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DAS GOLDENE ZEITALTER IN DER RUSSISCHEN LITERATUR (18. JAHRHUNDERT UND ANFANG DES 19. JAHRHUNDERTS)

DAS GOLDENE ZEITALTER IN DER RUSSISCHEN LITERATUR (18. JAHRHUNDERT UND ANFANG DES 19. JAHRHUNDERTS) REINHARD LAUER (Göttingen, Deutschland) DAS GOLDENE ZEITALTER IN DER RUSSISCHEN LITERATUR (18. JAHRHUNDERT UND ANFANG D E S 19. JAHRHUNDERTS) 1. . Das Goldene Zeitalter gehört zu jenen mythischen Vorstellungen, mit denen verschiedene Volker einen Zustand glücklichen, unbeschwerten und friedlichen Zusammenlebens, in vollständigem Einklang mit der Schöp- fung, mit der Natur, an den Beginn der Menschheitsgeschichte verlegen. Eine Anfangsutopie also, d i e - etwa in der hebräisch-christlichen und in , der griechisch-römischen Mythologie - in dem Zeitpunkt angesetzt wird, da sich aus dem Chaos durch den Schöpferischen Akt eines Gottes - bei Ovid: des mundi f a b r i c a t o r - die Welt als Kosmos gebildet hat. Das glückliche, sorglose Leben in der gedachten Urzeit spielte sich, nach der hebräisch-christlichen Überlieferung, im Paradies ab: Adam und Eva leb- ten im Garten Eden bis zum sog. Sündenfall, der in Wahrheit ein Akt der geistigen Emanzipation ist, der Versuch nämlich, das Gute und Böse selbst zu erkennen und zu bestimmen. Mit der Vertreibung aus dem Paradies beginnt der Irr- und Leidensweg der Menschen, der, wie wir tagtäglich erfahren, offenbar kein Ende nehmen kann. Das Grundmuster (glückliche Urzeit - Verlust des Glückszustandes - durch das http://www.deepdyve.com/assets/images/DeepDyve-Logo-lg.png Canadian-American Slavic Studies Brill

DAS GOLDENE ZEITALTER IN DER RUSSISCHEN LITERATUR (18. JAHRHUNDERT UND ANFANG DES 19. JAHRHUNDERTS)

Canadian-American Slavic Studies , Volume 38 (1-2): 105 – Jan 1, 2004

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Publisher
Brill
Copyright
© 2004 Koninklijke Brill NV, Leiden, The Netherlands
ISSN
0090-8290
eISSN
2210-2396
DOI
10.1163/221023904X00386
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Abstract

REINHARD LAUER (Göttingen, Deutschland) DAS GOLDENE ZEITALTER IN DER RUSSISCHEN LITERATUR (18. JAHRHUNDERT UND ANFANG D E S 19. JAHRHUNDERTS) 1. . Das Goldene Zeitalter gehört zu jenen mythischen Vorstellungen, mit denen verschiedene Volker einen Zustand glücklichen, unbeschwerten und friedlichen Zusammenlebens, in vollständigem Einklang mit der Schöp- fung, mit der Natur, an den Beginn der Menschheitsgeschichte verlegen. Eine Anfangsutopie also, d i e - etwa in der hebräisch-christlichen und in , der griechisch-römischen Mythologie - in dem Zeitpunkt angesetzt wird, da sich aus dem Chaos durch den Schöpferischen Akt eines Gottes - bei Ovid: des mundi f a b r i c a t o r - die Welt als Kosmos gebildet hat. Das glückliche, sorglose Leben in der gedachten Urzeit spielte sich, nach der hebräisch-christlichen Überlieferung, im Paradies ab: Adam und Eva leb- ten im Garten Eden bis zum sog. Sündenfall, der in Wahrheit ein Akt der geistigen Emanzipation ist, der Versuch nämlich, das Gute und Böse selbst zu erkennen und zu bestimmen. Mit der Vertreibung aus dem Paradies beginnt der Irr- und Leidensweg der Menschen, der, wie wir tagtäglich erfahren, offenbar kein Ende nehmen kann. Das Grundmuster (glückliche Urzeit - Verlust des Glückszustandes - durch das

Journal

Canadian-American Slavic StudiesBrill

Published: Jan 1, 2004

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