, Leibniz, Descartes, Spinoza, Schelling und Hegel mit den Grundlagen der cusanischen Philosophie zusammenhängt1. Diese Verbindungslinien beruhen nicht auf einem unmittelbaren Aufgreifen und Weiterdenken des cusanischen Gedankengutes, sondern sind nur in vermittelter Gestalt nachweisbar. Der Italiener Giordano Bruno ist der Haupttradent der Philosophie des Kardinals an die deutsche Geistesgeschichte. In Brunos Schriften aber hatte schon jener Umsdimelzungsprozeß des cusanischen Denkens stattgefunden, der aus dem spannungsreichen dialektischen Bezug von Gott und Welt, wie er in den beiden Hauptgedanken von der coincidentia oppositorum und der Lehre von der complicatio und explicatio bei Cusanus erscheint, ein pantheistisches http://www.deepdyve.com/assets/images/DeepDyve-Logo-lg.png Neue Zeitschrift für Systematische Theologie und Religionsphilosophie de Gruyter

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Publisher
de Gruyter
Copyright
Copyright © 2009 Walter de Gruyter
ISSN
0028-3517
eISSN
1612-9520
DOI
10.1515/nzst.1970.12.1.85
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Abstract

Assistent Wolfgang Sommer, Berlin 37, Süntelsteig 27 Walter Dreß in dankbarer Verehrung Auf der Schwelle vom Mittelalter zur Neuzeit hat der Kardinal Nikolaus von Kues in seinem alle Wissensgebiete der Zeit umfassenden Denken Impulse ausgelöst, die mehr im Verborgenen und Anonymen, aber doch durch die Jahrhunderte nach seinem Tode in der Geistesgeschichte ihre Wirkungskraft bewiesen haben. Wenn die Stellung und Bedeutung des Cusaners in der Philosophiegeschichte auch recht unterschiedlich beurteilt wird, wobei die jeweilige Sicht und Wertung der Leitgedanken des cusanischen Denkens eine erhebliche Rolle spielt, so ist doch in der neueren Cusanusforschung deutlich geworden, wie das neuzeitliche Denken seit der Renaissance über Giordano Bruno, Leibniz, Descartes, Spinoza, Schelling und Hegel mit den Grundlagen der cusanischen Philosophie zusammenhängt1. Diese Verbindungslinien beruhen nicht auf einem unmittelbaren Aufgreifen und Weiterdenken des cusanischen Gedankengutes, sondern sind nur in vermittelter Gestalt nachweisbar. Der Italiener Giordano Bruno ist der Haupttradent der Philosophie des Kardinals an die deutsche Geistesgeschichte. In Brunos Schriften aber hatte schon jener Umsdimelzungsprozeß des cusanischen Denkens stattgefunden, der aus dem spannungsreichen dialektischen Bezug von Gott und Welt, wie er in den beiden Hauptgedanken von der coincidentia oppositorum und der Lehre von der complicatio und explicatio bei Cusanus erscheint, ein pantheistisches

Journal

Neue Zeitschrift für Systematische Theologie und Religionsphilosophiede Gruyter

Published: Jan 1, 1970

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