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Bestattung und Totenkult im Alten Testament

Bestattung und Totenkult im Alten Testament BERND LORENZ Bestattung und Totenkult im Alten Testament Die Einstellung des Alten Testaments zu Bestattung und Totenkultl zeigt bekanntlich eine gewisse Ambivalenz: Den Bezeugungen der W3r- de der Toten steht die Ablehnung einer sakral verstandenen Gemein- schaft mit ihnen gegen3ber. Dies wird sogar folgendermal3en zusam- mengefaBt: "Offensichtlich hat sich der kultische Ausschliel3lichkeits- wille Jahwes mit besonderer Intransigenz gerade gegen den Totenkult gewandt und gegen alles, was damit in irgendeinem Zusammenhang stand"2. Dennoch behalten positive Bekundungen der Wurde von Tod und Grab ihre Bedeutung, ebenso Trauerriten und Trauersitten, obwohl vie- le dieser Brduche nicht nur in Fallen des Todes, sondern auch bei allge- meinen Anldssen von Trauer und Leid zum Ausdruck innerer Empfin- dung verwendet wurden. Als Beispiele seien hier nur das Scheren von Bart und Haupthaar oder das Sitzen in Asche genannt3. Dieselben Brduche im Umfeld von Tod und Grab k6nnen auf dem Hintergrund des antiken kulturellen Umfeldes, nicht zuletzt im griechi- schen Bereich4, noch deutlicher hervortreten. Dabei steht im gesamten Altertum zunachst das Problem des "richtigen" Bestattens, der Pflege des Grabes und des Toten als wesentliche Frage den Menschen vor Au- gen5, deren Bedeutung wohl kaum zu uberschatzen ist und in der Ge- genwart kaum mehr verstanden, http://www.deepdyve.com/assets/images/DeepDyve-Logo-lg.png Zeitschrift für Religions- und Geistesgeschichte Brill

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Publisher
Brill
Copyright
© 1990 Koninklijke Brill NV, Leiden, The Netherlands
ISSN
0044-3441
eISSN
1570-0739
DOI
10.1163/157007390X00206
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Abstract

BERND LORENZ Bestattung und Totenkult im Alten Testament Die Einstellung des Alten Testaments zu Bestattung und Totenkultl zeigt bekanntlich eine gewisse Ambivalenz: Den Bezeugungen der W3r- de der Toten steht die Ablehnung einer sakral verstandenen Gemein- schaft mit ihnen gegen3ber. Dies wird sogar folgendermal3en zusam- mengefaBt: "Offensichtlich hat sich der kultische Ausschliel3lichkeits- wille Jahwes mit besonderer Intransigenz gerade gegen den Totenkult gewandt und gegen alles, was damit in irgendeinem Zusammenhang stand"2. Dennoch behalten positive Bekundungen der Wurde von Tod und Grab ihre Bedeutung, ebenso Trauerriten und Trauersitten, obwohl vie- le dieser Brduche nicht nur in Fallen des Todes, sondern auch bei allge- meinen Anldssen von Trauer und Leid zum Ausdruck innerer Empfin- dung verwendet wurden. Als Beispiele seien hier nur das Scheren von Bart und Haupthaar oder das Sitzen in Asche genannt3. Dieselben Brduche im Umfeld von Tod und Grab k6nnen auf dem Hintergrund des antiken kulturellen Umfeldes, nicht zuletzt im griechi- schen Bereich4, noch deutlicher hervortreten. Dabei steht im gesamten Altertum zunachst das Problem des "richtigen" Bestattens, der Pflege des Grabes und des Toten als wesentliche Frage den Menschen vor Au- gen5, deren Bedeutung wohl kaum zu uberschatzen ist und in der Ge- genwart kaum mehr verstanden,

Journal

Zeitschrift für Religions- und GeistesgeschichteBrill

Published: Jan 1, 1990

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