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Vision, Traum und Wirklichkeit, Aspekte religiöser Propaganda im chinesischen Kaiserreich

Vision, Traum und Wirklichkeit, Aspekte religiöser Propaganda im chinesischen Kaiserreich FLORIAN C. REITER Vision, Traum und Wirklichkeit, Aspekte religiöser Propaganda im chinesischen Kaiserreich Visionen und Traume erscheinen der Anthropologie und speziell den vergleichend arbeitenden Kulturwissenschaften als h6chst aufschlul3rei- che Objekte analytischer Untersuchungenl. Wo historische Quellen be- fragt werden, gilt es literarisch dokumentierte Erfahrungen einzuordnen und zu interpretieren, wobei der zeitliche Abstand und die Bedingungen der Entstehung solcher Dokumentationen zu ber3cksichtigen sind. Es muB eine gewisse Kluft zwischen dem urspriinglichen Erlebnis, der Vi- sion oder dem Traum2, und der Darstellungsform angenommen wer- den. Wo in der Gegenwart durch Befragungen Material 3ber Visionen und Traume gesammelt und interpretiert wird, ist zu befucksichtigen, daB die Befragten ihre schriftlich ver6ffentlichten Erlebnisse den Nor- men ihrer Gesellschaft entsprechend filtern3. Dies scheint, besonders au- genfdllig, ffr alte hoch entwickelte Gesellschaften zu gelten, deren Tra- dition in die Gegenwart hineinreicht. Die Kulturgeschichte Chinas bie- tet hierfiir interessante und aufschlul3reiche Beispiele. Sicher ist es lohnend zu versuchen, Erkenntnisse moderner Psycholo- gie und Soziologie zur Untersuchung chinesischer Traumberichte her- anzuziehen und eventuell komparatistische Untersuchungen anzustel- len. Eine Sammlung von Studien dieser Art hat Carolyn T. Brown 1988 vorgelegt. In Anbetracht dieser Untersuchungen m6chten wir unter ganz anderen Gesichtspunkten Oberlegungen zum Thema "Vision, Traum und Wirklichkeit, Aspekte religi6ser http://www.deepdyve.com/assets/images/DeepDyve-Logo-lg.png Zeitschrift für Religions- und Geistesgeschichte Brill

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Publisher
Brill
Copyright
© 1990 Koninklijke Brill NV, Leiden, The Netherlands
ISSN
0044-3441
eISSN
1570-0739
DOI
10.1163/157007390X00305
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Abstract

FLORIAN C. REITER Vision, Traum und Wirklichkeit, Aspekte religiöser Propaganda im chinesischen Kaiserreich Visionen und Traume erscheinen der Anthropologie und speziell den vergleichend arbeitenden Kulturwissenschaften als h6chst aufschlul3rei- che Objekte analytischer Untersuchungenl. Wo historische Quellen be- fragt werden, gilt es literarisch dokumentierte Erfahrungen einzuordnen und zu interpretieren, wobei der zeitliche Abstand und die Bedingungen der Entstehung solcher Dokumentationen zu ber3cksichtigen sind. Es muB eine gewisse Kluft zwischen dem urspriinglichen Erlebnis, der Vi- sion oder dem Traum2, und der Darstellungsform angenommen wer- den. Wo in der Gegenwart durch Befragungen Material 3ber Visionen und Traume gesammelt und interpretiert wird, ist zu befucksichtigen, daB die Befragten ihre schriftlich ver6ffentlichten Erlebnisse den Nor- men ihrer Gesellschaft entsprechend filtern3. Dies scheint, besonders au- genfdllig, ffr alte hoch entwickelte Gesellschaften zu gelten, deren Tra- dition in die Gegenwart hineinreicht. Die Kulturgeschichte Chinas bie- tet hierfiir interessante und aufschlul3reiche Beispiele. Sicher ist es lohnend zu versuchen, Erkenntnisse moderner Psycholo- gie und Soziologie zur Untersuchung chinesischer Traumberichte her- anzuziehen und eventuell komparatistische Untersuchungen anzustel- len. Eine Sammlung von Studien dieser Art hat Carolyn T. Brown 1988 vorgelegt. In Anbetracht dieser Untersuchungen m6chten wir unter ganz anderen Gesichtspunkten Oberlegungen zum Thema "Vision, Traum und Wirklichkeit, Aspekte religi6ser

Journal

Zeitschrift für Religions- und GeistesgeschichteBrill

Published: Jan 1, 1990

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