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Praxis

Praxis Praxis Zur Religionskritik von Karl Marx ALFRED SCHAEFER Stets anwesend, doch nur ungern zum philosophischen Olymp zuge- lassen ist das menschliche Leiden. Wer sich die Welt in Gedanken zu erfassen zutraut, kann nicht "nur eine auf sich und ihr kleines Tun be- schrankte, und sich bebrftende, ebenso unglickliche als armliche Per- sbrdichkeit"I sein, sagt Hegels "Phanomenologie", womit er das Stich- wort gibt fir die Religionskritik seiner rebellischen Schfler, der Jung- hegelianer. Hegels Heilung menschlichen Leidens scheint das abstrakte Denken zu sein, das Tun, in dem der Geist zu sich selbst kommt und alle ihm unwesentlichen Mangel von sich abtut, er selbst wird in reiner Identitat. "Diese Bewegung", notiert Marx2, "in ihrer abstrakten Form als Dialektik gilt daher als das wahrhaft menschliche Leben, und weil es doch eine Abstraktion, eine Entfremdung des menschlichen Lebens ist, gilt es als g o t t 1 i c h e r ProzeB, daher als der gottliche ProzeB des Menschen." Hegel geht zwar in der Phanomenologie auf Feindschaft, Abhangig- keit, Schmerzen der Menschen ein, wie in der Betrachtung "Herrschaft und Knechtschaft" und dem schon erwahnten "unglucklichen BewuBt- sein", aber alles Tun und Leiden wird nur auf seinen Erkenntniswert hin erortert. Den Passionsweg des http://www.deepdyve.com/assets/images/DeepDyve-Logo-lg.png Zeitschrift für Religions- und Geistesgeschichte Brill

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Publisher
Brill
Copyright
© 1967 Koninklijke Brill NV, Leiden, The Netherlands
ISSN
0044-3441
eISSN
1570-0739
DOI
10.1163/157007367X00220
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Abstract

Praxis Zur Religionskritik von Karl Marx ALFRED SCHAEFER Stets anwesend, doch nur ungern zum philosophischen Olymp zuge- lassen ist das menschliche Leiden. Wer sich die Welt in Gedanken zu erfassen zutraut, kann nicht "nur eine auf sich und ihr kleines Tun be- schrankte, und sich bebrftende, ebenso unglickliche als armliche Per- sbrdichkeit"I sein, sagt Hegels "Phanomenologie", womit er das Stich- wort gibt fir die Religionskritik seiner rebellischen Schfler, der Jung- hegelianer. Hegels Heilung menschlichen Leidens scheint das abstrakte Denken zu sein, das Tun, in dem der Geist zu sich selbst kommt und alle ihm unwesentlichen Mangel von sich abtut, er selbst wird in reiner Identitat. "Diese Bewegung", notiert Marx2, "in ihrer abstrakten Form als Dialektik gilt daher als das wahrhaft menschliche Leben, und weil es doch eine Abstraktion, eine Entfremdung des menschlichen Lebens ist, gilt es als g o t t 1 i c h e r ProzeB, daher als der gottliche ProzeB des Menschen." Hegel geht zwar in der Phanomenologie auf Feindschaft, Abhangig- keit, Schmerzen der Menschen ein, wie in der Betrachtung "Herrschaft und Knechtschaft" und dem schon erwahnten "unglucklichen BewuBt- sein", aber alles Tun und Leiden wird nur auf seinen Erkenntniswert hin erortert. Den Passionsweg des

Journal

Zeitschrift für Religions- und GeistesgeschichteBrill

Published: Jan 1, 1967

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