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Über die religiöse Wirkung von Klängen

Über die religiöse Wirkung von Klängen Über die religiöse Wirkung von Klängen Phänomenologische und psychoanalytische Zugänge Von HANS-GÜNTER HEIMBROCK 1. Kldnge: Religiose Phinornene in sikularen Alltagskulturen 1.1. Ehe Menschen Worte verstehen, vernehmen sie Klange. Diese sind an- thropologische Urerfahrungen, denkt man z.B. an das Horen des mutterli- chen Herzschlages als eine der friihesten sinnlichen Wahrnehmungen des Embryos'. Parallel dazu spricht viel fur die kultur- und religionsgeschicht- liche These, daf3 Menschen im Umgang mit dem heiligen Wort anfanglich re- ligioses Erleben mit dessen Klang verbanden. Auch Trommelklange des Scha- manen und der Schall des Gongs gehoren zu den kulturgeschichtlich fr3hcstcn Klangphanomenen. Tone und Klange haben im kultischen Leben aller bekannten Ethnien einen bedeutsamen Platz, weil sie als Moglichkeit und Mittel galten, "einer h6heren Wirklichkeit teilhaftig zu werden"2. Ja, Klange wurden als Trager magisch-sch6pferischer Kraft des Gottlichen erfah- ren.3 Und dies hat offensichtlich insbesondere mit der Anschauung uber ihre Ursprunge und Wirkungen zu tun. Nicht nur im Schamanismus wird dem Klang magische Wirkkraft zur Vermittlung unserer Wirklichkeit mit der Wirklichkeit der Gotter zugeschrieben. Es gehort zum mythologischen Wis- sen alter und neuer Kulturen, daB Klange besondere Macht iiber Menschen und Gotter haben, machtige Klange gelten deshalb als hellige Klange. Weite Verbreitung klanglicher und musikalischer Phanomene ist http://www.deepdyve.com/assets/images/DeepDyve-Logo-lg.png Archive for the Psychology of Religion Brill

Über die religiöse Wirkung von Klängen

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References (5)

Publisher
Brill
Copyright
© 1997 Koninklijke Brill NV, Leiden, The Netherlands
ISSN
0084-6724
eISSN
1573-6121
DOI
10.1163/157361297X00081
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Abstract

Über die religiöse Wirkung von Klängen Phänomenologische und psychoanalytische Zugänge Von HANS-GÜNTER HEIMBROCK 1. Kldnge: Religiose Phinornene in sikularen Alltagskulturen 1.1. Ehe Menschen Worte verstehen, vernehmen sie Klange. Diese sind an- thropologische Urerfahrungen, denkt man z.B. an das Horen des mutterli- chen Herzschlages als eine der friihesten sinnlichen Wahrnehmungen des Embryos'. Parallel dazu spricht viel fur die kultur- und religionsgeschicht- liche These, daf3 Menschen im Umgang mit dem heiligen Wort anfanglich re- ligioses Erleben mit dessen Klang verbanden. Auch Trommelklange des Scha- manen und der Schall des Gongs gehoren zu den kulturgeschichtlich fr3hcstcn Klangphanomenen. Tone und Klange haben im kultischen Leben aller bekannten Ethnien einen bedeutsamen Platz, weil sie als Moglichkeit und Mittel galten, "einer h6heren Wirklichkeit teilhaftig zu werden"2. Ja, Klange wurden als Trager magisch-sch6pferischer Kraft des Gottlichen erfah- ren.3 Und dies hat offensichtlich insbesondere mit der Anschauung uber ihre Ursprunge und Wirkungen zu tun. Nicht nur im Schamanismus wird dem Klang magische Wirkkraft zur Vermittlung unserer Wirklichkeit mit der Wirklichkeit der Gotter zugeschrieben. Es gehort zum mythologischen Wis- sen alter und neuer Kulturen, daB Klange besondere Macht iiber Menschen und Gotter haben, machtige Klange gelten deshalb als hellige Klange. Weite Verbreitung klanglicher und musikalischer Phanomene ist

Journal

Archive for the Psychology of ReligionBrill

Published: Jan 1, 1997

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