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Die weltanschauliche Krise des Neuen Reiches

Die weltanschauliche Krise des Neuen Reiches L. Käkosy : Die weltanschauliche Krise des Neuen Reiches 35 1973] Prophezeiung des Djedi, nur der künftige Hohepriester von Heliopolis könne die jpwt für König Cheops heranschaffen. So gewinnen wir vielleicht eine weitere Pointe der Erzählung. Cheops ge- hört ja einer Umbruchszeit an - mehrere seiner Söhne tragen Re-Xamen, aber der große, auch die Architektur erfassende Durchbruch des Sonnenglaubens scheint sich erst unmittelbar nach ihm zu'vollziehen'^I)ie für ein solares Jenseits bestimmten jpwt des Thot bleiben ihm ohne die Hilfe der zukünftigen Re-Könige unerreichbar. Diese irdischen jpwt befinden sich in Heliopolis, in einem sjptj („zur Prüfung gehörend'') ge- nannten Raum. Dabei handelt es sich gewiß nicht um ein bloßes „Inventar"14, sondern abermals um das Jenseits; sjjaw scheint der Name des ältesten Jenseitsbuches zu sein (Lehre fü r Merikare) ^ und sjp ist ein wichtiger Begriff in den Unterweltsbüchern des Neuen Reiches - einerseits fü r die „Überprüfung " des jenseitigen Leibes auf seine Unversehrtheit, andererseits für die peinliche „Prüfung " der Verdammten. Jenseitige „Prüfungen" dieser Art werden wir kaum der Zeit des Cheops unterstellen dürfen. Wieder (vgl. das oben zu Thot Gesagte) schöpft der Papyrus Westcar offenbar aus der Gedankenwelt der Ersten Zwischenzeit/12. Dynastie. Aber zumindest weiß er noch um http://www.deepdyve.com/assets/images/DeepDyve-Logo-lg.png Zs für Ägypt. Sprache und Altertumskunde de Gruyter

Die weltanschauliche Krise des Neuen Reiches

Kakosy, Läszlo
Zs für Ägypt. Sprache und Altertumskunde , Volume 99 (2): 7 – Jan 1, 1973
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Publisher
de Gruyter
Copyright
© 2014 Akademie Verlag GmbH, Markgrafenstr. 12-14, 10969 Berlin.
ISSN
2196-713X
eISSN
2196-713X
DOI
10.1524/zaes.1973.99.2.35
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Abstract

L. Käkosy : Die weltanschauliche Krise des Neuen Reiches 35 1973] Prophezeiung des Djedi, nur der künftige Hohepriester von Heliopolis könne die jpwt für König Cheops heranschaffen. So gewinnen wir vielleicht eine weitere Pointe der Erzählung. Cheops ge- hört ja einer Umbruchszeit an - mehrere seiner Söhne tragen Re-Xamen, aber der große, auch die Architektur erfassende Durchbruch des Sonnenglaubens scheint sich erst unmittelbar nach ihm zu'vollziehen'^I)ie für ein solares Jenseits bestimmten jpwt des Thot bleiben ihm ohne die Hilfe der zukünftigen Re-Könige unerreichbar. Diese irdischen jpwt befinden sich in Heliopolis, in einem sjptj („zur Prüfung gehörend'') ge- nannten Raum. Dabei handelt es sich gewiß nicht um ein bloßes „Inventar"14, sondern abermals um das Jenseits; sjjaw scheint der Name des ältesten Jenseitsbuches zu sein (Lehre fü r Merikare) ^ und sjp ist ein wichtiger Begriff in den Unterweltsbüchern des Neuen Reiches - einerseits fü r die „Überprüfung " des jenseitigen Leibes auf seine Unversehrtheit, andererseits für die peinliche „Prüfung " der Verdammten. Jenseitige „Prüfungen" dieser Art werden wir kaum der Zeit des Cheops unterstellen dürfen. Wieder (vgl. das oben zu Thot Gesagte) schöpft der Papyrus Westcar offenbar aus der Gedankenwelt der Ersten Zwischenzeit/12. Dynastie. Aber zumindest weiß er noch um

Journal

Zs für Ägypt. Sprache und Altertumskunde – de Gruyter

Published: Jan 1, 1973

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