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L'art pour l'art

L'art pour l'art L'art pour l'art Über den Ursprung dieser Kunstauffassung (Teil II) KARL HEISIG Die Ideen des italienischen Neuplatonismus wirkten uber Italien hinaus auf Frankreich und spater auf England. Bei J a c q u e s P e - letier du man, der im Jahre 1555 seine "Dichtkunst" veroffent- lichte, ist freilich noch kaum etwas davon zu spuren. Zwar wird er- kldrt, die Kunst sei himmlischen Ursprungs, doch ist dies fur den Verfasser offensichtlich nur noch eine nichtssagende rhetorische Floskel; im ubrigen aber wiederholt der Autor fast nur Gemein- pldtze. Er betrachtet den Dichter als einen Lehrer der Tugend und die Dichtung als Weisheit. Der Dichter sei ein Nachahmer der Natur, doch sei ihm gottliche Eingebung unentbehrlich. Es werden Homer und Vergil als Vorbilder empfohlen, denen man folgen solle; doch durfe der Dichter, der sich hervortun wolle, nicht ausschlieBlieh Nachahmer sein, sondern er musse seine Vorbilder ubertreffen. Auch musse der Dichter alle Wissenschaften beherrschen'2. Wesentlich starker unterliegt dem italienischen EinfluB Thomas S e b i 11 e t , der schon im Jahre 1548 eine ,Franz6,si,3che Dichtkitnst" veröffentlicht hatte. Alle Kunste - so meint dieser Theoretiker der Pleiade - stam- men aus demselben himmlischen Abgrund, in dem die Gottheit http://www.deepdyve.com/assets/images/DeepDyve-Logo-lg.png Zeitschrift für Religions- und Geistesgeschichte Brill

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Publisher
Brill
Copyright
© 1962 Koninklijke Brill NV, Leiden, The Netherlands
ISSN
0044-3441
eISSN
1570-0739
DOI
10.1163/157007362X00234
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Abstract

L'art pour l'art Über den Ursprung dieser Kunstauffassung (Teil II) KARL HEISIG Die Ideen des italienischen Neuplatonismus wirkten uber Italien hinaus auf Frankreich und spater auf England. Bei J a c q u e s P e - letier du man, der im Jahre 1555 seine "Dichtkunst" veroffent- lichte, ist freilich noch kaum etwas davon zu spuren. Zwar wird er- kldrt, die Kunst sei himmlischen Ursprungs, doch ist dies fur den Verfasser offensichtlich nur noch eine nichtssagende rhetorische Floskel; im ubrigen aber wiederholt der Autor fast nur Gemein- pldtze. Er betrachtet den Dichter als einen Lehrer der Tugend und die Dichtung als Weisheit. Der Dichter sei ein Nachahmer der Natur, doch sei ihm gottliche Eingebung unentbehrlich. Es werden Homer und Vergil als Vorbilder empfohlen, denen man folgen solle; doch durfe der Dichter, der sich hervortun wolle, nicht ausschlieBlieh Nachahmer sein, sondern er musse seine Vorbilder ubertreffen. Auch musse der Dichter alle Wissenschaften beherrschen'2. Wesentlich starker unterliegt dem italienischen EinfluB Thomas S e b i 11 e t , der schon im Jahre 1548 eine ,Franz6,si,3che Dichtkitnst" veröffentlicht hatte. Alle Kunste - so meint dieser Theoretiker der Pleiade - stam- men aus demselben himmlischen Abgrund, in dem die Gottheit

Journal

Zeitschrift für Religions- und GeistesgeschichteBrill

Published: Jan 1, 1962

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