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181 inzwischen verstorbenen Schwager Erhard Seeberger hat knapp 250 Zitate aus der "Systematischen Theologie", den "Religiösen Reden", aus den "Gesammelten Werken" und aus weiteren Aufsdtzen und Reden zusammen- gestellt, so daB sich vier Hauptteile mit zusammen 49 Kapiteln ergeben. Im ersten Hauptteil (Der Mensch der Gegenwart) werden Zitate geboten, die die gegenwartige Situation der Menschheit erhellen sollen und die K. Marx und Fr. Nietzsche z. B. je ein Kapitel einraumen. Im zweiten Teil (Die Tiefe des Geistes) werden Gedanken Tillichs zu Moral, Kunst und Geschichte zusam- mengetragen. Im dritten Hauptteil (Das Sein und der Christus) kommt das zur Sprache, was man traditionell als Theologie bezeichnet, wahrend der vierte Hauptteil (Das gbttliche Ja) Hilfen zur Existenzbewdltigung im Sinne des "Neuen Seins" geben will und die traditionellen Themen Siinde und Gnade, Kirche und Reich Gottes deutet. Vorangestellt ist jedem Kapitel ein meditatives Stuck, vornehmlich aus den "Religiosen Reden", ihm folgen drei bis sechs Abschnitte, die haufig aus dem gleichen Werk (im ersten Hauptteil besonders aus "Mut zum Sein") stammen. Eine Angabe uber die Entstehungszeit und ein Stellennachweis sind jedem Abschnitt angefugt. Das Brevier wird durch ein 223 Titel umfassendes Stichwortverzeichnis abgeschlossen, das von Abgrund uber das Damonische, Fortschritt, Latente Kirche und Utopie bis Zynismus und von Augustin uber Feuerbach, Picasso und Watteau bis Zarathustra reicht - ein h6chst hilfreicher Schlilssel zur Benutzung des Buches als Brevier, da er zum Blattern und Nachschlagen anregt, zum Lesen und Nachdenken wie in einem Brevier im klassischen Sinn. Rainer Haas Buchbesprechungen J. Sperna Weiland : Orientierung - Neue Wege in der Theologie, Furche- Verlag, Hamburg 1968, 231 pp. Der niederlandische Historiker hat sich die Aufgabe gestellt, theologische Fragen der Gegenwart in einer berichtenden Ubersicht darzustellen. Er tut das in einer Dreiteilung. Der erste Teil des Buches stellt die Beschreibung der geistigen Landschaft dar, die durch Saekularisation, auch durch Saekula- rismus gepragt ist. Der zweite Teil nennt die "Kundschafter" in dieser veranderten Landschaft, unter ihnen Paul Tillich, Rudolf Bultmann, Dietrich Bonhoeffer, etwas kurzer gefaBt dann neben anderen John A. T. Robinson, Paul van Buren, Harvey E. Cox, Dorothea Solle. Diese "Kundschafter" aus den verschiedenen Landern und Raumen in der veranderten Landschaft sind somit alle zum protestantischen Bereich goh6rig. Der dritte Teil des Buches wird von dem Verfasser schlieBlich als der "Anfang einer Landkarte" ge- zeichnet, d. h. einer neuen Orientierungshilfe. J. Sperna Weiland will die Veranderungen der Landschaft, die Anliegen der genannten und ihre Neuan- satze verstandlich machen. Er geht davon aus, dal3 die von alter Theologie Bestimmten hbren sollen, daB es allen Gruppen doch um "die Gestaltwerdung Christi in der Welt" geht. (S. 7). In der Zahl der in den vergangenen Jahren vermehrt erschienenen Darstel- lungen der neuen Theologie, die damit selbst schon historisiert wird, sagt das Buch von Weiland Wichtiges in verstandlicher Sprache aus. Angesichts der Kiirze der Darstellung geht es dabei nicht ohne skizzenhafte Ausfiihrung einzelner Zuge ab. Das aus dem Niederlandischen ubersetzte Buch leistet den Dienst, in die Problematik einzuf3hren. Wilhelm Kahle
Zeitschrift für Religions- und Geistesgeschichte – Brill
Published: Jan 1, 1970
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