TY - JOUR AU - Spoerhase, Carlos AB - CARLOS SPOERHASE 1. Problemhorizont Der von William K. Wimsatt und Monroe C. Beardsley geprägte Begriff des intentionalen Fehlschlusses (»intentional fallacy«),1 dessen erfolgreiche Karriere mittlerweile bis in germanistische Einführungswerke verläuft,2 steht im englischen Sprachraum am Anfang einer umfangreichen Diskussion zur Rolle von Intentionen in literaturwissenschaftlichen Interpretationen. Im deutschen Sprachraum ist eine systematische Auseinandersetzung mit der angloamerikanischen Intentionalismusdebatte allerdings lange unterblieben: Hier wurde die Debatte erstmals 1983 in einem Aufsatz von Lutz Danneberg und Hans-Harald Müller umfassend und kritisch gesichtet.3 Die Intentionalismusdebatte schien wenigstens während der Konjunktur strukturalistischer und poststrukturalistischer Literaturtheorien eindeutig zu Gunsten einer intentionalismuskritischen Position entschieden.4 Im Laufe des letzten Jahrzehnts hat sich im Kontext einer intensivierten analytischen Debatte in der Literaturtheorie aber die intentionalistische Position wieder konsolidiert.5 Vgl. zur Theorie der »intentional fallacy« unter anderem Dickie und Wilson 1995, Carroll 1997, Shusterman 1997, Iseminger 1998, Birke/Butter 2004. Fricke/Zymner 1993, 257. Die repräsentativsten Darstellungen der Intentionalismusdebatte seit dem Forschungsüberblick von Danneberg und Müller 1983 finden sich bei Stecker 2003, Kap. 2, Livingston 2005, Kap. 6, Davies 2006a, Kap. 5 (vgl. auch die Sammelbände von Iseminger 1992, Margolis/Rockmore 2000). Vgl. für Auflistungen der gegenwärtigen theoretischen Optionen weiterhin Gibbs 1999, 234­272, New 1999, 96­107, Stecker 2001, Livingston 2003, Martel 2005, TI - Hypothetischer Intentionalismus. Rekonstruktion und Kritik JF - Journal of Literary Theory DO - 10.1515/JLT.2007.006 DA - 2007-08-21 UR - https://www.deepdyve.com/lp/de-gruyter/hypothetischer-intentionalismus-rekonstruktion-und-kritik-rLlnvDIcio SP - 81 EP - 110 VL - 1 IS - 1 DP - DeepDyve ER -