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Die Templer: Geschichte und Geheimnis

Die Templer: Geschichte und Geheimnis KARLHANS KLUNCKER Die Templer: Geschichte und Geheimnis Wolfgang Frommel zum Gedenken I. Die Grundung Am 15. Juli 1099 wurde nach einem furchtbaren Blutbad Jerusalem durch das erste christliche Kreuzfahrerheer erobert. Gldubige und Pilger aus dem Abendland erhielten Zugang zu den heiligen Statten. Unter Gottfried von Bouillon, dem "Beschutzer des Heiligen Grabes", wurde das christliche Konigreich Jerusalem als Lehnsstaat nach franzosischem Vorbild eingerichtet. Es war die rund 150 Jahre seines Bestehens stan- dig durch den Islam bedroht. 1244 fiel Jerusalem wieder in die Hande der Mohammedaner. Der Kreuzzugsgedanke begriindete den Triumph des Papsttums und sicherte die grenzeniibergreifende Einheit des christlichen Abendlandes. Sein Scheitern fiihrte schliel3lich auch den Untergang der kirchlichen Vormacht und die nationalstaatliche Zersplitterung des Heiligen R6mi- schen Reiches Deutscher Nation herauf. Nie wieder hat eine derart machtvolle Idee Europa beherrscht, geeint und gepragt - und zwar in allen Aspekten des privaten und offentlichen Lebens, auf der Ebene der Staaten und Ffrstenh£user ebenso wie in den Volkern insgesamt. Der ganze abendldndische Idealismus, Opferbereitschaft und Wagemut, konzentrierten sich im Phanomen der Kreuzzuge. Noch zur Zeit der eu- rophischen Romantik um 1800 waren f3hrende Geister der Auffassung, daB die Neuzeit vor allem eine Wiederbelebung solcher Impulse brau- che, die einst http://www.deepdyve.com/assets/images/DeepDyve-Logo-lg.png Zeitschrift für Religions- und Geistesgeschichte Brill

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Publisher
Brill
Copyright
© 1989 Koninklijke Brill NV, Leiden, The Netherlands
ISSN
0044-3441
eISSN
1570-0739
DOI
10.1163/157007389X00190
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Abstract

KARLHANS KLUNCKER Die Templer: Geschichte und Geheimnis Wolfgang Frommel zum Gedenken I. Die Grundung Am 15. Juli 1099 wurde nach einem furchtbaren Blutbad Jerusalem durch das erste christliche Kreuzfahrerheer erobert. Gldubige und Pilger aus dem Abendland erhielten Zugang zu den heiligen Statten. Unter Gottfried von Bouillon, dem "Beschutzer des Heiligen Grabes", wurde das christliche Konigreich Jerusalem als Lehnsstaat nach franzosischem Vorbild eingerichtet. Es war die rund 150 Jahre seines Bestehens stan- dig durch den Islam bedroht. 1244 fiel Jerusalem wieder in die Hande der Mohammedaner. Der Kreuzzugsgedanke begriindete den Triumph des Papsttums und sicherte die grenzeniibergreifende Einheit des christlichen Abendlandes. Sein Scheitern fiihrte schliel3lich auch den Untergang der kirchlichen Vormacht und die nationalstaatliche Zersplitterung des Heiligen R6mi- schen Reiches Deutscher Nation herauf. Nie wieder hat eine derart machtvolle Idee Europa beherrscht, geeint und gepragt - und zwar in allen Aspekten des privaten und offentlichen Lebens, auf der Ebene der Staaten und Ffrstenh£user ebenso wie in den Volkern insgesamt. Der ganze abendldndische Idealismus, Opferbereitschaft und Wagemut, konzentrierten sich im Phanomen der Kreuzzuge. Noch zur Zeit der eu- rophischen Romantik um 1800 waren f3hrende Geister der Auffassung, daB die Neuzeit vor allem eine Wiederbelebung solcher Impulse brau- che, die einst

Journal

Zeitschrift für Religions- und Geistesgeschichte – Brill

Published: Jan 1, 1989

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