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275 REVIEW OF BOOKS Louis JACOBS, Religion and the Individual. A Jewish Perspective (Cambridge Studies in Religious Traditions 1), Cambridge University Press, Cam- bridge 1992, xii and 163 pp., hardback £ 27,95. ISBN 0 521 41138 6. Gegen eine einseitige Betonung der Gemeinschaft im Judentum m6chte L. JACOBs hier die Bedeutung des Einzelnen herausarbeiten. In einem einleitenden Kapitel hebt er hervor, dag die Betonung der individuellen Verantwortung in der Bibel nicht erst eine Neuerung der späten Prophe- ten sei, vielmehr schon die Patriarchen als Einzelpersonen geschildert und die Gesetze grogteils im Singular formuliert sind. In Talmud und Midrasch sei zwar das Volk stärker betont, die rabbinische Individualität jedoch stark genug ausgeprägt, sodafl es m6glich sei "with a fair degree of success, to reconstruct Rabbinic biographies" (p. 4). Die philosophi- sche Tradition des Mittelalters, noch mehr die Kabbala und der Chasidis- mus und schlief3lich Denker wie Achad ha-Am haben dann immer stärker den Einzelnen in den Vordergrund gerilckt. Schon diese Einleitung zeigt, dag es JACOBs nicht um einen historisch- kritischen Umgang mit seinen Quellentexten geht, er vielmehr mit kurzen Andeutungen groge Gebiete abzudecken versucht und dabei eher erbauli- che kleine Essays impressionistischen Charakters bietet. Die folgenden kleinen Kapitel von je 5-10 Seiten skizzieren knapp die Themen: Selbst- verwirklichung als religiöser Wert; Einstellungen zu Leben und Tod; Familie; Nächstenliebe; Gemeindepflichten; Gott und die Seele; geh6rt der K6rper Gott? Gebet mit dem K6rper; pers6nliche Freiheit; Unsterb- lichkeit. Das Buch endet mit der Feststellung: "any interpretation of Judaism which does not place the significance of the individual soul at its centre is misguided" (p. 118); doch k6nne man ebenso die Gemeinschaft in den Mittelpunkt stellen (p. 119). Die Belege fur die einzelnen Positionen sind der gesamten jfdischen Literatur entnommen, meist mit Bibel und rabbinischen Texten begin- nend, doch mit besonderer Vorliebe für Mittelalter und Chasidismus. Natürlich konnte man auch eine völlig anders gewichtete Auswahl treffen und so zu anderen Ergebnissen gelangen. Viele Bemerkungen, wie etwa zur Autonomie des Einzelnen in religiösen Fragen oder zur Bedeutung des K6rpers und der damit verbundenen Rituale, sind gut getroffen und hilfreich; dann wieder fragt man sich, wie angemessen so manche Frage- stellung den angefahrten Quellen ist. Dem Glossar nach zu schlief3en, rechnet der Autor mit Lesern ohne besondere Vorbildung; diesen einige wesentliche Haltungen und Einstellungen der jüdischen Religion in ihren verschiedenen Ausprdgungen nahezubringen, ist das kleine Buch sicher geeignet, dafür allerdings doch ziemlich teuer. Günter STEMBERGER
Journal for the Study of Judaism – Brill
Published: Jan 1, 1992
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