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MARCUS KNACKWURST UND GRIMMELSHAUSEN. ZU EINER BISHER NICHT ERMITTELTEN QUELLE DES SIMPLICIANISCHEN ERZÄHLERS

MARCUS KNACKWURST UND GRIMMELSHAUSEN. ZU EINER BISHER NICHT ERMITTELTEN QUELLE DES... Peter Heßelmann MARCUS KNACKWURST UND GRIMMELSHAUSEN. ZU EINER BISHER NICHT ERMITTELTEN QUELLE DES SIMPLICIANISCHEN ERZÄHLERS Im Ewig-währenden Calender antwortet Simplicissimus, dem von der Meuder vorgehalten wird, abermals Geld für den Kauf von gleich sechs Kalendern ausgegeben zu haben: "Liebe Mutter / besser umb Bücher als verspielt: ich hab doch sonst kein Frewd in der Welt als lesen."! Die dem kostspieligen Lesevergnügen des Simplicissimus wenig Verständnis entgegenbringende Bäuerin bestätigt immerhin, daß der Gescholtene "[... ] wohl über die Bücher ein eyfferiger Bub ist [... ]".2 Die "Lektürelust" der Hauptgestalt des simplicianischen Figurenpanoptikums entspricht den Gewohnheiten eines lesehungrigen Verfassers, der für seine Schriften einen umfangreichen Lektürekanon verwertete. Wird der inzwischen bejahrte Simplicissimus im Rathstübel Plu ton is treffend charakterisiert "[ ... ] alß ein alter Fuchs / der sein Lebtag viel gesehen / viel gehört / viel gelernet / viel gelesen und viel erfahren [... ]", 3 so schreibt Grimmelshausen in der mit seinem wahren Namen unterzeichneten Widmung zu seiner dem Bücherliebhaber Krafft von Crailsheim dargebrachten Abhandlung Ratio Status: "Die Jenige 1. Grimmelshausen: Des Abenteurlichen Simplicissimi Ewig-währender Calender. Faksimile-Druck der Erstausgabe Nürnberg 1671. Mit einem erläuternden Beiheft hrsg. von Klaus Haberkamm. Konstanz 1967, S. 42 (III. Materia). Künftig zitiert als http://www.deepdyve.com/assets/images/DeepDyve-Logo-lg.png Daphnis Brill

MARCUS KNACKWURST UND GRIMMELSHAUSEN. ZU EINER BISHER NICHT ERMITTELTEN QUELLE DES SIMPLICIANISCHEN ERZÄHLERS

Daphnis , Volume 14 (3): 579 – Mar 30, 1985

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Publisher
Brill
Copyright
© Copyright 1985 by Koninklijke Brill NV, Leiden, The Netherlands
ISSN
0300-693X
eISSN
1879-6583
DOI
10.1163/18796583-90000324
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Abstract

Peter Heßelmann MARCUS KNACKWURST UND GRIMMELSHAUSEN. ZU EINER BISHER NICHT ERMITTELTEN QUELLE DES SIMPLICIANISCHEN ERZÄHLERS Im Ewig-währenden Calender antwortet Simplicissimus, dem von der Meuder vorgehalten wird, abermals Geld für den Kauf von gleich sechs Kalendern ausgegeben zu haben: "Liebe Mutter / besser umb Bücher als verspielt: ich hab doch sonst kein Frewd in der Welt als lesen."! Die dem kostspieligen Lesevergnügen des Simplicissimus wenig Verständnis entgegenbringende Bäuerin bestätigt immerhin, daß der Gescholtene "[... ] wohl über die Bücher ein eyfferiger Bub ist [... ]".2 Die "Lektürelust" der Hauptgestalt des simplicianischen Figurenpanoptikums entspricht den Gewohnheiten eines lesehungrigen Verfassers, der für seine Schriften einen umfangreichen Lektürekanon verwertete. Wird der inzwischen bejahrte Simplicissimus im Rathstübel Plu ton is treffend charakterisiert "[ ... ] alß ein alter Fuchs / der sein Lebtag viel gesehen / viel gehört / viel gelernet / viel gelesen und viel erfahren [... ]", 3 so schreibt Grimmelshausen in der mit seinem wahren Namen unterzeichneten Widmung zu seiner dem Bücherliebhaber Krafft von Crailsheim dargebrachten Abhandlung Ratio Status: "Die Jenige 1. Grimmelshausen: Des Abenteurlichen Simplicissimi Ewig-währender Calender. Faksimile-Druck der Erstausgabe Nürnberg 1671. Mit einem erläuternden Beiheft hrsg. von Klaus Haberkamm. Konstanz 1967, S. 42 (III. Materia). Künftig zitiert als

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DaphnisBrill

Published: Mar 30, 1985

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