Get 20M+ Full-Text Papers For Less Than $1.50/day. Start a 14-Day Trial for You or Your Team.

Learn More →

Sinnlichkeit als Offenbarung

Sinnlichkeit als Offenbarung Sinnlichkeit als Offenbarung Eine phänomenologische Analyse zum Denken Simone Weils VON ROLF KÜHN Simone Weil (1909-1943) bewegt sich in ihrem Spatwerk sowohl bcziglich der unter Arbeitsbedingungen wahrgenommenen Materiestruktur wie hinsichtlich der dazu erforderlichen Subjektveranderung eindeutig auf die diesen Gegebenheiten "eingeschriebene" Kreuzesgestalt zu.' Dafl hierbei Elemente der antik-stoischen Kosmoslehre eine Rolle spielten, aber auch das neuzeitliche Erbe eines total ver- fdgten Kausalitdtszusammenhanges wie etwa bei Galilei, Descartes, Spinoza, New- ton, Leibniz und Marx, bzw. 3bcrhaupt bei ihr die Tendenz besteht, die expliziten christlichen Glaubensmysterien fur eine "dekreativ" freiheitsbezogene Seinstrans- parenz in Anspruch zu nehmen oder diese Geheimnisse gegebenenfalls sogar in letzteren aufgehen zu lassen - dies alles wiegt als moglicher Einwand von vornher- ein geringer als die grundlegend sich abzeichnende Konvergenz von gdttlicber 0flen- barung und menschlichen Sinneskrdfien in einer prinzipiell religiös-ontologischen Sicht von phanomenologischer Relevanz: Mit der Anordnung dieser Krafte, so sagt sie, "gab Gott uns ein vollkommenes Modell der Liebe, die wir ihm schulden. In unsere Sinnlichkeit (sensibilite) selbst hat er eine Offenbarung eingeschlossen". Die praktisch-methodische Bewul3tseinsbestimmung im Verlauf der Wahrneh- mung, wie sie besonders der Arbeitsbezug nahelegt, impliziert eine 1,CJbertragungs- leistung" in Hinsicht auf das graduell zunehmende "Wirklichkeitsgefuhl" (transfert du sentiment de la realite), welches fur http://www.deepdyve.com/assets/images/DeepDyve-Logo-lg.png Archive for the Psychology of Religion Brill

Sinnlichkeit als Offenbarung

Archive for the Psychology of Religion , Volume 25 (1): 232 – Jan 1, 2003

Loading next page...
 
/lp/brill/sinnlichkeit-als-offenbarung-VLscWZ2zkC

References (1)

Publisher
Brill
Copyright
© 2003 Koninklijke Brill NV, Leiden, The Netherlands
ISSN
0084-6724
eISSN
1573-6121
DOI
10.1163/157361203X00174
Publisher site
See Article on Publisher Site

Abstract

Sinnlichkeit als Offenbarung Eine phänomenologische Analyse zum Denken Simone Weils VON ROLF KÜHN Simone Weil (1909-1943) bewegt sich in ihrem Spatwerk sowohl bcziglich der unter Arbeitsbedingungen wahrgenommenen Materiestruktur wie hinsichtlich der dazu erforderlichen Subjektveranderung eindeutig auf die diesen Gegebenheiten "eingeschriebene" Kreuzesgestalt zu.' Dafl hierbei Elemente der antik-stoischen Kosmoslehre eine Rolle spielten, aber auch das neuzeitliche Erbe eines total ver- fdgten Kausalitdtszusammenhanges wie etwa bei Galilei, Descartes, Spinoza, New- ton, Leibniz und Marx, bzw. 3bcrhaupt bei ihr die Tendenz besteht, die expliziten christlichen Glaubensmysterien fur eine "dekreativ" freiheitsbezogene Seinstrans- parenz in Anspruch zu nehmen oder diese Geheimnisse gegebenenfalls sogar in letzteren aufgehen zu lassen - dies alles wiegt als moglicher Einwand von vornher- ein geringer als die grundlegend sich abzeichnende Konvergenz von gdttlicber 0flen- barung und menschlichen Sinneskrdfien in einer prinzipiell religiös-ontologischen Sicht von phanomenologischer Relevanz: Mit der Anordnung dieser Krafte, so sagt sie, "gab Gott uns ein vollkommenes Modell der Liebe, die wir ihm schulden. In unsere Sinnlichkeit (sensibilite) selbst hat er eine Offenbarung eingeschlossen". Die praktisch-methodische Bewul3tseinsbestimmung im Verlauf der Wahrneh- mung, wie sie besonders der Arbeitsbezug nahelegt, impliziert eine 1,CJbertragungs- leistung" in Hinsicht auf das graduell zunehmende "Wirklichkeitsgefuhl" (transfert du sentiment de la realite), welches fur

Journal

Archive for the Psychology of ReligionBrill

Published: Jan 1, 2003

There are no references for this article.