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Die Religionswissenschaft und das Christentum

Die Religionswissenschaft und das Christentum MISZELLEN Die Religionswissenschaft und das Christentum Eine historische Untersuchung über das Verhältnis von Religionswissenschaft und Theologie* Hjelde geht von dem bekannten Problem aus, daB das Christentum erst spat Gegenstand der religionswissenschaftlichen Forschung geworden ist und erklart das mit der Geschichte der Religionswissenschaft der letzten hundert Jahre, in denen das Christentum seine Weltgeltung verloren hat, darstellbar mit dem Schwinden der Macht der Kolonialvolker, deren Religionen christlich waren, besonders auf- fallig nach dem Ende des Zweiten Weltkrieges. Fur die Begründer der Religions- wissenschaft war dieser ProzeB nicht vorhersehbar, denn sie gingen seit Schleier- macher und Hegel (ein Ansatz bei Schleiermacher, S. 17-64) davon aus, daB in- nerhalb des evolutionistisch gedachten Geschichtsverlaufs das Christentum Krone und Vollendung der Geschichte der Religionen sei. Das erklart, warum Hjelde sein Buch teilt in: "Anfange bis etwa 1925" und "Weitere Geschichte mit dem Schwerpunkt der Nachkriegszeit", also nach 1945. Seitdem ist namlich, wie Hjelde zeigt, auch das Christentum Objekt der Religionswissenschaft geworden, nach- dem es vorher nur Objekt der Theologie gewesen war, die ihrerseits die Religions- wissenschaft bestimmte. Hjelde hat diese geschichtlichen Bedingungen nicht explizit genannt, sie stehen aber unausgesprochen hinter seiner Periodenbildung. In sei- ner ,,wissenschaftshistorischen Untersuchung" (S. 2, 8 u.o.) zeichnet er nach, http://www.deepdyve.com/assets/images/DeepDyve-Logo-lg.png Zeitschrift für Religions- und Geistesgeschichte Brill

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Publisher
Brill
Copyright
© 1996 Koninklijke Brill NV, Leiden, The Netherlands
ISSN
0044-3441
eISSN
1570-0739
DOI
10.1163/157007396X00147
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Abstract

MISZELLEN Die Religionswissenschaft und das Christentum Eine historische Untersuchung über das Verhältnis von Religionswissenschaft und Theologie* Hjelde geht von dem bekannten Problem aus, daB das Christentum erst spat Gegenstand der religionswissenschaftlichen Forschung geworden ist und erklart das mit der Geschichte der Religionswissenschaft der letzten hundert Jahre, in denen das Christentum seine Weltgeltung verloren hat, darstellbar mit dem Schwinden der Macht der Kolonialvolker, deren Religionen christlich waren, besonders auf- fallig nach dem Ende des Zweiten Weltkrieges. Fur die Begründer der Religions- wissenschaft war dieser ProzeB nicht vorhersehbar, denn sie gingen seit Schleier- macher und Hegel (ein Ansatz bei Schleiermacher, S. 17-64) davon aus, daB in- nerhalb des evolutionistisch gedachten Geschichtsverlaufs das Christentum Krone und Vollendung der Geschichte der Religionen sei. Das erklart, warum Hjelde sein Buch teilt in: "Anfange bis etwa 1925" und "Weitere Geschichte mit dem Schwerpunkt der Nachkriegszeit", also nach 1945. Seitdem ist namlich, wie Hjelde zeigt, auch das Christentum Objekt der Religionswissenschaft geworden, nach- dem es vorher nur Objekt der Theologie gewesen war, die ihrerseits die Religions- wissenschaft bestimmte. Hjelde hat diese geschichtlichen Bedingungen nicht explizit genannt, sie stehen aber unausgesprochen hinter seiner Periodenbildung. In sei- ner ,,wissenschaftshistorischen Untersuchung" (S. 2, 8 u.o.) zeichnet er nach,

Journal

Zeitschrift für Religions- und Geistesgeschichte – Brill

Published: Jan 1, 1996

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