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FALLIBILISMUS UND EMPIRISMUS

FALLIBILISMUS UND EMPIRISMUS FALLIBILISMUS UND EMPIRISMUS Heiner R UITE - Graz Das erkenntnistheoretische Programm des Fallibilismus kann kurz wie folgt charakterisiert werden: 1) Jeder Satz kann scheitern, sich als falsch erweisen; es gibt keine ausgezeichneten Sätze nicht-hypothetischen Charakters. 2) Es gibt überhaupt keine erkenntnistheoretisch ausgezeichneten Stellen im Prüfungsprozeß, an denen die kritische Prüfung haItzumachen hätte bzw. sich als überflüssig erweisen würde. 3) Jeder Satz kann im jeweiligen System als Prüfsatz wie auch als zu prüfender Satz fungieren. 4) Stimmen im Prüfprozeß Sätze nicht miteinander überein, so steht es frei, den Prüfsatz zu streichen bzw. zu modifizieren oder den zu prüfenden Satz (und gegebenenfalls seine Zusatzhypothesen) zu streichen bzw. zu modifizieren. Der Fallibilismus hat sich vor allem im Anschluß an die Poppersehe Erkenntnistheorie 1 entwickelt: genannt seien Bartley,2 Feyerabend,3 Albert,4 Spinner;5 er ist aber auch im Neopositivismus zu finden: bei Neuratht 6 und im großen und ganzen bei Carnap 7 (Physikalismus). Er ist wohl vom klassischen französischen Konventionalis1. Vgl. K. R. Popper: Logik der Forschung. 2. erw. Aufl., Tübingen 1966; ders.: Objektive Erkenntnis. Ein evolutionärer Entwurf. (Objective Knowledge. Oxford 1972) deutsch Hamburg 1973,. 2. Vgl. W. W. Bartley: Flucht ins Engagement. Versuch einer Theorie des offenen Geistes. (The Retreat to Commitment. New http://www.deepdyve.com/assets/images/DeepDyve-Logo-lg.png Grazer Philosophische Studien Brill

FALLIBILISMUS UND EMPIRISMUS

Grazer Philosophische Studien , Volume 3 (1): 19 – Aug 13, 1977

FALLIBILISMUS UND EMPIRISMUS

Grazer Philosophische Studien , Volume 3 (1): 19 – Aug 13, 1977

Abstract

FALLIBILISMUS UND EMPIRISMUS Heiner R UITE - Graz Das erkenntnistheoretische Programm des Fallibilismus kann kurz wie folgt charakterisiert werden: 1) Jeder Satz kann scheitern, sich als falsch erweisen; es gibt keine ausgezeichneten Sätze nicht-hypothetischen Charakters. 2) Es gibt überhaupt keine erkenntnistheoretisch ausgezeichneten Stellen im Prüfungsprozeß, an denen die kritische Prüfung haItzumachen hätte bzw. sich als überflüssig erweisen würde. 3) Jeder Satz kann im jeweiligen System als Prüfsatz wie auch als zu prüfender Satz fungieren. 4) Stimmen im Prüfprozeß Sätze nicht miteinander überein, so steht es frei, den Prüfsatz zu streichen bzw. zu modifizieren oder den zu prüfenden Satz (und gegebenenfalls seine Zusatzhypothesen) zu streichen bzw. zu modifizieren. Der Fallibilismus hat sich vor allem im Anschluß an die Poppersehe Erkenntnistheorie 1 entwickelt: genannt seien Bartley,2 Feyerabend,3 Albert,4 Spinner;5 er ist aber auch im Neopositivismus zu finden: bei Neuratht 6 und im großen und ganzen bei Carnap 7 (Physikalismus). Er ist wohl vom klassischen französischen Konventionalis1. Vgl. K. R. Popper: Logik der Forschung. 2. erw. Aufl., Tübingen 1966; ders.: Objektive Erkenntnis. Ein evolutionärer Entwurf. (Objective Knowledge. Oxford 1972) deutsch Hamburg 1973,. 2. Vgl. W. W. Bartley: Flucht ins Engagement. Versuch einer Theorie des offenen Geistes. (The Retreat to Commitment. New

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Publisher
Brill
Copyright
© Copyright 1977 by Koninklijke Brill NV, Leiden, The Netherlands
ISSN
0165-9227
eISSN
1875-6735
DOI
10.1163/18756735-90000039
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Abstract

FALLIBILISMUS UND EMPIRISMUS Heiner R UITE - Graz Das erkenntnistheoretische Programm des Fallibilismus kann kurz wie folgt charakterisiert werden: 1) Jeder Satz kann scheitern, sich als falsch erweisen; es gibt keine ausgezeichneten Sätze nicht-hypothetischen Charakters. 2) Es gibt überhaupt keine erkenntnistheoretisch ausgezeichneten Stellen im Prüfungsprozeß, an denen die kritische Prüfung haItzumachen hätte bzw. sich als überflüssig erweisen würde. 3) Jeder Satz kann im jeweiligen System als Prüfsatz wie auch als zu prüfender Satz fungieren. 4) Stimmen im Prüfprozeß Sätze nicht miteinander überein, so steht es frei, den Prüfsatz zu streichen bzw. zu modifizieren oder den zu prüfenden Satz (und gegebenenfalls seine Zusatzhypothesen) zu streichen bzw. zu modifizieren. Der Fallibilismus hat sich vor allem im Anschluß an die Poppersehe Erkenntnistheorie 1 entwickelt: genannt seien Bartley,2 Feyerabend,3 Albert,4 Spinner;5 er ist aber auch im Neopositivismus zu finden: bei Neuratht 6 und im großen und ganzen bei Carnap 7 (Physikalismus). Er ist wohl vom klassischen französischen Konventionalis1. Vgl. K. R. Popper: Logik der Forschung. 2. erw. Aufl., Tübingen 1966; ders.: Objektive Erkenntnis. Ein evolutionärer Entwurf. (Objective Knowledge. Oxford 1972) deutsch Hamburg 1973,. 2. Vgl. W. W. Bartley: Flucht ins Engagement. Versuch einer Theorie des offenen Geistes. (The Retreat to Commitment. New

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Grazer Philosophische StudienBrill

Published: Aug 13, 1977

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