Waizy, H.; Weber, C.; Berthold, D.; Vogt, S.; Arbab, D.
2018 Arthroskopie
doi: 10.1007/s00142-018-0195-9
Die osteochondrale Läsion (OCL) des Talus scheint multifaktorieller Genese zu sein. Sowohl akute Traumata als auch repetitive Mikroverletzungen zeigen einen ätiologischen Bezug. Des Weiteren werden Malalignment, Durchblutungspathologien und idiopathische Ursachen diskutiert. Die symptomatische OCL führt bei den häufig jungen Patienten zu einer deutlichen Einschränkung der Lebensqualität. Die konservativen Therapieoptionen sind begrenzt und enden bei anhaltender Beschwerdesymptomatik oft in einer chirurgischen Versorgung. Die operativen Maßnahmen lassen sich in chondrale, ossäre oder kombinierte (chondrale und ossäre) Verfahren unterteilen. Ein Goldstandard bei der Behandlung der OCL konnte bisher nicht definiert werden. Das Ziel der vorliegenden Arbeit ist die Darstellung der aktuellen Therapieoptionen mit Übersicht über den aktuellen Stand der Literatur. Dabei zeigt sich ein tendenzieller klinischer Vorteil der kombinierten chondralen und ossären Therapieoptionen, insbesondere die Induktion von Regeneratgewebe scheint einen klinischen Vorteil zu erbringen. Zu den neueren Operationstechniken, wie die autologe matrixinduzierte Chondrogenese, liegen nur Daten mit kurz- bis mittelfristigen Nachuntersuchungen vor, die jedoch gute bis sehr gute Ergebnisse aufzeigen. Die Behandlung von Begleitpathologien bei Vorliegen einer symptomatischen OCL ist in der Literatur bisher nicht ausreichend untersucht worden. In den wenigen vorliegenden Arbeiten konnte jedoch ein Vorteil dargestellt werden. Größere Studienkollektive sind hier nötig, um das therapeutische Vorgehen unter Berücksichtigung der Größe, Lage, Ätiologie und Begleitpathologien der OCL zu definieren.
2018 Arthroskopie
doi: 10.1007/s00142-018-0197-7
Das Impingement des oberen Sprunggelenks (OSG) ist häufig die Ursache für schmerzhafte Bewegungseinschränkungen des sportlich aktiven Menschen. Wiederholte Traumen, chronische Instabilitäten und/oder chronische Überlastung gelten durch konsekutive Narbenbildung, Weichteilhypertrophie sowie Bildung knöcherner Exophyten mit umgebender Synovialitis als Hauptursache für die Impingement-Symptomatik, wobei diese ebenso durch freie Gelenkkörper ausgelöst werden kann. Wurden in der Vergangenheit zumeist englische Synonyme für die Pathologie verwendet (z. B. „soccer’s ankle“, „athlet’s ankle“, „dancer’s ankle“), wird die Symptomatik mittlerweile anhand der Lokalisation sowie der hauptanteilsmäßigen Veränderung in ein weichteiliges und ein knöchernes/gelenkkörperassoziiertes Impingement klassifiziert. Klinisch imponieren rezidivierende, schmerzhafte Einklemmungsepisoden, ggf. mit mechanischer oder nozizeptiv bedingter Bewegungseinschränkung. Für das ossäre Impingement ist die Röntgenuntersuchung, ggf. in Ergänzung mit einer Schrägaufnahme, oft schon wegweisend, wohingegen die Magnetresonanztomographie (MRT) eine hohe Sensitivität und Spezifität v. a. für das weichteilige Impingement aufweist. Insbesondere beim weichteiligen Impingement können zu Beginn konservative Maßnahmen erfolgreich sein. Bei ausbleibendem Erfolg oder bei primär nachweisbarem ossärem Impingement ist die operative Entfernung der mechanisch auslösenden Pathologie und der ursächlichen oder konsekutiven lokalen Synovialitis die Methode der Wahl.
Hirschmüller, A.; Weisskopf, L.
2018 Arthroskopie
doi: 10.1007/s00142-018-0196-8
Tendinopathien der Achillessehnen stellen ein häufiges Krankheitsbild dar. Insbesondere sportlich aktive Menschen haben eine hohe Wahrscheinlichkeit, an einer Achillessehnentendinopathie zu erkranken. Dieser Review gibt einen Überblick über die aktuellen evidenzbasierten Therapieoptionen. Dabei ist es entscheidend, insertionale Beschwerden von Tendinopathien der Sehnenmitte zu unterscheiden. Die Basistherapie bildet bei beiden Erkrankungen das Hochlasttraining der Sehne, wobei verschiedene Therapieprotokolle beschrieben werden. Das „heavy load eccentric training“ gilt nach wie vor noch als der Goldstandard, auch wenn neue Methoden wie das „heavy slow resistance training“, isometrische Protokolle und „tendon neuroplastic training“ im Kommen sind. Zusätzlich haben sich die Stoßwellentherapie und Injektionen mit plättchenreichem Plasma (PRP) oder Hyaluronsäure als wirksam erwiesen. Minimal-invasive Therapiemethoden sind außerdem Hochvolumeninjektionen („high-volume injections“, HVI) und ultraschallgesteuerte Tenotomien der Sehne. Zusätzlich konnte auch für das operative Vorgehen und für die Sklerosierung eine positive Wirkung nachgewiesen werden. Bei den insertionalen Beschwerden sollte die Indikation zur operativen Versorgung großzügig gestellt werden, v. a. beim Vorliegen von Kalzifikationen oder einer Haglund-Exostose, da hier die Ergebnisse der konservativen Therapie schlechter sind.
Becher, Christoph; Attal, Rene; Balcarek, Peter; Dirisamer, Florian; Liebensteiner, Michael; Pagenstert, Geert; Schöttle, Philip; Seitlinger, Gerd; Wagner, Daniel
2018 Arthroskopie
doi: 10.1007/s00142-018-0191-0
Die Beurteilung der Lebensqualität und der Ergebnisse operativer Verfahren mit Verwendung spezifischer Fragebögen ist in der orthopädischen Chirurgie von besonderer Wichtigkeit. Zur Lebensqualitätsbewertung für Patienten mit einer patellofemoralen Instabilität hat sich der Fragebogen Banff Patellofemorales Instabilitäts-Instrument (BPII) 2.0 als valides und reliables Instrument herausgestellt. Die Validierung der deutschsprachigen Version erfolgte in Deutschland, Österreich und der Schweiz an 64 Patienten mit einer nachgewiesenen patellofemoralen Instabilität. Hierbei zeigte sich eine ausgezeichnete Test-Retest-Reliabilität und interne Konsistenz (Cronbachs α). Es bestanden statistisch signifikante Korrelationen des Banff 2.0 mit dem Kujala-Score, NPI-Score, SF-36 und einer visuellen Analogskala (VAS) für Schmerzen und Funktionseinschränkungen. Die Anwendung der deutschsprachigen Version des Banff 2.0 ist somit zu empfehlen.
Weynandt, C.; Bischofberger, S.; Müller-Stromberg, J.; Haas, H.
2018 Arthroskopie
doi: 10.1007/s00142-018-0193-y
Bei der septischen Arthritis des Hüftgelenks handelt es sich um ein fulminantes Krankheitsbild, das einer sofortigen Therapie bedarf. Der Goldstandard zur Therapie bei fortgeschrittenem Verlauf ist zum aktuellen Zeitpunkt die offene Hüftkopfresektion. Im vorliegenden Beitrag wird über eine arthroskopische Hüftkopfresektion im Rahmen einer septischen Koxarthritis berichtet.
Frosch, Karl-Heinz; Krause, Matthias; Akoto, Ralph
2018 Arthroskopie
doi: 10.1007/s00142-018-0194-x
Bei 9,1 % aller Knieverletzungen, die mit einem Hämarthros einhergehen, ist die posterolaterale Ecke involviert. Zur posterolateralen Instabilität des Kniegelenks existieren sowohl hinsichtlich Diagnostik als auch Therapie unterschiedliche Literaturempfehlungen mit nur geringer Evidenz. Deshalb haben sich auf Initiative der Deutschen Kniegesellschaft ausgewiesene Experten in der Kniebandchirurgie zu 2 Konsensuskonferenzen getroffen. Es wurden Empfehlungen zu Nomenklatur, Diagnostik, Klassifikation, Therapie, Nachbehandlung, klinischen Ergebnissen und Prognose erarbeitet und konsentiert. Grundsätzlich gilt es, eine rotatorische, dorsale und laterale Instabilitätskomponente zu differenzieren und gezielt zu therapieren. Die Empfehlungen, welche hier vorgestellt werden, sollen es dem Arzt erleichtern, posterolaterale Instabilitäten des Kniegelenks besser zu verstehen und adäquat behandeln zu können.