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Translatio maris. Zur Übersetzung von Geographien bei Jules Verne

Translatio maris. Zur Übersetzung von Geographien bei Jules Verne Translatio maris. Zur Übersetz ung von Geographien bei Jules Verne FEDERICO ITALIANO Das Hauptwerk von Jules Verne, Vingt mille lieues sous les mers (1869-1870), darf als paradigmatische Figuration des Globalen betrachtet und in diesem Sinne als mächtige Übersetzung von Geographien gelesen werden. Denn Verne wies mit seinem submarinen Roman auf die »liquid modernity« (Bauman 2000) der späteren Globalisierung voraus. Das Nautilus-Motto, >mobilis in mobile<, das die besondere Eigenschaft des U-Bootes, sich im Flüssigen bewegen zu können, betont, präfiguriert den heutigen transnationalen Waren-, Personen- und Kommunikationsfluss (Palano 2004: 29-30). Der anarchistische Traum Nemos' konstruiert jedoch auch einen Wissensraum, einen »Gedächtnisraum«, der beweglich ist, »ein[en] Ort des Hin (etwas geht fort) und des Her (es kommt zurück), des Hinab- und Hinaufsteigens« (De Certeau 2005: 133). In meiner Lektüre möchte ich aufzeigen, wie dieses Hinab- und Hinaufsteigen in Vernes Vingt mille lieues sous les mers nicht nur einer ré-écriture des homerischen See-Epos gleicht, sondern auch einem Übersetzungsprozess, der Elemente und Strukturen der soliden Welt in das Flüssige einkerbt und re-territorialisiert. I. Geographie der Übersetzung und Übersetzung von Geographien I.1. Übersetzung, translatio, Translation Von Homi Bhabhas Konzeptualisierung eines metaphorischen »Dritten Raumes« (1994) bis zu den »translation zone[s]« von Emily Apter (2006) haben http://www.deepdyve.com/assets/images/DeepDyve-Logo-lg.png Zeitschrift für Kulturwissenschaft de Gruyter

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Publisher
de Gruyter
Copyright
Copyright © 2012 by the
ISSN
2197-9103
eISSN
2197-9111
DOI
10.14361/zfk.2012.0205
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Abstract

Translatio maris. Zur Übersetz ung von Geographien bei Jules Verne FEDERICO ITALIANO Das Hauptwerk von Jules Verne, Vingt mille lieues sous les mers (1869-1870), darf als paradigmatische Figuration des Globalen betrachtet und in diesem Sinne als mächtige Übersetzung von Geographien gelesen werden. Denn Verne wies mit seinem submarinen Roman auf die »liquid modernity« (Bauman 2000) der späteren Globalisierung voraus. Das Nautilus-Motto, >mobilis in mobile<, das die besondere Eigenschaft des U-Bootes, sich im Flüssigen bewegen zu können, betont, präfiguriert den heutigen transnationalen Waren-, Personen- und Kommunikationsfluss (Palano 2004: 29-30). Der anarchistische Traum Nemos' konstruiert jedoch auch einen Wissensraum, einen »Gedächtnisraum«, der beweglich ist, »ein[en] Ort des Hin (etwas geht fort) und des Her (es kommt zurück), des Hinab- und Hinaufsteigens« (De Certeau 2005: 133). In meiner Lektüre möchte ich aufzeigen, wie dieses Hinab- und Hinaufsteigen in Vernes Vingt mille lieues sous les mers nicht nur einer ré-écriture des homerischen See-Epos gleicht, sondern auch einem Übersetzungsprozess, der Elemente und Strukturen der soliden Welt in das Flüssige einkerbt und re-territorialisiert. I. Geographie der Übersetzung und Übersetzung von Geographien I.1. Übersetzung, translatio, Translation Von Homi Bhabhas Konzeptualisierung eines metaphorischen »Dritten Raumes« (1994) bis zu den »translation zone[s]« von Emily Apter (2006) haben

Journal

Zeitschrift für Kulturwissenschaftde Gruyter

Published: Dec 1, 2012

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