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Diskussion zum Vortrag von J. Hviid : Beiträge zur psychologischen und religiösen Vorstellungswelt körperbehinderter Kinder Grbnbaek: Es ist schwierig, eine Beurteilung des Materials zu geben, wenn nicht das einzelne Gesprach in seiner Ganzheit protokolliert worden ist. Zu dieser Ganzheit gehort sowohl alles, was der "Versuchsleiter" sagt, als auch alles, was die Kinder sagen. Ferner ist das ganze Verhalten, insbesondere der Gesichtsausdruck des Kindes von Bedeutung. Selber habe ich mit Anwendung der Gesprdchsmethode fur die kindespsychologische Untersuchung Tau- schungen erlebt. Was Ihre Untersuchung betrifft, verweise ich auf Grund meiner Erfahrung auch auf die Erinnerungen der Erwachsenen als psycholo- gische Quelle. Siegmund: Die vorgebrachten Beobachtungen an k6rperbehinderten Kin- dern sollten weitergef3hrt werden durch Hinzuziehung von Lebensgeschich- ten korperbehinderter Menschen, die sich nicht nur durch ihr Leiden de- primieren liefern, sondern in aktiver Kompensation den Ehrgeiz entwickel- ten, es den Gesunden gleichzutun. Ich weise hin auf: Gertrud Fundinger, Stiefkinder des Schicksals - Helfer der Menschen. 1932; Carl H. Unthan, Das Pediskript ca. 1928, die Lebensgeschichte von Helen Keller u. a. C. H. Unthan wurde vor etwa hundert Jahren als armloses Kind eines ostpreui3i- schen Lehrers geboren. Er lernte mit den Fui3en Violine mit solcher Meister- schaft zu spielen, daf3 er Konzerte geben konnte. Im ersten Weltkrieg war er ein gesuchter Helfer von Schwerverletzten. Hviid: Zu Gr6nback: Erinnerungen der Erwachsenen sind als psychologi- sche Quelle auferordentlich fraglich, und man braucht sehr umfassende Kontrollmethoden, um ernsthafte wissenschaftliche Resultate zu erreichen. Deshalb habe ich vorgezogen, direkt mit den Kindern zu arbeiten. Zu Sieg- mund : Man kann zwar vieles aus den Lebensgeschichten korperbehinderter Menschen lernen. Nur darf man nicht vergessen, dai3 nicht alle Kinder eine Personlichkeit wie Helen Keller darstellen, - und die meisten auch keine Aussichten, eine derartige Entwicklung durchzumachen, haben.
Archive for the Psychology of Religion – Brill
Published: Jan 1, 1967
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