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Kontroverses Erbe und Innovation. Die Novelle Die Reisebegegnung von Anna Seghers im literaturpolitischen Kontext der DDR der siebziger Jahre (review)

Kontroverses Erbe und Innovation. Die Novelle Die Reisebegegnung von Anna Seghers im... Monatshefte, Vol. 99, No. 2, 2007 als Wünschelrute zu erscheinen, mit der man dann im Spannungsfeld von Kosmologie und Anthropologie durch das "Labyrinth des Werks" findet (21ff.). So einleuchtend sich nun zunächst Gegenstand und Fragestellung darbieten und so erhellend einzelne Beobachtungen sind, so problematisch sind große Teile der Darstellung selbst. Zwar weist die Autorin mehrfach auf die Bedeutung von Darstellungsfragen für Benjamin hin (22ff. und 41ff.) und charakterisiert ihn als glänzenden Stilisten (211), für ihre eigene Analyse hat sie daraus jedoch keine sichtbaren Schlüsse gezogen, obgleich sie vielfach Benjamins Maximen zur eigenen Heuristik umdeutet, statt selber einen systematisch überzeugenden Durchgriff durch das Material zu entwickeln. Von dieser methodologisch höchst fragwürdigen Mimesis an den Gegenstand legen vor allem die Zwischenüberschriften ein beredtes Zeugnis ab. Darüber hinaus stören vor allem inhaltliche Redundanzen, stilistische Reihungen und Häufungen von Trivialitäten den Gang der Argumentation. Daß beispielsweise Proust für Benjamin exemplarischen Wert besitzt, bedarf in Anbetracht des Forschungsstandes keiner näheren Erläuterung, wird hier jedoch auf über zwanzig Seiten noch einmal ausgebreitet (151ff.). Und Benjamin mag in seinen philosophischen Betrachtungen unsystematisch gewesen sein, undiszipliniert war er gleichwohl keineswegs, im Gegenteil. Die wiederholt konstatierte Kryptik seiner Sätze hängt aufs genaueste mit seiner begrifflichen Strenge zusammen. http://www.deepdyve.com/assets/images/DeepDyve-Logo-lg.png Monatshefte University of Wisconsin Press

Kontroverses Erbe und Innovation. Die Novelle Die Reisebegegnung von Anna Seghers im literaturpolitischen Kontext der DDR der siebziger Jahre (review)

Monatshefte , Volume 99 (2) – Jun 18, 2007

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University of Wisconsin Press
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Copyright © 2007 by The Board of Regents of The University of Wisconsin System. All rights reserved.
ISSN
1934-2810
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Abstract

Monatshefte, Vol. 99, No. 2, 2007 als Wünschelrute zu erscheinen, mit der man dann im Spannungsfeld von Kosmologie und Anthropologie durch das "Labyrinth des Werks" findet (21ff.). So einleuchtend sich nun zunächst Gegenstand und Fragestellung darbieten und so erhellend einzelne Beobachtungen sind, so problematisch sind große Teile der Darstellung selbst. Zwar weist die Autorin mehrfach auf die Bedeutung von Darstellungsfragen für Benjamin hin (22ff. und 41ff.) und charakterisiert ihn als glänzenden Stilisten (211), für ihre eigene Analyse hat sie daraus jedoch keine sichtbaren Schlüsse gezogen, obgleich sie vielfach Benjamins Maximen zur eigenen Heuristik umdeutet, statt selber einen systematisch überzeugenden Durchgriff durch das Material zu entwickeln. Von dieser methodologisch höchst fragwürdigen Mimesis an den Gegenstand legen vor allem die Zwischenüberschriften ein beredtes Zeugnis ab. Darüber hinaus stören vor allem inhaltliche Redundanzen, stilistische Reihungen und Häufungen von Trivialitäten den Gang der Argumentation. Daß beispielsweise Proust für Benjamin exemplarischen Wert besitzt, bedarf in Anbetracht des Forschungsstandes keiner näheren Erläuterung, wird hier jedoch auf über zwanzig Seiten noch einmal ausgebreitet (151ff.). Und Benjamin mag in seinen philosophischen Betrachtungen unsystematisch gewesen sein, undiszipliniert war er gleichwohl keineswegs, im Gegenteil. Die wiederholt konstatierte Kryptik seiner Sätze hängt aufs genaueste mit seiner begrifflichen Strenge zusammen.

Journal

MonatshefteUniversity of Wisconsin Press

Published: Jun 18, 2007

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