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Max Weber im Kreise von Religionswissenschaftlern

Max Weber im Kreise von Religionswissenschaftlern HANS G. KIPPENBERG Max Weber im Kreise von Religionswissenschaftlern I. Religion in Heidelberger Diskussionszirkeln Bei der Suche nach den Griinden fiir die Entstehung des westlichen Rationalismus hat Max Weber der Religionsgeschichte einen erstaunlich hohen Rang eingeraumt. Weber war nicht nur ein Kenner der Diszipli- nen, in denen seine akademische Laufbahn verlief: Rechtswissenschaft und Volkswirtschaft'. Er kannte sich auch in den Disziplinen der Ge- schichte, Theologie, Judaistik, Altertumswissenschaft, Indologie, Sinologie, Islamwissenschaft und Philosophie aus. Dabei kamen ihm pers6nliche Kontakte zu Hilfe. In Heidelberg, wo Weber lebte, hatte der Neutestamentler Adolf von Deissmann zusammen mit seinem alten Marburger Freund, dem klassischen Philologen Albrecht Dieterich, einen "kleinen Kreis von Forschern, die religionswissenschaftlich interessiert waren, gegrun- det". Er erhielt den griechischen Namen "Eranos" ("Freundesmahl"). An den monatlichen Treffen nahmen u.a. der Philosoph Wilhelm Windel- band, der systematische Theologe Ernst Troeltsch, der Staats- und Volkerrechtler Georg Jellinek, der Nationalokonom und Kulturhistoriker Eberhard Gothein sowie der Nationalokonom Karl Rathgen teil. 2 Religions- wissenschaft war auch damals schon vorrangig ein interdisziplinares Unternehmen, das sich nicht auf die wenigen offiziellen Lehrstfhle beschrdnkte, von denen es aul3erdem in Deutschland vergleichsweise wenige gab. Zu diesem Kreis gesellte sich Weber. Max Weber la(3t im allgemeinen wenig von den wissenschaftlichen http://www.deepdyve.com/assets/images/DeepDyve-Logo-lg.png Zeitschrift für Religions- und Geistesgeschichte Brill

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Publisher
Brill
Copyright
© 1993 Koninklijke Brill NV, Leiden, The Netherlands
ISSN
0044-3441
eISSN
1570-0739
DOI
10.1163/157007393X00041
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Abstract

HANS G. KIPPENBERG Max Weber im Kreise von Religionswissenschaftlern I. Religion in Heidelberger Diskussionszirkeln Bei der Suche nach den Griinden fiir die Entstehung des westlichen Rationalismus hat Max Weber der Religionsgeschichte einen erstaunlich hohen Rang eingeraumt. Weber war nicht nur ein Kenner der Diszipli- nen, in denen seine akademische Laufbahn verlief: Rechtswissenschaft und Volkswirtschaft'. Er kannte sich auch in den Disziplinen der Ge- schichte, Theologie, Judaistik, Altertumswissenschaft, Indologie, Sinologie, Islamwissenschaft und Philosophie aus. Dabei kamen ihm pers6nliche Kontakte zu Hilfe. In Heidelberg, wo Weber lebte, hatte der Neutestamentler Adolf von Deissmann zusammen mit seinem alten Marburger Freund, dem klassischen Philologen Albrecht Dieterich, einen "kleinen Kreis von Forschern, die religionswissenschaftlich interessiert waren, gegrun- det". Er erhielt den griechischen Namen "Eranos" ("Freundesmahl"). An den monatlichen Treffen nahmen u.a. der Philosoph Wilhelm Windel- band, der systematische Theologe Ernst Troeltsch, der Staats- und Volkerrechtler Georg Jellinek, der Nationalokonom und Kulturhistoriker Eberhard Gothein sowie der Nationalokonom Karl Rathgen teil. 2 Religions- wissenschaft war auch damals schon vorrangig ein interdisziplinares Unternehmen, das sich nicht auf die wenigen offiziellen Lehrstfhle beschrdnkte, von denen es aul3erdem in Deutschland vergleichsweise wenige gab. Zu diesem Kreis gesellte sich Weber. Max Weber la(3t im allgemeinen wenig von den wissenschaftlichen

Journal

Zeitschrift für Religions- und GeistesgeschichteBrill

Published: Jan 1, 1993

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