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Josef LIMMER, Konzilien und Synoden im spätantiken Gallien von 314 bis 696 nach Christi Geburt, Teil 1: Chronologische Darstellung; Teil 2: Zusammenschau wichtiger Themenkreise, Peter Lang: Frankfurt am Main 2004. 464; 376 pp.

Josef LIMMER, Konzilien und Synoden im spätantiken Gallien von 314 bis 696 nach Christi Geburt,... 218 Buchbesprechungen tersuchung erlangt. sollte nicht ebenfalls bedacht werden, dass der auf Ausgleich bedachte Typ chalkedonischer Christologie zwar zur sakralisierung eines Reichkirchensystems miss­ braucht werden kann, allerdings strukturell genug machtpolitisches Kritikpotential besitzt - es wird in Chalkedon nicht das definiert, was die rivalisierenden Seiten festhalten und durchsetzen wollen ('sowohl - als auch'), sondern besonders das ausgeschlossen, was kei­ nesfalls geglaubt werden darf ('weder - noch') -, dass sie nicht notwendig zu einer solchen Sakralisierung der jeweiligen Kirchengestalt fuhren muss? Das gilt auch trotz der Tatsache, dass eine ausgleichende Christologie in ihrer neuchalkedonischen Lesart unter justinian den Reichsfrieden garantieren half. Fur den okumenischen Dialog ist die Arbeit von Blaudeau deshalb interessant, weil er (gegen F. Gahbauer) den Anfang der Pentarchietheorie im jahr 535 verortet: Demnach be­ stunde eine Verbindung zwischen (neu)chalkedonischer Ausgleichs-Christologie vustiniani­ scher Provenienz) und einer machtpolitischen Befriedung auf "geo-ekklesiologischer" Ebe­ ne (700; 787). AbschlieiSend bleibt zu hoffen, dass Blaudeaus Aufweis, den Kampf um die Konzilsbe­ schlusse Chalkedons auch machtpolitisch hinsichtlich ihrer Funktionalisierung im Kampf um reichskirchlichen Einfluss mit den daraus resultierenden unterschiedlichen ekklesiolo­ gischen Konzepten deuten zu mussen, die Christologie nicht in Misskredit bringt, geht es dieser doch nicht nur darum, wer die Macht hatte, die eigenen Interessen http://www.deepdyve.com/assets/images/DeepDyve-Logo-lg.png Annuarium Historiae Conciliorum Brill

Josef LIMMER, Konzilien und Synoden im spätantiken Gallien von 314 bis 696 nach Christi Geburt, Teil 1: Chronologische Darstellung; Teil 2: Zusammenschau wichtiger Themenkreise, Peter Lang: Frankfurt am Main 2004. 464; 376 pp.

Annuarium Historiae Conciliorum , Volume 38 (1): 3 – Jan 1, 1

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Publisher
Brill
Copyright
Copyright © Koninklijke Brill NV, Leiden, The Netherlands
ISSN
0003-5157
eISSN
2589-0433
DOI
10.30965/25890433-038-01-90000012
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Abstract

218 Buchbesprechungen tersuchung erlangt. sollte nicht ebenfalls bedacht werden, dass der auf Ausgleich bedachte Typ chalkedonischer Christologie zwar zur sakralisierung eines Reichkirchensystems miss­ braucht werden kann, allerdings strukturell genug machtpolitisches Kritikpotential besitzt - es wird in Chalkedon nicht das definiert, was die rivalisierenden Seiten festhalten und durchsetzen wollen ('sowohl - als auch'), sondern besonders das ausgeschlossen, was kei­ nesfalls geglaubt werden darf ('weder - noch') -, dass sie nicht notwendig zu einer solchen Sakralisierung der jeweiligen Kirchengestalt fuhren muss? Das gilt auch trotz der Tatsache, dass eine ausgleichende Christologie in ihrer neuchalkedonischen Lesart unter justinian den Reichsfrieden garantieren half. Fur den okumenischen Dialog ist die Arbeit von Blaudeau deshalb interessant, weil er (gegen F. Gahbauer) den Anfang der Pentarchietheorie im jahr 535 verortet: Demnach be­ stunde eine Verbindung zwischen (neu)chalkedonischer Ausgleichs-Christologie vustiniani­ scher Provenienz) und einer machtpolitischen Befriedung auf "geo-ekklesiologischer" Ebe­ ne (700; 787). AbschlieiSend bleibt zu hoffen, dass Blaudeaus Aufweis, den Kampf um die Konzilsbe­ schlusse Chalkedons auch machtpolitisch hinsichtlich ihrer Funktionalisierung im Kampf um reichskirchlichen Einfluss mit den daraus resultierenden unterschiedlichen ekklesiolo­ gischen Konzepten deuten zu mussen, die Christologie nicht in Misskredit bringt, geht es dieser doch nicht nur darum, wer die Macht hatte, die eigenen Interessen

Journal

Annuarium Historiae ConciliorumBrill

Published: Jan 1, 1

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