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III. Der Phaidon über Wesen und Bestimmung des Menschen.

III. Der Phaidon über Wesen und Bestimmung des Menschen. III. Der Phaidon über Wesen und Bestimmung des Mensehen. Von ^Emmanuel Priim. ,,Zum Kampfe lädt auch der orphisch-platonische Dualismus den Menschen, aber mehr zum Kampfe mit sich selbst als mit der Außenwelt. Seine weltgeschichtliche Aufgabe war es, das Innenleben zu vertiefen und die Gewissen zu schärfen." (Gomperz, Griech. Denker II 2 329.) Klar und einfach scheint dem unbefangenen Leser die dem Phaidon zugrunde liegende Lebensanschauung. Die Seele ist göttlich und unvergänglich, denn sie ist Vernunft: diese Formel enthalte die Platonische Ansicht über Wesen und Aufgabe des Menschen und ergebe sich notwendig aus dem Zusammenhäng seines Systemes der Tatsachen und der Werte. Das blinde Naturgeschehen dünkt ein Chaos von wechselnden, unzusammenhängenden Zuständen, von denen jeder schon aufhört zu sein, wenn er kaum erst ist. Demgegenüber das Geltende, das Allgemeine, durch welches jene vernunftlose Kette des Werdens allererst verständlich wird. Dort das Irdische, hier das Göttliche. Ist nun beides im Bewußtsein gegeben, so identifizieren wir dennoch das Ich mit dem Werte, denn in ihm ist das Einzelereignis gesetzt, aber es selbst steht über dem Besonderen: es findet in der Tatsache das Gesetz und in dem Geschehen die Geltung. Dies scheint nur dann erklärlich, wenn der Mensch dem Reich der Werte http://www.deepdyve.com/assets/images/DeepDyve-Logo-lg.png Archiv für Geschichte der Philosophie de Gruyter

III. Der Phaidon über Wesen und Bestimmung des Menschen.

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Publisher
de Gruyter
Copyright
Copyright © 2009 Walter de Gruyter
ISSN
0003-9101
eISSN
1613-0650
DOI
10.1515/agph.1908.21.1.30
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Abstract

III. Der Phaidon über Wesen und Bestimmung des Mensehen. Von ^Emmanuel Priim. ,,Zum Kampfe lädt auch der orphisch-platonische Dualismus den Menschen, aber mehr zum Kampfe mit sich selbst als mit der Außenwelt. Seine weltgeschichtliche Aufgabe war es, das Innenleben zu vertiefen und die Gewissen zu schärfen." (Gomperz, Griech. Denker II 2 329.) Klar und einfach scheint dem unbefangenen Leser die dem Phaidon zugrunde liegende Lebensanschauung. Die Seele ist göttlich und unvergänglich, denn sie ist Vernunft: diese Formel enthalte die Platonische Ansicht über Wesen und Aufgabe des Menschen und ergebe sich notwendig aus dem Zusammenhäng seines Systemes der Tatsachen und der Werte. Das blinde Naturgeschehen dünkt ein Chaos von wechselnden, unzusammenhängenden Zuständen, von denen jeder schon aufhört zu sein, wenn er kaum erst ist. Demgegenüber das Geltende, das Allgemeine, durch welches jene vernunftlose Kette des Werdens allererst verständlich wird. Dort das Irdische, hier das Göttliche. Ist nun beides im Bewußtsein gegeben, so identifizieren wir dennoch das Ich mit dem Werte, denn in ihm ist das Einzelereignis gesetzt, aber es selbst steht über dem Besonderen: es findet in der Tatsache das Gesetz und in dem Geschehen die Geltung. Dies scheint nur dann erklärlich, wenn der Mensch dem Reich der Werte

Journal

Archiv für Geschichte der Philosophiede Gruyter

Published: Jan 1, 1908

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