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Juden und Frauen- Objekte "bürgerlicher Verbesserung" im Zeitalter der Aufklärung

Juden und Frauen- Objekte "bürgerlicher Verbesserung" im Zeitalter der Aufklärung MARTIN FRIEDRICH Juden und Frauen - Objekte "bürgerlicher Verbesserung" im Zeitalter der Aufklärung Im Jahr 1781 erschien Christian Wilhelm Dohms Werk,,Ueber die birgerli- che Verbesserung der Juden"'; bis heute viel beachtet als die Programm- schrift der Judenemanzipation.? Elf Jahre spater veroffentlichte Theodor Gottlieb von Hippel seine Schrift "LJber die biirgerliche Verbesserung der Weiber"', ein feministisches Manifest, wie neulich eine zutreffende Cha- rakterisierung lautete.' Der Gleichklang ist in der Literatur schon gelegent- lich beobachtet worden und hat dazu angeregt, die Parallelitdt beider Emanzipationsprozesse zu untersuchen. Steckt dahinter dasselbe Motiv, die autklarerische Zuwendung zu den Benachtelligten?l Besonders Jean Mondot 157 hat das nahegelegt, als er den Bestrebungen um birgerliche Verbesserung der Juden und Weiber eine dritte zugesellte, die die Zusammenstellung be- sonders pikant erscheinen Ia6t: die Bemühungen um eine Wiederein- gliederung der Delinquenten, der Kriminellen in die burgerliche Ge- sellschaft.6 Doch auch die Unterschiede beider Gruppen fallen sofort ins Auge. Ute Frevert kam zu dem Ergebnis, dal3 es "Juden, genauer gesagt: judische Manner, sehr viel schneller und griindlicher als Frauen [schafften], in der bfrgerlich-modemen Gesellschaft FuB zu fassen"'. Das, was Dohm forderte, die Gleichberechtigung der Juden als Staatsbfrger, kam schon im folgenden Jahr durch die Toleranzpatente des 6sterreichischen Kaisers Jo- http://www.deepdyve.com/assets/images/DeepDyve-Logo-lg.png Zeitschrift für Religions- und Geistesgeschichte Brill

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Publisher
Brill
Copyright
© 1998 Koninklijke Brill NV, Leiden, The Netherlands
ISSN
0044-3441
eISSN
1570-0739
DOI
10.1163/157007398X00046
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Abstract

MARTIN FRIEDRICH Juden und Frauen - Objekte "bürgerlicher Verbesserung" im Zeitalter der Aufklärung Im Jahr 1781 erschien Christian Wilhelm Dohms Werk,,Ueber die birgerli- che Verbesserung der Juden"'; bis heute viel beachtet als die Programm- schrift der Judenemanzipation.? Elf Jahre spater veroffentlichte Theodor Gottlieb von Hippel seine Schrift "LJber die biirgerliche Verbesserung der Weiber"', ein feministisches Manifest, wie neulich eine zutreffende Cha- rakterisierung lautete.' Der Gleichklang ist in der Literatur schon gelegent- lich beobachtet worden und hat dazu angeregt, die Parallelitdt beider Emanzipationsprozesse zu untersuchen. Steckt dahinter dasselbe Motiv, die autklarerische Zuwendung zu den Benachtelligten?l Besonders Jean Mondot 157 hat das nahegelegt, als er den Bestrebungen um birgerliche Verbesserung der Juden und Weiber eine dritte zugesellte, die die Zusammenstellung be- sonders pikant erscheinen Ia6t: die Bemühungen um eine Wiederein- gliederung der Delinquenten, der Kriminellen in die burgerliche Ge- sellschaft.6 Doch auch die Unterschiede beider Gruppen fallen sofort ins Auge. Ute Frevert kam zu dem Ergebnis, dal3 es "Juden, genauer gesagt: judische Manner, sehr viel schneller und griindlicher als Frauen [schafften], in der bfrgerlich-modemen Gesellschaft FuB zu fassen"'. Das, was Dohm forderte, die Gleichberechtigung der Juden als Staatsbfrger, kam schon im folgenden Jahr durch die Toleranzpatente des 6sterreichischen Kaisers Jo-

Journal

Zeitschrift für Religions- und GeistesgeschichteBrill

Published: Jan 1, 1998

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