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HÖFISCHE REPRÄSENTATION UND POLITISCHE PROPAGANDA - VORAUSSETZUNGEN EINES POSITIVEN FÜRSTENBILDES?

HÖFISCHE REPRÄSENTATION UND POLITISCHE PROPAGANDA - VORAUSSETZUNGEN EINES POSITIVEN FÜRSTENBILDES? Martin Welke, HÖFISCHE REPRÄSENTATION UND POLITISCHE PROPAGANDA VORAUSSETZUNGEN EINES POSITIVEN FÜRSTENBILDES? Hof und Herrschaft der ersten Romanovs in der zeitgenössischen Presse Noch heute wird im landläufigen Geschichtsverständnis des Westens die sogenannte "Europäisierung" Rußlands als Werk Peters des Großen begriffen. Diese Auffassung, die insbesondere durch Puskins eingängige Formulierung populär wurde, erst Peter habe Rußlands Fenster nach Europa aufgebrochen,l ist allerdings schon von den beiden letzten Generationen der bürgerlichen Historiker Rußlands überzeugend widerlegt worden. Vor allem S. M. Solov'ev, der Vater der modernen russischen Geschichtswissenschaft, und dessen Schüler V. O. Klju~evskij konnten nachweisen, daß in Rußland bereits im 17. Jahrhundert eine umfassende Modernisierung von Staat und Gesellschaft in Gang gekommen war, die unter Peters Herrschaft lediglich an Entschiedenheit und Tempo, vor allem aber an programmatischem Charakter gewann. 2 Inzwischen ist in einer Fülle von Einzelstudien die ganze Spannweite dieser Reformen ausgeleuchtet und zugleich dargestellt worden, wie der vorpetrinische Staat - diktiert allein von den Erfordernissen der Tagespolitik - "unter zähem Festhalten an den übernommenen Formen, an einer archaischen Fassade, unmerklich in die Realität des modernen Absolutismus hinüberglitt" .3 Bei der Auswertung dieser Untersuchungen läßt 1. Pu~kin, der diese Formulierung in dem 1833 entstandenen Poem "Der eherne Reiter" gebraucht, bekennt, das http://www.deepdyve.com/assets/images/DeepDyve-Logo-lg.png Daphnis Brill

HÖFISCHE REPRÄSENTATION UND POLITISCHE PROPAGANDA - VORAUSSETZUNGEN EINES POSITIVEN FÜRSTENBILDES?

Daphnis , Volume 11 (1-2): 377 – Mar 30, 1982

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Publisher
Brill
Copyright
© Copyright 1982 by Koninklijke Brill NV, Leiden, The Netherlands
ISSN
0300-693X
eISSN
1879-6583
DOI
10.1163/18796583-90000158
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Abstract

Martin Welke, HÖFISCHE REPRÄSENTATION UND POLITISCHE PROPAGANDA VORAUSSETZUNGEN EINES POSITIVEN FÜRSTENBILDES? Hof und Herrschaft der ersten Romanovs in der zeitgenössischen Presse Noch heute wird im landläufigen Geschichtsverständnis des Westens die sogenannte "Europäisierung" Rußlands als Werk Peters des Großen begriffen. Diese Auffassung, die insbesondere durch Puskins eingängige Formulierung populär wurde, erst Peter habe Rußlands Fenster nach Europa aufgebrochen,l ist allerdings schon von den beiden letzten Generationen der bürgerlichen Historiker Rußlands überzeugend widerlegt worden. Vor allem S. M. Solov'ev, der Vater der modernen russischen Geschichtswissenschaft, und dessen Schüler V. O. Klju~evskij konnten nachweisen, daß in Rußland bereits im 17. Jahrhundert eine umfassende Modernisierung von Staat und Gesellschaft in Gang gekommen war, die unter Peters Herrschaft lediglich an Entschiedenheit und Tempo, vor allem aber an programmatischem Charakter gewann. 2 Inzwischen ist in einer Fülle von Einzelstudien die ganze Spannweite dieser Reformen ausgeleuchtet und zugleich dargestellt worden, wie der vorpetrinische Staat - diktiert allein von den Erfordernissen der Tagespolitik - "unter zähem Festhalten an den übernommenen Formen, an einer archaischen Fassade, unmerklich in die Realität des modernen Absolutismus hinüberglitt" .3 Bei der Auswertung dieser Untersuchungen läßt 1. Pu~kin, der diese Formulierung in dem 1833 entstandenen Poem "Der eherne Reiter" gebraucht, bekennt, das

Journal

DaphnisBrill

Published: Mar 30, 1982

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