BEMERKUNGEN ZUR EGOLOGIE WITTGENSTEINS
Abstract
BEMERKUNGEN ZUR EGOLOGIE WITTGENSTEINS· R. HALLER Universität Graz Die Lehre vom Ich, die Wittgenstein in seiner Jugend bis hin zur Logisch-philosophischen Abhandlung entwickelt, hängt aufs engste mit seiner Auffassung dessen, was die Welt ist, zusammen und kann nur auf dem Hintergrund des Dualismus von Sagen und Zeigen gedeutet werden. Während jedoch die Theorie des einen Poles dieses Gegensatzes, der Welt und ihrer möglichen Abbildung, einen breiten Raum einnimmt, bleibt die Untersuchung des anderen Poles auf das Wesentliche der Aussage der Existenz eines metaphysischen Ichs beschränkt, dessen Eigenschaften kaum angedeutet werden. Erst nach Wiederaufnahme der philosophischen Arbeit am Ende der Zwanzigerjahre entwickelt Wittgenstein seine Ich-Lehre, die er der Cartesischen gegenüberstellt. Die folgenden Bemerkungen versuchen, Licht auf diese bei den Lehren und ihre Verbindung zu werfen und Wittgensteins geänderte Stellung zum Problem eines metaphysischen Subjekts und der Ich-Perspektive herauszustellen. Wenig Zweifel dürfte es darüber geben, daß das Problem des Ichs in der Philosophie des jungen Wittgenstein eine zentrale Stelle beansprucht. In der Logisch-philosophischen Abhandlung wird unverblümt gesagt, daß das, was der Solipsismus meint, richtig sei. Und die Richtigkeit besteht in der These: "Ich bin meine Welt. (Der Mikrokosmos)." TLP 5.63. Die Begründung der Behauptung erfolgt durch die gewaltige und grundlegende