TY - JOUR AU - Bauer, Friedrich L. AB - HISTORISCHE NOTIZEN / ERICH HÜTTENHAIN: ENTZIFFERUNG 1939−1945 Erich Hüttenhain: Entzifferung 1939–1945 Friedrich L. Bauer Die Rolle der Mathematik in der Kryptologie ,,L’ art de dechiffrer est un des plus grands échantillons de l’esprit humain“ schrieb Gottfried Wil- helm Leibniz nach 1697, als er den von John Wallis entzifferten Brief eines französischen Gesandten zugespielt bekam. Er mußte es wissen, war er doch zeitlebens daran interessiert, es den Erfolgen seines Zeitgenossen gleichzutun. Leibniz rechnet die Kryptographie und Kryptanalysis zur ,,ars inveniendi“ und sucht dementsprechend, wobei er nicht der Einzige war, nach festen Regeln zur unberufenen Entzifferung. Wallis widerspricht ihm darin aufgrund seiner größeren Erfahrung. Leibniz charakterisiert jedoch durchaus richtig die Qualifikation eines Entzifferers durch Sprachkenntnisse einerseits, durch Sinn für Rechnen und Algebra andererseits. Das galt auch nach 250 Jahren noch, wurde aber nicht immer gebührend beachtet. Nach den Zeiten von Leibniz (1646– 1716) und Wallis (1616–1703) ließ das Interesse der Mathematiker an Geheimschriften spürbar nach. In den Entzifferungsbüros der ersten Hälfte des 20. Jahrhunderts waren zahlenmäßig mehr Philo- logen als Mathematiker tätig, und erst recht war es in den Führungspositionen so. Das spiegelt sich auch in den Verfassern von kryptographischen Lehrbüchern vor 1950 wider: Andreas Figl, Luigi Sacco, William Frederick Friedman, TI - Erich Hüttenhain: Entzifferung 1939–1945 JF - Informatik-Spektrum DO - 10.1007/s00287-008-0242-4 DA - 2008-04-15 UR - https://www.deepdyve.com/lp/springer-journals/erich-h-ttenhain-entzifferung-1939-1945-9toFw9qQSu SP - 249 EP - 261 VL - 31 IS - 3 DP - DeepDyve ER -