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Ehrfurcht. Über ein Leitmotiv protestantischer Theologie und Frömmigkeit in der Neuzeit

Ehrfurcht. Über ein Leitmotiv protestantischer Theologie und Frömmigkeit in der Neuzeit Ehrfurcht Über ein Leitmotiv protestantischer Theologie und Frömmigkeit in der Neuzeit1 PD Dr. Johann Hinrich Claussen, Heilwigstr. 22, 20249 Hamburg /. Einleitung Was erlebt ein Mensch, wenn ihm ein religiöses Erlebnis widerfährt? Darüber eine Verständigung zu erzielen, ist alles andere als einfach. Das Erlebnis entzieht sich dem direkten sprachlichen Zugriff. Dennoch muss es in Worte umgesetzt werden, um von einem selbst angenommen und anderen vermittelt zu werden. Die Aufgabe der Theologie besteht nun darin, Begriffe zu entwickeln, mit deren Hilfe Menschen ihre religiösen Empfindungen deuten, ausdrücken und mitteilen können. Alle Begriffe aber haben ihre Zeit. Ist diese gekommen, werden sie zu Schlüsseln für ein neues religiöses Leben. Ist diese Zeit vorüber, verlieren sie ihren Sinn und Klang. Sie passen einfach nicht mehr zu dem, was Menschen tatsächlich zu empfinden und zu erleben meinen. Eine Weile versucht man noch, sich diese Begriffe anzuempfinden. Doch bleibt dies ein vergebliches Bemühen, an dessen Ende nur ein Gefühl von Sprachlosigkeit und Taubheit steht. Nun aber bewahrt jeder große theologische Begriff etwas auf, das zum Spezifikum des Christlichen gehört und folglich nicht verloren gehen darf. Es ist die Aufgabe der Systematischen Theologie, solche Wesensmomente neu zur Geltung zu bringen beziehungsweise die veralteten Begriffe http://www.deepdyve.com/assets/images/DeepDyve-Logo-lg.png Neue Zeitschrift für Systematische Theologie und Religionsphilosophie de Gruyter

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Publisher
de Gruyter
Copyright
Copyright © 2009 Walter de Gruyter
ISSN
0028-3517
eISSN
1612-9520
DOI
10.1515/nzst.2006.48.3.321
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Abstract

Ehrfurcht Über ein Leitmotiv protestantischer Theologie und Frömmigkeit in der Neuzeit1 PD Dr. Johann Hinrich Claussen, Heilwigstr. 22, 20249 Hamburg /. Einleitung Was erlebt ein Mensch, wenn ihm ein religiöses Erlebnis widerfährt? Darüber eine Verständigung zu erzielen, ist alles andere als einfach. Das Erlebnis entzieht sich dem direkten sprachlichen Zugriff. Dennoch muss es in Worte umgesetzt werden, um von einem selbst angenommen und anderen vermittelt zu werden. Die Aufgabe der Theologie besteht nun darin, Begriffe zu entwickeln, mit deren Hilfe Menschen ihre religiösen Empfindungen deuten, ausdrücken und mitteilen können. Alle Begriffe aber haben ihre Zeit. Ist diese gekommen, werden sie zu Schlüsseln für ein neues religiöses Leben. Ist diese Zeit vorüber, verlieren sie ihren Sinn und Klang. Sie passen einfach nicht mehr zu dem, was Menschen tatsächlich zu empfinden und zu erleben meinen. Eine Weile versucht man noch, sich diese Begriffe anzuempfinden. Doch bleibt dies ein vergebliches Bemühen, an dessen Ende nur ein Gefühl von Sprachlosigkeit und Taubheit steht. Nun aber bewahrt jeder große theologische Begriff etwas auf, das zum Spezifikum des Christlichen gehört und folglich nicht verloren gehen darf. Es ist die Aufgabe der Systematischen Theologie, solche Wesensmomente neu zur Geltung zu bringen beziehungsweise die veralteten Begriffe

Journal

Neue Zeitschrift für Systematische Theologie und Religionsphilosophiede Gruyter

Published: Jan 1, 2006

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