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Platos Wort zu Seele und Unsterblichkeit. Erwägungen zur Verabschiedung eines theologischen Vorurteils

Platos Wort zu Seele und Unsterblichkeit. Erwägungen zur Verabschiedung eines theologischen... Platos Wort zu Seele und Unsterblichkeit Erwägungen zur Verabschiedung eines theologischen Vorurteils Prof. Dr. Jörg B a u r , Hofrat Beisele Straße 19, 8132 Tutzing I. Es bedurfte in den letzten zehn Jahren weder der Originalität noch gar des Mutes, die von den Wortführern der deutschsprachigen evangelischen Theologie der Zwanziger Jahre dieses Jahrhunderts ausgegangenen Entscheidungen, Urteile, Anweisungen und Stimmungen zu bestreiten und nahezu kanonisch Gewordenes zur erneuten Erörterung in den fließenden Prozeß zurückzuholen. Wenn der Blick nicht trügt, erreichte die Abfolge der Retraktationen jedoch nicht, jedenfalls noch nicht jene verdichtete Aversion, die sich nach dem l. Weltkrieg gegen das platonische Seelenverständnis und gegen das Wort von der »Unsterblichkeit« richtete. Im Gegenteil, die Wendung zum Hiesigen und Zukünftigen, zum Gesellschaftlichen und Empirischen kontinuierte und verstärkte die von den Vätern überkommene abweisende Geste. Die Argumente, in denen sich diese Haltung ausspricht, verrieten und verraten allerdings nur eine sehr begrenzte Kenntnis des Abgelehnten. Das Christentum habe sich in seiner Tradition sehr zum eigenen Schaden mit dem platonischen Menschenbild verbunden, wobei es die Trennung der Wirklichkeit in Geistiges und Leibhaftes, in Unsichtbares und Sichtbares, in Idee und Erscheinung erbte, auf die Spaltung des Menschen in Geistseele und Körper, in Wertvolles und http://www.deepdyve.com/assets/images/DeepDyve-Logo-lg.png Neue Zeitschrift für Systematische Theologie und Religionsphilosophie de Gruyter

Platos Wort zu Seele und Unsterblichkeit. Erwägungen zur Verabschiedung eines theologischen Vorurteils

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Publisher
de Gruyter
Copyright
Copyright © 2009 Walter de Gruyter
ISSN
0028-3517
eISSN
1612-9520
DOI
10.1515/nzst.1976.18.2.173
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Abstract

Platos Wort zu Seele und Unsterblichkeit Erwägungen zur Verabschiedung eines theologischen Vorurteils Prof. Dr. Jörg B a u r , Hofrat Beisele Straße 19, 8132 Tutzing I. Es bedurfte in den letzten zehn Jahren weder der Originalität noch gar des Mutes, die von den Wortführern der deutschsprachigen evangelischen Theologie der Zwanziger Jahre dieses Jahrhunderts ausgegangenen Entscheidungen, Urteile, Anweisungen und Stimmungen zu bestreiten und nahezu kanonisch Gewordenes zur erneuten Erörterung in den fließenden Prozeß zurückzuholen. Wenn der Blick nicht trügt, erreichte die Abfolge der Retraktationen jedoch nicht, jedenfalls noch nicht jene verdichtete Aversion, die sich nach dem l. Weltkrieg gegen das platonische Seelenverständnis und gegen das Wort von der »Unsterblichkeit« richtete. Im Gegenteil, die Wendung zum Hiesigen und Zukünftigen, zum Gesellschaftlichen und Empirischen kontinuierte und verstärkte die von den Vätern überkommene abweisende Geste. Die Argumente, in denen sich diese Haltung ausspricht, verrieten und verraten allerdings nur eine sehr begrenzte Kenntnis des Abgelehnten. Das Christentum habe sich in seiner Tradition sehr zum eigenen Schaden mit dem platonischen Menschenbild verbunden, wobei es die Trennung der Wirklichkeit in Geistiges und Leibhaftes, in Unsichtbares und Sichtbares, in Idee und Erscheinung erbte, auf die Spaltung des Menschen in Geistseele und Körper, in Wertvolles und

Journal

Neue Zeitschrift für Systematische Theologie und Religionsphilosophiede Gruyter

Published: Jan 1, 1976

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