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Gedanken zur "Psychopathologie von Ideologie und Intoleranz"

Gedanken zur "Psychopathologie von Ideologie und Intoleranz" Gedanken zur "Psychopathologie von Ideologie und Intoleranz" Von HEINZ PROKOP, Innsbruck Aus der Abteilung für Medizinische Psychologie und Psychotherapie der Universitätsklinik für Psychiatrie Innsbruck (Leiter: Univ. Prof. Dr. med. H. Prokop) I. Einleitung Die Ethik des Arztes wird geprdgt durch eine unbedingte, uneingeschrankte Bejahung des Lebens, durch die ehrerbietige Achtung des Schopfers und der Sch6pfung. Die Abtreibung, die Vernichtung "unwerten Lebens" und die Er- mordung von Geisteskranken in einer vergangenen Epoche sind mit der unbe- dingten Achtung vor dem Leben, wie sie Albert Schweitzer vertreten hat, unver- einbar. Arztliches Denken verlangt Gewaltlosigkeit. Jesus Christus hat mit sei- nem Opfer die h6chste Ethik der Gewaltlosigkeit vorgelebt. Gandhi und Albert Schweitzer haben die hohe Ethik der Gewaltlosigkeit bedingungslos bejaht. Voraussetzung, um der Ethik der Gewaltlosigkeit dienen zu k6nnen, bildet die Wahrheit in der Natur, auch in der Natur des Menschen zu erkennen, auch das wahre Gesicht des Menschen, wie es Erich Fromm in seiner "Anatomie der menschlichen Destruktivitat" lebensnahe gezeichnet hat. Utopische Vorstellungen, Ideologien, Dogmen und Doktrinen k6nnen dem Menschen nie gerecht werden. Sie stellen Leitbilder auf, die der menschlichen Natur widersprechen. Zur Wirklichkeit des Menschen geh6rt Biologisches ge- nauso wie das Machtstreben, dessen Bedeutung Alfred Adler erkannt hat. Das http://www.deepdyve.com/assets/images/DeepDyve-Logo-lg.png Archive for the Psychology of Religion Brill

Gedanken zur "Psychopathologie von Ideologie und Intoleranz"

Archive for the Psychology of Religion , Volume 14 (1): 122 – Jan 1, 1980

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References (9)

Publisher
Brill
Copyright
© 1980 Koninklijke Brill NV, Leiden, The Netherlands
ISSN
0084-6724
eISSN
1573-6121
DOI
10.1163/157361280X00115
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Abstract

Gedanken zur "Psychopathologie von Ideologie und Intoleranz" Von HEINZ PROKOP, Innsbruck Aus der Abteilung für Medizinische Psychologie und Psychotherapie der Universitätsklinik für Psychiatrie Innsbruck (Leiter: Univ. Prof. Dr. med. H. Prokop) I. Einleitung Die Ethik des Arztes wird geprdgt durch eine unbedingte, uneingeschrankte Bejahung des Lebens, durch die ehrerbietige Achtung des Schopfers und der Sch6pfung. Die Abtreibung, die Vernichtung "unwerten Lebens" und die Er- mordung von Geisteskranken in einer vergangenen Epoche sind mit der unbe- dingten Achtung vor dem Leben, wie sie Albert Schweitzer vertreten hat, unver- einbar. Arztliches Denken verlangt Gewaltlosigkeit. Jesus Christus hat mit sei- nem Opfer die h6chste Ethik der Gewaltlosigkeit vorgelebt. Gandhi und Albert Schweitzer haben die hohe Ethik der Gewaltlosigkeit bedingungslos bejaht. Voraussetzung, um der Ethik der Gewaltlosigkeit dienen zu k6nnen, bildet die Wahrheit in der Natur, auch in der Natur des Menschen zu erkennen, auch das wahre Gesicht des Menschen, wie es Erich Fromm in seiner "Anatomie der menschlichen Destruktivitat" lebensnahe gezeichnet hat. Utopische Vorstellungen, Ideologien, Dogmen und Doktrinen k6nnen dem Menschen nie gerecht werden. Sie stellen Leitbilder auf, die der menschlichen Natur widersprechen. Zur Wirklichkeit des Menschen geh6rt Biologisches ge- nauso wie das Machtstreben, dessen Bedeutung Alfred Adler erkannt hat. Das

Journal

Archive for the Psychology of ReligionBrill

Published: Jan 1, 1980

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