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Aurobindo

Aurobindo WOLFGANG GANTKE Aurobindo Ein neo-hinduistischer Denker zwischen Tradition und Moderne* I. Vorblick Neben Mahatma Gandhi ist Sri Aurobindo Ghosh, den ich im fol- genden nur kurz als Aurobindo bezeichnen werde, sicherlich eine der farbigsten Persbnlichkeiten und profundesten Denker des Neo- Hinduismus. Aurobindos Leben und Werk sind in vielerlei Hinsicht aul3ergewohnlich, wie schon allein eine Aufzahlung seiner unterschied- lichen Tatigkeiten und der damit verbundenen verschiedenen "Rol- len" beweist: Sekretar des Maharaja von Baroda, Professor, Revolu- tiondr, Publizist, Politiker, Philosoph, Psychologe, Dichter, Mystiker, Seher und Utopist. Wahrend der friihe Aurobindo als einer der leidenschaftlichsten religios motivierten Nationalisten der indischen UnabhAngigkeits- bewegung bezeichnet werden kann, entwickelt sich der spate Aurobindo zu einem Universalisten, der von sich selbst behauptet, mit seinem ,,Integralen Yoga" alle religiosen Traditionen überwunden und uber- boten zu haben. Seine Stellung zwischen Tradition und Moderne, zwischen 6stlichem und westlichem Denken, zwischen "religioser Reform" und "politischem Erwachen" ist geradezu exemplarisch fiir die neo-hinduistischen Denker des nationalen Unabhangigkeitskampfes. Gerade das Beispiel Aurobindos zeigt eindrucksvoll, wie eng das Streben nach nationaler Unabhangigkeit im neo-hinduistischen Kontext mit dem Bemfhen um religiose Unabhangigkeit und der Neubesinnung auf die eigene religiose Tradition zusammenhangt. Viele der vom jungen Aurobindo in einem nationalen Kontext entwickelten Ideen finden http://www.deepdyve.com/assets/images/DeepDyve-Logo-lg.png Zeitschrift für Religions- und Geistesgeschichte Brill

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Publisher
Brill
Copyright
© 1996 Koninklijke Brill NV, Leiden, The Netherlands
ISSN
0044-3441
eISSN
1570-0739
DOI
10.1163/157007396X00192
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Abstract

WOLFGANG GANTKE Aurobindo Ein neo-hinduistischer Denker zwischen Tradition und Moderne* I. Vorblick Neben Mahatma Gandhi ist Sri Aurobindo Ghosh, den ich im fol- genden nur kurz als Aurobindo bezeichnen werde, sicherlich eine der farbigsten Persbnlichkeiten und profundesten Denker des Neo- Hinduismus. Aurobindos Leben und Werk sind in vielerlei Hinsicht aul3ergewohnlich, wie schon allein eine Aufzahlung seiner unterschied- lichen Tatigkeiten und der damit verbundenen verschiedenen "Rol- len" beweist: Sekretar des Maharaja von Baroda, Professor, Revolu- tiondr, Publizist, Politiker, Philosoph, Psychologe, Dichter, Mystiker, Seher und Utopist. Wahrend der friihe Aurobindo als einer der leidenschaftlichsten religios motivierten Nationalisten der indischen UnabhAngigkeits- bewegung bezeichnet werden kann, entwickelt sich der spate Aurobindo zu einem Universalisten, der von sich selbst behauptet, mit seinem ,,Integralen Yoga" alle religiosen Traditionen überwunden und uber- boten zu haben. Seine Stellung zwischen Tradition und Moderne, zwischen 6stlichem und westlichem Denken, zwischen "religioser Reform" und "politischem Erwachen" ist geradezu exemplarisch fiir die neo-hinduistischen Denker des nationalen Unabhangigkeitskampfes. Gerade das Beispiel Aurobindos zeigt eindrucksvoll, wie eng das Streben nach nationaler Unabhangigkeit im neo-hinduistischen Kontext mit dem Bemfhen um religiose Unabhangigkeit und der Neubesinnung auf die eigene religiose Tradition zusammenhangt. Viele der vom jungen Aurobindo in einem nationalen Kontext entwickelten Ideen finden

Journal

Zeitschrift für Religions- und GeistesgeschichteBrill

Published: Jan 1, 1996

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