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Das Erlebnis der Berufung

Das Erlebnis der Berufung ROBERT BOSSARD Das Erlebnis der Berufung Darstellung und Analyse Einleitung Fur "Berufung" wurde bis ins 19. Jh. hinein der von Luther geprdgte Begriff des Berufs gebraucht. So ist in Zeidlers Universallexikon der Be- ruf die Pflicht, "nach der wir etwas besonderes in der menschlichen Ge- sellschaft zu verrichten schuldig sind". Die Fdhigkeit dazu, die von der Natur in uns gelegt wird, stammt von Gott, "indem alle bei uns befindli- chen guten Krdfte ihren Ursprung aus Gott haben".1 Und noch G6rres verwendet in seinem 1836 herausgekommenen Werk "Die christliche Mystik" den Begriff des Berufs im alten Sinne f3r Berufung. Im heuti- gen Sprachgebrauch gibt der Begriff des Berufs noch Stand, Amt und Erwerbstatigkeit an, wdhrend fur einen h6heren, g6ttlichen Auftrag zu einer bestimmten Aktivitat der Begriff der Berufung verwendet wird. Gleichwohl bleibt ein innerer Zusammenhang bestehen; wenn der Be- ruf, den jemand ausfbt, auf Hingabe an ein ideales Ziel und auf tiefin- nerste Cberzeugung gr3ndet, dann spricht man auch von Berufung. Die Berufung im eigentlichen Sinne des Wortes, wie wir sie im fol- genden vom psychologischen Standpunkt aus untersuchen mochten, ist durch einleitende, zum Teil auch begleitende, deutlich ausgebildete Be- rufungserlebnisse gekennzeichnet. Es handelt sich stets um tief aufw3h- http://www.deepdyve.com/assets/images/DeepDyve-Logo-lg.png Zeitschrift für Religions- und Geistesgeschichte Brill

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Publisher
Brill
Copyright
© 1990 Koninklijke Brill NV, Leiden, The Netherlands
ISSN
0044-3441
eISSN
1570-0739
DOI
10.1163/157007390X00224
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Abstract

ROBERT BOSSARD Das Erlebnis der Berufung Darstellung und Analyse Einleitung Fur "Berufung" wurde bis ins 19. Jh. hinein der von Luther geprdgte Begriff des Berufs gebraucht. So ist in Zeidlers Universallexikon der Be- ruf die Pflicht, "nach der wir etwas besonderes in der menschlichen Ge- sellschaft zu verrichten schuldig sind". Die Fdhigkeit dazu, die von der Natur in uns gelegt wird, stammt von Gott, "indem alle bei uns befindli- chen guten Krdfte ihren Ursprung aus Gott haben".1 Und noch G6rres verwendet in seinem 1836 herausgekommenen Werk "Die christliche Mystik" den Begriff des Berufs im alten Sinne f3r Berufung. Im heuti- gen Sprachgebrauch gibt der Begriff des Berufs noch Stand, Amt und Erwerbstatigkeit an, wdhrend fur einen h6heren, g6ttlichen Auftrag zu einer bestimmten Aktivitat der Begriff der Berufung verwendet wird. Gleichwohl bleibt ein innerer Zusammenhang bestehen; wenn der Be- ruf, den jemand ausfbt, auf Hingabe an ein ideales Ziel und auf tiefin- nerste Cberzeugung gr3ndet, dann spricht man auch von Berufung. Die Berufung im eigentlichen Sinne des Wortes, wie wir sie im fol- genden vom psychologischen Standpunkt aus untersuchen mochten, ist durch einleitende, zum Teil auch begleitende, deutlich ausgebildete Be- rufungserlebnisse gekennzeichnet. Es handelt sich stets um tief aufw3h-

Journal

Zeitschrift für Religions- und GeistesgeschichteBrill

Published: Jan 1, 1990

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