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Die Person als Zweck an sich

Die Person als Zweck an sich von W. P. Mendon£a, Frankfurt/Main Was ist ein Zweck an sich? Und warum (oder in welchem Sinne) sind Personen Zwecke des Handelns? Das sind die Hauptfragen einer Interpretation des kategorischen Imperativs in seiner zweiten Formulierung bei Kant: ,,Handle so, daß du die Menschheit, sowohl in deiner Person, als in der Person eines jeden ändern jederzeit zugleich als Zweck, niemals bloß als Mittel brauchst"1 Hätten wir es dabei lediglich mit Zwecken zu tun, wie wir sie normalerweise verstehen, dann wäre dieser Imperativ bloß hypothetisch, also nicht kategorisch. Er würde dann nur eine Aussage über Sachverhalte abgeben, die wir im Blick auf die Realisierung eines umfassenderen Zwecks, etwa der Glückseligkeit (d. h. des eigenen persönlichen Glücks), herbeizuführen versuchen sollten. Solche Zwecke lassen sich aber offensichtlich nicht bestimmen unabhängig von den konkreten Lebensmöglichkeiten, Hoffnungen und Erwartungen derjenigen, für welche die Aussage gemacht wird. Dabei handelt es sich um relative Zwecke, die in bezug auf die konkrete Biographie der einzelnen Personen zu verstehen sind. Eine Person als solche ist aber nach Kant kein relativer Zweck. Sie ,,existiert nicht bloß als Mittel zum beliebigen Gebrauche für diesen oder jenen Willen, sondern muß in allen seinen, sowohl auf sich selbst, als auch auf andere http://www.deepdyve.com/assets/images/DeepDyve-Logo-lg.png Kant-Studien de Gruyter

Die Person als Zweck an sich

Kant-Studien , Volume 84 (2) – Jan 1, 1993

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Publisher
de Gruyter
Copyright
Copyright © 2009 Walter de Gruyter
ISSN
0022-8877
eISSN
1613-1134
DOI
10.1515/kant.1993.84.2.167
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Abstract

von W. P. Mendon£a, Frankfurt/Main Was ist ein Zweck an sich? Und warum (oder in welchem Sinne) sind Personen Zwecke des Handelns? Das sind die Hauptfragen einer Interpretation des kategorischen Imperativs in seiner zweiten Formulierung bei Kant: ,,Handle so, daß du die Menschheit, sowohl in deiner Person, als in der Person eines jeden ändern jederzeit zugleich als Zweck, niemals bloß als Mittel brauchst"1 Hätten wir es dabei lediglich mit Zwecken zu tun, wie wir sie normalerweise verstehen, dann wäre dieser Imperativ bloß hypothetisch, also nicht kategorisch. Er würde dann nur eine Aussage über Sachverhalte abgeben, die wir im Blick auf die Realisierung eines umfassenderen Zwecks, etwa der Glückseligkeit (d. h. des eigenen persönlichen Glücks), herbeizuführen versuchen sollten. Solche Zwecke lassen sich aber offensichtlich nicht bestimmen unabhängig von den konkreten Lebensmöglichkeiten, Hoffnungen und Erwartungen derjenigen, für welche die Aussage gemacht wird. Dabei handelt es sich um relative Zwecke, die in bezug auf die konkrete Biographie der einzelnen Personen zu verstehen sind. Eine Person als solche ist aber nach Kant kein relativer Zweck. Sie ,,existiert nicht bloß als Mittel zum beliebigen Gebrauche für diesen oder jenen Willen, sondern muß in allen seinen, sowohl auf sich selbst, als auch auf andere

Journal

Kant-Studiende Gruyter

Published: Jan 1, 1993

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