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WOZU KÖNNTE MORAL GUT SEIN? ODER KANT, DAS GEFANGENENDILEMMA UND DIE KLUGHEIT

WOZU KÖNNTE MORAL GUT SEIN? ODER KANT, DAS GEFANGENENDILEMMA UND DIE KLUGHEIT WOZU KÖNNTE MORAL GUT SEIN? ODER KANT, DAS GEFANGENENDILEMMA UND DIE KLUGHEIT Rainer HEGSELMANN Universität Essen O. PR.4:ZISIERUNG DER FRAGESTELLUNG Die Frage "Wozu könnte Moral gut sein?" ist vage und wenig präzise. Einen genaueren Sinn bekommt sie erst dann, wenn zwei Vorfragen hinreichend genau beantwortet sind, die zum einen das zugrunde­ gelegte Moralverständnis , zum anderen die Bedeutung des Prädikats" x ist gut" betreffen. In Beantwortung der ersten Vorfrage möchte ich drei Konzessionen an KANT machen: (a) Jedenfalls in manchen Situationen verspüren wir ein Gefühl der Verpflichtetheit auf eine gewisse Verallgemeinerbarkeit derjenigen subjektiven Grundsätze - im folgenden in Anlehnung an KANT auch "Maximen" genannt - von denen unser Handeln geleitet werden könnte. Auf die Verpflichtung zur Verallgemeinerbarkeit spielen wir lebensweltlich an, wenn wir uns selbst oder anderen sagen: "Und wenn das jeder täte !?" Die Verpflichtung auf Verallgemeinerbarkeit kann man dahingegend charakterisieren, daß wir wollen können müssen, daß nicht nur wir persönlich, sondern jedermann sich in seinem Handeln von dieser Maxime leiten ließe. KANT formuliert diese Verpflichtung im Rahmen seines kategorischen Imperativs so: "Handle jederzeit nach derjenigen Maxime, deren Allgemeinheit als Gesetzes du zugleich wollen kannst". 1 In dieser Verpflichtung auf *Ich danke Hartmut Kliemt und Werner Raub für http://www.deepdyve.com/assets/images/DeepDyve-Logo-lg.png Grazer Philosophische Studien Brill

WOZU KÖNNTE MORAL GUT SEIN? ODER KANT, DAS GEFANGENENDILEMMA UND DIE KLUGHEIT

Grazer Philosophische Studien , Volume 31 (1): 28 – Aug 13, 1988

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Publisher
Brill
Copyright
Copyright © Koninklijke Brill NV, Leiden, The Netherlands
ISSN
0165-9227
eISSN
1875-6735
DOI
10.1163/18756735-90000346
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Abstract

WOZU KÖNNTE MORAL GUT SEIN? ODER KANT, DAS GEFANGENENDILEMMA UND DIE KLUGHEIT Rainer HEGSELMANN Universität Essen O. PR.4:ZISIERUNG DER FRAGESTELLUNG Die Frage "Wozu könnte Moral gut sein?" ist vage und wenig präzise. Einen genaueren Sinn bekommt sie erst dann, wenn zwei Vorfragen hinreichend genau beantwortet sind, die zum einen das zugrunde­ gelegte Moralverständnis , zum anderen die Bedeutung des Prädikats" x ist gut" betreffen. In Beantwortung der ersten Vorfrage möchte ich drei Konzessionen an KANT machen: (a) Jedenfalls in manchen Situationen verspüren wir ein Gefühl der Verpflichtetheit auf eine gewisse Verallgemeinerbarkeit derjenigen subjektiven Grundsätze - im folgenden in Anlehnung an KANT auch "Maximen" genannt - von denen unser Handeln geleitet werden könnte. Auf die Verpflichtung zur Verallgemeinerbarkeit spielen wir lebensweltlich an, wenn wir uns selbst oder anderen sagen: "Und wenn das jeder täte !?" Die Verpflichtung auf Verallgemeinerbarkeit kann man dahingegend charakterisieren, daß wir wollen können müssen, daß nicht nur wir persönlich, sondern jedermann sich in seinem Handeln von dieser Maxime leiten ließe. KANT formuliert diese Verpflichtung im Rahmen seines kategorischen Imperativs so: "Handle jederzeit nach derjenigen Maxime, deren Allgemeinheit als Gesetzes du zugleich wollen kannst". 1 In dieser Verpflichtung auf *Ich danke Hartmut Kliemt und Werner Raub für

Journal

Grazer Philosophische StudienBrill

Published: Aug 13, 1988

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