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DER "TOD DES VERFOLGERS": ÜBERLEGUNGEN ZUR HISTORIZITÄT EINES TOPOS

DER "TOD DES VERFOLGERS": ÜBERLEGUNGEN ZUR HISTORIZITÄT EINES TOPOS © Koninklijke Brill NV, Leiden, 2002 Journal for the Study of Judaism, XXXIII, 1 DER „TOD DES VERFOLGERS“: ÜBERLEGUNGEN ZUR HISTORIZITÄT EINES TOPOS von JÖRG-DIETER GAUGER Im Herbst 164 v.Ch. stirbt Antiochos IV. Epiphanes, dessen Reichseini- gungspolitik die Makkabäerkämpfe 166 v.Chr. auslöste und der in der jüdischen Literatur zur UnŽ gur wurde, in der Persis, heute Fars, dem persischen Kernland im Süd-Iran. 1 Die Überlieferung über seine letzten Tage und über seinen Tod – sechs Quellen insgesamt – ist völlig disparat, ein faszinierendes Puzzle, „une exercice fastidieux et peu con- cluant“, wie Éduard Will es genannt hat. Tod durch Krankheit? Sein Sohn Antiochos V. schreibt in der o Y ziellen Hofsprache nur: „Nachdem mein Vater zu den Göttern hinübergegangen ist . . .,“ 2 er- wähnt also nichts über die Umstände des Todes. Die griechisch-römische Historiker-Tradition – Polybios nach 150 v.Chr. (31,9; dass Antiochos IV. gemeint sei, daran besteht seit den Ausführungen Maurice Holleaux’ 3 kein Zweifel mehr), Appian (Syr. 66; von Polybios unabhängig) und Granius Licinianus (28,6), beide 2. Jahrhundert n. Chr. – berichten von einem Versuch des Seleukiden, einen Tempel (die Lokalisierung und die Zuordnung sind unklar, aber das spielt in unserem Kontext keine Rolle) zu http://www.deepdyve.com/assets/images/DeepDyve-Logo-lg.png Journal for the Study of Judaism Brill

DER "TOD DES VERFOLGERS": ÜBERLEGUNGEN ZUR HISTORIZITÄT EINES TOPOS

Journal for the Study of Judaism , Volume 33 (1): 42 – Jan 1, 2002

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Publisher
Brill
Copyright
© 2002 Koninklijke Brill NV, Leiden, The Netherlands
ISSN
0047-2212
eISSN
1570-0631
DOI
10.1163/15700630252947595
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Abstract

© Koninklijke Brill NV, Leiden, 2002 Journal for the Study of Judaism, XXXIII, 1 DER „TOD DES VERFOLGERS“: ÜBERLEGUNGEN ZUR HISTORIZITÄT EINES TOPOS von JÖRG-DIETER GAUGER Im Herbst 164 v.Ch. stirbt Antiochos IV. Epiphanes, dessen Reichseini- gungspolitik die Makkabäerkämpfe 166 v.Chr. auslöste und der in der jüdischen Literatur zur UnŽ gur wurde, in der Persis, heute Fars, dem persischen Kernland im Süd-Iran. 1 Die Überlieferung über seine letzten Tage und über seinen Tod – sechs Quellen insgesamt – ist völlig disparat, ein faszinierendes Puzzle, „une exercice fastidieux et peu con- cluant“, wie Éduard Will es genannt hat. Tod durch Krankheit? Sein Sohn Antiochos V. schreibt in der o Y ziellen Hofsprache nur: „Nachdem mein Vater zu den Göttern hinübergegangen ist . . .,“ 2 er- wähnt also nichts über die Umstände des Todes. Die griechisch-römische Historiker-Tradition – Polybios nach 150 v.Chr. (31,9; dass Antiochos IV. gemeint sei, daran besteht seit den Ausführungen Maurice Holleaux’ 3 kein Zweifel mehr), Appian (Syr. 66; von Polybios unabhängig) und Granius Licinianus (28,6), beide 2. Jahrhundert n. Chr. – berichten von einem Versuch des Seleukiden, einen Tempel (die Lokalisierung und die Zuordnung sind unklar, aber das spielt in unserem Kontext keine Rolle) zu

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Journal for the Study of JudaismBrill

Published: Jan 1, 2002

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